Battlefield V

[Review] Battlefield V

Electronic Arts und Entwickler DICE haben mit Battlefield V nach einer Release-Verschiebung von einem Monat nun endlich den nächsten Teil ihrer erfolgreichen Shooter-Reihe veröffentlicht und wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, den neuesten Ableger auf der Playstation 4 Pro ausgiebig zu testen.

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Battlefield V ist im zweiten Weltkrieg angesiedelt und besteht wie der Vorgänger Battlefield 1 neben den sogenannten Kriegsgeschichten, welche den Singleplayer-Modus darstellen, natürlich auch aus dem obligatorischen und für die meisten wohl interessanteren Multiplayer-Part.

Die Kriegsgeschichten bieten neben einem Prolog bisher drei voneinander unabhängige Episoden:

Im Kapitel Unter keiner Flagge wird ein junger, britischer Krimineller aus dem Gefängnis heraus in die heiße Wüste Nordafrikas geschickt, um dort deutsche Stützpunkte zu infiltrieren.

In Nordlys muss die junge Norwegerin Solveig ihre Mutter aus den Fängen der deutschen Besatzer befreien, welche wiederum ein dunkles Geheimnis der Deutschen aufzudecken versucht, welches den Krieg für immer verändern würde.

In Tirailleur hingegen müssen senegalesische Einheiten unter französischer Flagge in einen erbitterten Infanteriekampf ziehen, um ihr “Vaterland” zu retten, welches sie zuvor aber nie betreten haben.
Im vierten Kapitel namens Der letzte Tiger, welches Anfang Dezember erscheint, wird man in die Rolle eines deutschen Soldaten schlüpfen, welcher Mitglied einer Panzer-Besatzung gegen Ende des zweiten Weltkriegs ist.

Battlefield V

Diese Episoden haben einen Umfang von jeweils etwa 2 Stunden und handeln von fiktiven Menschen mit laut Entwicklern realen Hintergrundgeschichten. Diese sind aufwändig und interessant inszeniert. Vor allem das dritte Kapitel Tirailleur erzählt eine dramatische Geschichte, die manch einen zu Tränen rühren könnte.
Spielerisch bietet sich hier solide Standardkost. Es gilt, feindliche Stützpunkte zu infiltrieren – entweder lautlos in bester Stealth-Manier, oder mit roher Waffen-Gewalt. Beides macht Spaß und man hangelt sich so von Cutscene zu Cutscene, um den weiteren Verlauf der Story vefolgen zu können. Dabei stehen vier verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Auswahl.

Für viele sind diese Einzelspieler-Kampagnen nur sinnloses Beiwerk – für andere aber wiederum auch ein Kaufgrund, da nicht jeder nur auf reine Online-Shooter steht. DICE hat hier einen ordentlichen Singleplayer-Modus im Gepäck, der diejenigen, die ihn erwarten, auch zufrieden stellen dürfte – alle anderen können ihn gerne ignorieren. Nur für den Einzelspieler-Modus wäre der Umfang der Kampagnen für einen Vollpreis-Titel allerdings zu gering – aber da kann man ja noch mehr Inhalt per Updates nachliefern.

Battlefield V Screenshot

Multiplayer

Das Herzstück von Battlefield V ist allerdings sicherlich der Multiplayer-Modus – und hier spielt der Shooter auch seine gewohnte Stärke aus. Dabei legt der neueste Ableger vor allem Wert auf Teamarbeit. Ab sofort kann jeder im Team seine Squad-Mitglieder heilen und diese Fähigkeit bleibt nicht mehr nur dem Sanitäter vorbehalten. Dieser wird dadurch allerdings nicht etwa unnütz.

Der Medic heilt zum einen nicht nur die eigenen, sondern auch andere Kameraden – und das auch noch viel schneller. Er kann diese auch ununterbrochen mit Medi-Packs oder -Kisten versorgen und dadurch reichlich Punkte kassieren. Auch sich selbst kann er unendlich oft auf 100 % heilen. Dadurch, dass der Medic ausschließlich Maschinenpistolen zur Auswahl hat, ist er vor allem im Nahkampf ein wertvoller Unterstützer.

Der Sturmsoldat ist wohl weiterhin die beliebteste Klasse, da sie auch am einsteigerfreundlichsten ist. Durch die Auswahl an halbautomatischen und Sturmgewehren zeigt er seine Stärke auf mittlere bis große Distanzen. Durch Granatwerfer, Haftdynamit und andere explosive Ausrüstungen ist er am besten zum Ausschalten von Fahrzeugen wie etwa Panzern geeignet.

Der Versorger deckt seine Teamkollegen wie gewohnt mit Munition ein und baut Barrikaden und Versorgungsstationen auf. Das ist neu im aktuellen Battlefield und kann von jeder Klasse genutzt werden. Allerdings ist der Versorgungssoldat der Schnellste, wenn es darum geht, Sandsäcke aufzuschichten, Stacheldraht-Barrikaden zu errichten oder Munitionsdepots für das eigene Team bereit zu stellen. Um allerdings wild zugebaute Maps zu vermeiden, können diese Bauten nur an bestimmten Stellen vorgenommen werden. Die Auswahl an Maschinengewehren, die dem Versorger zur Verfügung steht, ist für kurze bis mittlere Distanzen optimal.

Zuletzt gibt es dann natürlich auch noch den Aufklärer. Wie gewohnt agiert dieser meist aus der sicheren Distanz mit seinen diversen Scharfschützengewehren. Der Späher ist jetzt auch der Einzige, der durch Nutzung seines Spektivs Gegner auf der Karte markieren kann. Außerdem ist es neuerdings nicht mehr so leicht, einfach irgendwo zu campen, da jeder Spieler jetzt mit etwa 3 Magazinen für seine Waffe in die Runde startet und wenn man nicht gerade eine Munitionskiste neben sich zu stehen hat, muss man sein sicheres Versteck bei leerem Magazin wohl oder übel auch mal verlassen, was wiederum dem Spielfluss zugute kommt.

Battlefield V

Einiges neu macht Battlefield V beim Levelsystem. Missionsziele erfüllen, Gegner ausschalten, mannschaftsdienlich spielen – dafür wird man vom Spiel mit Erfahrungspunkten belohnt, mit denen man im Rang aufsteigt und so neue Waffen und Items freischaltet.
Zuerst wäre da natürlich der Karriererang, der das Gesamt-Level darstellt und durch die bekannten Militär-Ränge wie Private oder Sergeant dargestellt wird. Dieser steigt unabhängig davon, welchen Modus oder welche Soldaten-Klasse man spielt. Für Aufstiege erhält man außerdem Kompanie-Münzen oder schaltet neue Fahrzeuge frei.
Der Klassenrang hingegen zeigt auf, wie oft man mit den verschiedenen Klassen (Sturmsoldat, Sanitäter, Versorger oder Aufklärer) gespielt hat. Levelaufstiege schalten neue Kampfrollen frei, außerdem kommt man durch Aufstiege an neue Items für die jeweilige Klasse – darunter Primärwaffen, Seitenwaffen, Nahkampfwaffen, Gadgets und Granaten.

Dann wären da noch die Waffen- und Fahrzeugränge. Jede einzelne Waffe und jedes Fahrzeug im Spiel hat ein eigenes Fortschrittssystem. Hier steigt man zum Beispiel im Rang auf, indem man eine Waffe nutzt und möglichst viele Gegner damit ausschaltet. Levelt man die Waffen und Fahrzeuge auf, hat man die Möglichkeit, besondere Spezialisierungen freizuschalten. Hier stehen mehrere Spezialisierungspfade zur Auswahl, die das Verhalten der entsprechenden Waffe oder eines Fahrzeuges verändern. Beispielsweise lassen sich dadurch die Präzision beim Feuern aus der Hüfte oder die Panzerung eines Fahrzeuges erhöhen. Eine Waffe, die auf den ersten Blick vielleicht nicht allzu stark wirkt, kann mit der richtigen Spezialisierung und dem Maximalrang auf einmal ganz anders sein.

Battlefield V

Zum Release von Battlefield V sind 6 Spielmodi im Multiplayer spielbar:

Eroberung: Hier gilt es, bis zu sieben Flaggen auf den Maps zu erobern und auch möglichst zu halten, bis alle Respawn-Tickets der Gegner – oder die eigenen – verbraucht sind.
Vorherrschaft: Wie Eroberung, nur auf kleineren Karten mit nur 3 Flaggen.
Team-Deathmatch: Der Klassiker – spawnen und töten!
Durchbruch: Hier muss man die Ziele der Gegner nacheinander einnehmen – oder entsprechend verteidigen.
Frontlinien: Ähnlich wie Durchbruch, nur dass man hier zeitgleich Verteidiger und Angreifer ist und sich zu gegnerischen Basis durchschlagen muss.
Große Operationen: Kann als ein Mix aus den anderen Spielmodi betrachtet werden, welcher sich über 3 Tage erstreckt. Je nachdem, wie gut oder auch schlecht man am vorherigen Tag abgeschnitten hat, bekommt man Boni wie zum Beispiel zusätzliche Respawn-Punkte oder Fahrzeuge für den Folgetag.

Alle Online-Modi können auf allen verfügbaren Karten stattfinden. Zum Release sind 8 verschiedene Maps mit teils historischen Vorbildern aus 4 verschiedenen Ländern verfügbar. Zum einen gibt es hier in Nordafrika die Karten Hamada und Flughafen, in Norwegen Narvik und Fjell 652, in Frankreich Arras und Verbogener Stahl und in den Niederlanden Rotterdam und Vernichtung.
Die Maps sind sehr abwechslungsreich gestaltet und grafisch auf der Höhe der Zeit. Dass so manches mal Objekte erst kurz vor dem Spieler auftauchen, ist wohl der limitierten Leistung der aktuellen, auslaufenden Konsolengeneration geschuldet. Spielt man aber etwas mit den umfassenden Optionen wie zum Beispiel dem Ausblenden von Spiegelungseffekten, kann so manche Grafikschwäche ausgemerzt werden. Kleinere Bugs wie herum zappelnde Leichen oder gelegentlich buggende Fahrzeuge sollten sich einfach per Update beheben lassen.

Battlefield V klingt wie sein Vorgänger gewohnt beeindruckend. Neben den realistischen Waffensounds und dem Dröhnen der schweren Flugzeugmotoren ist auch wieder der hervorragende 3D-Sound hervorzuheben, welcher dem Spieler bei der Ortung der herannahenden Feinde äußerst behilflich sein kann. Daher sollte Battlefield V auf jeden Fall mit Kopfhörern gespielt werden, um sich diesen Vorteil zu Nutze zu machen.

FAZIT

Battlefield ist Battlefield! Der neueste Ableger überzeugt durch eine tolle Grafik, bombastischen Sound und an richtiger Stelle nachjustiertem Gameplay. Durch die kleinen, aber feinen Änderungen in den einzelnen Klassenrollen ist Teamplay jetzt mehr angesagt denn je. Der Singleplayer-Modus ist solide und durch kostenlose Updates für Single-, sowie Multiplayer (das erste kommt bereits Anfang Dezember) dürfte auch in Zukunft keine Langeweile aufkommen.

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