Assassins Creed Origins

[Review] Assassin’s Creed Origins

Eine gute Woche nach Release von Ubisofts Assassin’s Creed Origins wird es Zeit für ein Review. Wir haben die PS4 Version unter die Lupe genommen und möchten euch unsere möglichst spoilerfreie Meinung zur Geschichte der Assassinen mitteilen. Wir berichteten bereits über die Inhalte der Gods Edition und nun muss Bayek von Siwa zeigen, was er kann.

Um genannte Vorgaben einzuhalten, soll der Part zur Geschichte sehr kurz und oberflächlich ausfallen. Als Fan der Serie hatte ich große Erwartungen, die noch übertroffen wurden. Es kommt zu Wendungen, die man nicht erwartet hätte und vieles wird erklärt. So bekommt der Spieler einen sehr lebhaften Eindruck davon, warum Assassinen im Schatten kämpfen (sollten). Zusammengefasst wird während einer sehr emotionalen und actiongeladenen Story das Credo der Assassinen erklärt. Dazu muss man an vielen Stellen allerdings auch genau aufpassen und sich jede Cutscene anschauen. Alleine wegen dieses Aspekts des Spiels kommt kein Fan der Reihe an diesem Titel vorbei.

Assassin's Creed Origins Keyart

Zum Start kann man zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen. Der Gamer landet sofort in bzw. bei Bayek und die Story nimmt ihren Lauf. Grundsätzlich gilt es jetzt, die offene Welt zu erkunden. Währenddessen erfüllt man sowohl Main- als auch Sidequests, um seinen Level zu steigern. Die Welt ist zwar komplett begehbar, aber Bayek sollte möglichst nur in Gebiete vordringen, die mindestens seinem Level entsprechen. Hält man sich “stur” an die Mainquestreihe, muss man ab einem gewissen Punkt ein wenig grinden, um weiterspielen zu können. Es wird sonst zu schwer und frustrierend, wenn man an einem einfachen Trashmob hängen bleibt.

Neben dem Level, maximal 40, sollte auch das Equipment stetig entwickelt werden. Hier kommt eine sehr gute Neuerung zum Tragen, die ich mir für viele Spiele vorstellen könnte. Unterschieden wird grundsätzlich in drei Kategorien des Equipments:

  • Auswechselbare Waffen (primär/sekundär)
  • Durch Crafting aufwertbare Komponenten (Klinge/Köcher, Tools etc.)
  • Rein Kosmetische Outfits/Mounts
Assassins Creed Origins

Auswechselbare Waffen
Sämtliche Waffen und Waffenarten können in unterschiedlichen Qualitäten droppen. Von blau über lila bis gelb (gold) kann alles dabei sein. Dabei erhaltet ihr neues Equip immer auf dem aktuellen Spielerlevel. Erfüllt man also eine alte Quest, bekommt man eine höherwertige Belohnung als das Questlevel. Je höherwertiger, um so mehr Perks hat ein Ausrüstungsteil. Legendäre Teile besitzen in der Regel zwei und gegebenenfalls sogar einen dritten. Auf dem oben gezeigten Bild seht ihr z.B. “The Fang” als Hauptwaffe. Diese gab es in der Gods Edition als Goodie dazu. Als verbessernde Zusätze sind Blutungsschaden bei Treffer, erhöhter Crit und Gift bei Treffer hinterlegt. Diese Kombination hat sich für meinen Spielstil als herausragend und ein wenig OP herausgestellt. Die Kombination der Perks ist wirklich sehr stark. Während des Spielverlaufs wurden zwar auch andere Waffen und Waffenarten getestet, aber schlussendlich ist dieses Schwert selbst bei Gegnermassen einfach unverzichtbar. Gepaart mit einem Schild, das bei Abwehr ebenfalls Giftschaden verteilt, konnte ich mich locker durch die Gegner fräsen. Da man das Level der einzelnen Gegenstände beim Schmied immer mit anpassen kann, ist es also möglich, sein Lieblingsequip bis zum Endgame und darüber hinaus sinnvoll zu nutzen. Werft also nichts weg, wenn es euch gefallen hat.

Durch Crafting aufwertbare Komponenten
Fest hinterlegt am unteren Teil des Bildschirms sind die Assassinenklinge, der Köcher, Armschienen (2x), der Brustpanzer und eine Tasche für Tools (Brandbombe, Schlaf- bzw. Giftpfeile). Mittels Crafting sind diese aufwertbar, was im Verlauf des Spiels unverzichtbar ist. Passt man z.B. die Klinge nicht an, kann man irgendwann Gegner nicht mehr mit nur einem versteckten Hit ausschalten, was wirklich erhebliche negative Auswirkungen hat. Dies gilt übrigens für alle verbesserbaren Teile. Die ersten Level kann man mit verschiedenen Ledersorten und Erzen erreichen, später benötigt man Einzelteile, die nicht an jeder Ecke zu finden sind bzw. für sehr viele Drachmen gekauft werden müssen/können. Folglich ist die eine oder andere Farmrunde am Ufer eines Flusses nicht zu vermeiden. Das Farmen an sich stört aber überhaupt nicht. Investiert man eine gute halbe Stunde, kann man die meisten Teile mindestens einmal aufwerten und bekommt einen großen Vorteil sowie Motivationsschub. Diesen Vorgang könnte der Spieler über den Ubistore verkürzen. So genannte “Time Saver” Pakete können gegen Helix Credits eingelöst werden, die wiederum mit Echtgeld gekauft werden müssen. Das klingt nach Pay-To-Win, aber ganz so schlimm ist es nicht. Mit starken Waffen ist es etwa nicht möglich, ein gegnerisches Lager ohne taktisches Geschick einzunehmen. Es wird lediglich einfacher, Gegner auszuschalten oder zu überleben, hat man einen Alarm ausgelöst.

Rein Kosmetische Outfits/Mounts
Wie die Überschrift schon sagt, existieren auch rein kosmetische Gegenstände. Darunter fallen aktuell Reittiere und Outfits. In so ziemlich jeder Stadt besteht die Möglichkeit, die jeweils lokal ansässigen Reittiere sowie Klamotten zu erwerben. Das sind ziemlich viele und nach knapp 30 Spielstunden war ich lange nicht so weit, auch nur annähernd alle zu besitzen. Bayek verdient mit seinen Quests und verkaufbaren Gegenständen leider nicht so viel Geld, als dass man immer überall zuschlagen könnte, wie in älteren Teiles der Serie. Dies bezieht sich nicht nur auf die kosmetischen Teile, sondern auch auf die Waffen. So muss der Zocker die Drachme zweimal umdrehen, um zu entscheiden, welche Waffe im Level angehoben wird. Dies lässt sich zwar ebenfalls über den Ubistore verkürzen, wäre aber sehr teuer. Ingame Währung ist im Ankauf nicht ganz günstig.

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Der Skilltree
Gestaffelt in drei Äste, gestaltet ein sehr umfangreicher Skilltree eure Spielweise oder auch umgekehrt. Wie dem Screenshot zu entnehmen ist, liegt der jeweilige Fokus auf Jäger, Krieger oder Seher. Jede der Spezialisierungen hat essentielle Eigenschaften. Nach und nach schaltet ihr zwar recht viel bis alles frei, aber für einen angenehmen Verlauf des Spiels sollte man sich vorher mit den Verbesserungen auseinandersetzen und genau planen, wo man kurz- und mittelfristig hin möchte. Für mich war z.B. recht schnell klar, dass ich zunächst als Hunter auf Entfernung Gegner ausschalten möchte. Dann wurden ein paar Punkte im Warrior Tree vergeben, so z.B. “Lebensregeneration kann während eines Kampfes starten” und der grundsätzliche zweite Fokus in den Seer-Tree gelegt. Dort gibt es Perks wie Tiere zu zähmen, Schlafpfeile zu verwenden oder, und dieser ist essentiell für den Spielverlauf, die Zeit von Tag auf Nacht und umgekehrt “zu meditieren”. Ein gegnerisches Fort nimmt sich deutlich leichter ein, wenn ein Teil der Soldaten schläft. In diesem Artikel möchte ich aber nicht viel weiter auf die lernbaren Skills eingehen, damit sich jeder neue Spieler selbst Gedanken machen kann.

Assassins Creed Origins

Zentraler Bestandteil des Spielablaufs ist Adler Senu. Mit diesem werden Lager ausgespäht, Gegner markiert, Verstecke und Schätze ausgemacht und sogar Gegner abgelenkt. Zusätzliche Eigenschaften können über den Skilltree freigeschaltet werden. Baykes bester und treuester Freund wird sehr oft eingesetzt. Sehr viel mehr kann man fast nicht zu diesem wichtigen Aspekt des Spiels sagen. Man nutzt ihn fast öfter als seine Waffen. Vor dem Stürmen eines Fort oder kleineren Lagern empfiehlt es sich, alle Gegner zu markieren. Diese könnt ihr dann durch Wände sehen/erkennen, wenn ihr dann “direkt vor Ort” seid.

Assassins Creed Origins

Bugs…Bugs…Bugs…
Der wohl lustigste Bug, der mir untergekommen ist – Nachdem ich ein Lager eingenommen und sämtliche Einheiten ausgeschaltet hatte, fiel mir auf, dass noch ein Schatz der Region fehlte. Bei der Suche stand plötzlich ein Soldat vor mir. Dieser hatte Stufe eins und hing scheinbar ist einer Art “Respawn-Schleife” fest:

Die “Eckigkeit” der Früchte hat mir dann den Rest gegeben. Ich musste so lachen, dass ich nur noch das Spiel pausieren konnte. In 2017 sollten Äpfel und Mangos in einem AAA-Titel schon durchaus Rundungen besitzen und nicht aussehen wie zusammengefrickelte Vektorgrafiken.

Assassins Creed Origins
Assassins Creed Origins

Grafik
Der in Summe schlechteste Bewertungspunkt ist die Grafik. Hier existieren nervige Fehler bzw. kleinere Glitches und die Charaktere sind nicht so liebevoll gestaltet, wie ich es von einem solchen Titel erwartet hätte. Gefühlt existieren nur eine Hand voll unterschiedliche Models, welche dann lediglich in Haarlänge und/oder Bart und Größe variiert wurden. Lediglich die Protagonisten sind liebevoll und detailreich programmiert worden. Wer jedoch Wert auf das Gesamtbild legt, wird nicht so glücklich werden. Da können auch die wundervollen Landschaftsbilder keine bessere Wertung mehr herausholen.

Sound
Musik, Sounds und Synchronsprecher sind gut gestaltet. Diverse Cutscenes waren aber ein wenig überladen, hatten mal gar keinen Ton oder waren nicht annähernd synchron zum Bildschirmgeschehen. Sollte da per Patch etwas nachgereicht werden, kann man in diesem Punkt sicherlich noch Punkte herausholen. Alles in allem passt der Soundtrack aber sehr gut zum Spiel. NPCs könnten ein paar Sprüche mehr vertragen, denn irgendwann gehen dem Spieler die sich ständig wiederholenden Sprüche auf den Keks. Dies kommt etwa vor, wenn man beim Schmied steht und im Umkreis jemand redet und redet und… redet.

Gameplay
Die Vielfalt der Aktivitäten ist überraschend hoch, wenn sich auch irgendwann Wiederholungen einschleichen. Natürlich muss man immer wieder gegnerische Lager einnehmen, Verfolgungen starten und Rätsel lösen. Da es aber viele unterschiedliche Gegnertypen und Lager gibt, macht es auch immer wieder Spaß, seine Angriffe im Detail zu planen. Neben Haupt- und Nebenmissionen gibt es verschiedene Events wie Pferderennen oder Kampfarenen, die es zu bestehen gilt. Diese werdet ihr im Laufe des Spielverlaufs kennenlernen. Im Test wurde es nie langweilig.

Umfang
Weniger als 100% kann man nicht vergeben. Der Spieler kann so unendlich viel erkunden, bekämpfen, grinden, farmen und questen, dass die Zeit nur so verfliegt. Kurz und knapp ist der Spielumfang auch ohne Season Pass bereits sein Geld wert. Eine erste Spielerweiterung ist scheinbar noch für 2017 geplant. Enthalten sind Missionen, neue Gebiete und Outfits.

Fazit
Assassin’s Creed Origins beschreitet völlig neue Wege für die Serie der Assassinen-Spiele. Es gibt keine Button-Smash-Tötungen mehr, die Welt ist frei begehbar, natürlich ein wenig vom Level her beschränkt, und man muss sich um seine Waffen kümmern. Farmen gehört genauso zum täglichen Zocken wie das Erfüllen der Missionen. Trotz der teils lustigen und teils nervigen “kleinen” Bugs handelt es sich, alleine schon wegen der Story, um einen “Must-Have-Titel” für Fans und einen empfehlenswerten Titel für Einsteiger im Club der Assassinen.

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