Ary and the Secret of Seasons

[Review] Ary and the Secret of Seasons

„Ary and the Secret of Seasons“ ist ein Action-Adventure aus dem Hause Modus Games, ursprünglich entwickelt von Exiin und von Fishing Cactus auf die Konsolen portiert. Auf den ersten flüchtigen Blick könnte man es für einen simplen Zelda-Klon halten, doch das Fantasy-Abenteuer, bei dem das Mädchen Ary  und die Jahreszeiten im Mittelpunkt stehen, verfolgt dann doch einen etwas anderen Ansatz. Story, Optik und Charakterdesign schließen hier definitiv auch ein etwas jüngeres Publikum als potenzielle Zielgruppe mit ein.

Vor vielen Jahrhunderten versuchte ein böser Zauberer, die Jahreszeiten zu stehlen. Ihm stellte sich ein mutiger und entschlossener Held entgegen und besiegte ihn. Danach kehrte im Land Valdi wieder Frieden ein und die Jahreszeiten wurden in den vier unterschiedlichen Gebieten in Zauberkristalle eingeschlossen, die von wiederum vier Wächtern und deren Familien beschützt werden sollen. Viele Jahrhunderte vergingen und im Lande Valdi herrschte Ordnung und Frieden. Doch nun kam es durch dunkle Mächte erneut zu einem Angriff und die Jahreszeiten spielen verrückt,  in den verschiedenen Regionen herrscht ein ziemliches Chaos. Im Dorf Yule, wo der Wächter des Winters mit seiner Familie wohnt, ist die Stimmung zudem voller Trauer. Einige Kinder, darunter auch der Sohn des Wächters, sind im Jahreszeiten-Chaos verschwunden. Der Sohn sollte eigentlich die Nachfolge des Vaters, als Wächter des Winters, antreten. Auch Aryelle, von allen Ary gerufen, die Tochter des Wächters trauert um ihren Bruder Flynn. Doch sie hat sich auch in den Kopf gesetzt an seiner, statt das Erbe des Vaters anzutreten, und will allen beweisen, was in ihr steckt. Also macht sie sich auf zum Treffen der Wächter der Jahreszeiten…

Ary and the Secret of Seasons

 

Wir übernehmen also die Kontrolle über Ary und erkunden als erstes ein wenig das Dorf und die Umgebung, dabei machen wir uns in üblicherweise mit der Steuerung vertraut. Als Wächterin des Winters kann Ary diese Jahreszeit mit Hilfe des entsprechenden Zauberkristalls auch kontrollieren und sich zunutze machen. So kann sie beispielsweise Wasser zu Eis einfrieren lassen und sich so, eine Möglichkeit schaffen höher gelegenes Terrain zu erreichen. Im Laufe des Spiels erhält Ary zusätzlich die Kontrolle über die weiteren Jahreszeiten und kann sie dann unter anderem mit dem Sommer im Umkehrschluss Eis schmelzen lassen, oder dafür sorgen das es auf Kommando regnet. Das dies einen elementaren Bestandteil des Spielkonzepts darstellt, ist sicher kein Geheimnis mehr. Dazu gibt es dann natürlich auch immer wieder mal ein Rätsel zu lösen, dies im frühen Spielverlauf noch recht simpel und leicht zu meistern sind. Später werden diese dann etwas anspruchsvoller und da die Entwickler auf eine Hilfe-Funktion verzichtet haben heißt es ausprobieren. Frust dürfte es hier aber wenig geben, denn irgendwann hat man sicher den Bogen raus.

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Das Kampfsystem ist nicht besonders komplex, spielt sich ziemlich flüssig und intuitiv. Während unseres Tests gab es auch bereits einen Patch, der dafür sorgte, dass es insgesamt noch etwas runder läuft. Zu Beginn des Spiels wehren wir uns noch gegen Hyänen-Angreifer und Waschbären-Zauberern,  später werden die Gegner auch noch etwas größer und wilder. Neben Nahkämpfen mit unserem Schwert können wir natürlich auch im Kampf die Macht der Jahreszeiten einsetzen. Während man das bei Fußvolk noch recht beliebig und nach Gutdünken einsetzen kann, ist bei den verschiedenen Endbossen dann doch etwas mehr Taktik von Nöten. Hier verhält es sich wie bei den Rätseln, probieren und studieren. Später erhält Ary mit der Steinschleuder (Zwille) auch noch eine Fernkampfwaffe, was zusätzliche taktische Optionen in die  Kämpfe bringt.

Ary and the Secret of Seasons

Grafik und Design von „Ary and the Secret of Seasons“ haben durchaus ihren Charm und wirken eben auch sehr auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet. Anspruch und Schwierigkeitsgrad sind aber auch für ältere Spieler und grundsätzlich für Fans des Genres ausreichend  Es gibt teilweise schöne, kunterbunt gestaltete Landschaften und man begegnet vielen liebenswerten Charakteren. An vielen Stellen wirkt die Kulisse aber auch irgendwie recht schlicht und etwas sehr detailarm. Auch wenn es böse Zauberer gibt und zudem Kämpfe ein Bestandteil des Spiels sind, geht es die meiste Zeit doch weniger Ernst zu und Spaß und Humor kommen nicht zu kurz. Da passiert es auch mal das die kauzigen Wächter der Kristalle, gerne mal vergessen auf eben diese aufzupassen. Die verschiedenen Gegnertypen, wie zaubernde Waschbären, bekloppte Hyänen und umherspringende Kampfpilze unterstreichen dieses knuffige Setting, technisch ist der Titel leider nicht durchweg zufriedenstellend. Ein Clipping-Fehler jagt den anderen und wenn die Rätsel keinen Frust bringen, dann kommt das sicher in der einen oder anderen Situation wo man an einem Objekt hängenbleibt und nicht mehr vom Fleck kommt. Auch die Kameraführung ist nicht immer optimal und ist öfter mal hinderlich statt hilfreich. Dafür hat man beim Soundtrack soweit alles richtig gemacht, denn dieser passt nicht nur wunderbar zum Setting und er zauberhaften Fantasywelt, sondern wertet die Atmosphäre gehörig auf. Die Zwischensequenzen sind vollständig vertont, im Spiel selber gibt es aber lediglich Soundeffekte und dadurch hat man etwas mehr zu lesen. Das hält sich jedoch insgesamt noch in Grenzen, da es nicht häufig zu sehr langen Gesprächen kommt. Der Nörgler wird sagen Geld gespart, auch für die deutsche Synchronisation, der Optimist sagt möglicherweise „Lerneffekt“ und dem Rest fällt es wahrscheinlich kaum negativ auf.

Ary and the Secret of Seasons

„Ary and the Secret of Seasons“ ist an sich ein feines Action-Adventure das man durchaus als familienfreundlich bezeichnen kann und das jeden Genre-Fan auf ein spaßiges und kurzweiliges Abenteuer einlädt. Je nachdem wie sehr man bei den Rätseleinlagen im Trial & Error-Strudel versinkt und wie stark der Entdeckerdrang ausgeprägt ist, kann man mit dem Spiel doch gut 8-10 Stunden verbringen. Insgesamt gibt es aber schon einige technische Mängel, die den Spielspaß etwas trüben und auch die Präsentation gehörig stören. Klar ist der Stil bewusst etwas minimalistischer gewählt und es ist ja auch kein Vollpreistitel, dennoch sollte solch grobe Schnitzer nicht vorkommen bzw. man kann nur hoffen, das hier noch in Form von Patches nachgebessert wird.

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