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[Review] Bayonetta 1 + 2 Switch Collection

Nachdem Nintendo endlich die sexy Hexe auf die Nintendo Switch losgelassen hat, konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, Bayonetta 1 und 2 unter die Lupe zu nehmen. Besonders interessant sind die Fragen Wie gut ist der Port gelungen? oder Hat Nintendo Neuerungen eingebaut?

Ob sich der Kauf lohnt, wenn ihr die Games etwa bereits auf der Playstation gezockt habt, möchten wir in unserem Review klären. Da die Spiele unter anderem im Bundle angeboten werden, erstellen wir keine separaten Artikel, sondern packen alles in einen größeren Text. Die Wertung am Ende des Reviews bezieht sich auf den zweiten Teil, entsprechende Werte für Teil 1 erscheinen im Fazit, damit ihr einen Vergleich habt.

Bayonetta Switch

Zunächst ein paar Worte zur preislichen Gestaltung. Nintendo bietet beide Spiele natürlich in seinem eShop an. Bayonetta 1 schlägt mit 29,99€ zu und der zweite Teil mit 49,99€. Kauft ihr aber in Summe beide Teile, wird euch ein Gesamtpreis von knapp 60€ gewährt, was ein ziemlich gutes Angebot darstellt. Kauft ihr also Teil 1, so kostet der zweite danach 30€. Umgekehrt wird der Betrag für Bayonetta 1 dann auf 10€ gesetzt. Das ist ein sehr faires Angebot, da der Gamer insgesamt zwei AAA-Titel erhält. Außerdem solltet ihr beachten, dass es Bayonetta 1 nur digital zu erwerben gibt. Eine Retail-Version ist weder verfügbar noch geplant. Die Preise im Einzelhandel können nochmal drunter liegen.

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Bayonetta 1
Knapp neun Jahre nach ihrem Debüt hat Nintendo die Hexe Bayonetta auf die Nintendo Switch losgelassen. Ob Fan der Serie oder nicht, entfacht das Spiel eine unglaubliche Faszination, was sicherlich besonders an der Switch selbst liegt. Ihr könnt nun endlich eure Lieblingshexe mit auf Reisen nehmen, sofern ihr mindestens 18 Jahre alt seid.

Die Story des ersten Teils lässt sich wie folgt kurz zusammenfassen. Es wird nicht gespoilert. Bayonetta hat ihr Gedächtnis verloren und möchte ihre Vergangenheit aufdecken. Dabei wird sie fortwährend von sehr bizarren Engeln oder eher Engelskreaturen attackiert, die sie aufhalten wollen. Die Kampagne hat man in rund zehn Stunden absolviert.

Mit ihren vier Pistolen schnetzelt sich Bayonetta durch unzählige Gegnerhorden und steht ihren Konkurrenten Dante oder Cratos in nichts nach. Zusätzlich lassen sich im Laufe der Story Peitschen, Krallenhandschuhe und Schwerter freischalten und erwerben, die etwa mit den Schusswaffen kombiniert werden können. So ist es etwa denkbar, zwei Handfeuerwaffen an den Absätzen und zwei Schwerter in den Hände zu führen und mit den entsprechenden Combos zu eskalieren. Imm wieder könnt ihr euren Feinden mit Folterangriffen den Rest geben. Dazu wird ein Quicktime-Event getriggert, das eure Gegner das Fürchten lehrt und in einem absurd gigantischen Finishing-Move resultiert. Dabei spielen Bayonettas Haare die Hauptrolle, da diese das Zentrum ihrer Zauber darstellen und den genannten Folterangriff abschließen. Davon solltet ihr euch aber auch selbst ein Bild machen.

Zusammengefasst handelt es sich bei Bayonetta um einen Klimax-Action-Titel im japanischen Stil mit entsprechendem J-Pop, Rock und Jazz-Elementen. Dazu kommen noch teils abgedreht inszenierte Charaktere mit einer lustigen Story. Auch wenn dieser Mix danach klingt, als wenn das Videospiel nur für Liebhaber japanischer Software kreiert wurde, müssen wir euch enttäuschen. Der Spagat zwischen japanischem Flair und westlicher Gamer-Kompatibilität wurde gut getroffen.

Bayonetta 2
Hübscher, schneller und besser. Das sind die Worte, die dem Spieler einfallen, hat man die ersten Minuten des zweiten Teils angespielt. Vor allem, wenn man kurz davor noch mit der “älteren” Bayonetta unterwegs war, fallen einem die massiven Verbesserungen auf. Dies liegt natürlich auch schlicht daran, dass Bayonetta 2 in 2014 erschienen ist und folglich technisch besser umgesetzt werden konnte. Der Nachfolger kommt viel detaillierter und farbenfroher daher als sein Vorgänger. Unterstützt wird diese Tatsache von noch spektakuläreren Moves sowie coolen Videosequenzen und noch pompöserem Gegnerdesign.

Grafik
Bayonetta 1
Grafisch wirken beide Teile der Serie trotz ihres Alters, wobei der erste Teil ja deutlich länger am Markt ist, wie aktuelle Titel. Im Handheld-Modus bei 720p nimmt man kaum wahr, dass die Hexe schon länger auf Konsolen kämpft. Auf dem TV erkennt man dann wegen des größeren Bildes doch das eine oder andere Defizit. Aber generell wirkt alles knackig scharf. Die geringe Anzahl an weichen oder schwammigen Texturen wird durch die bombastischen Spezialeffekte kaschiert.

Außerdem wird die Capture-Funktion der Nintendo Switch unterstützt. So kann der ambitionierte Gamer Clips von bis zu 30 Sekunden aufnehmen, speichern und natürlich mit der Community teilen.

Beim Zocken bleibt die Framerate immer nahe 60fps. In hektischen und überladenen Situationen bzw. Kämpfen können auch schon mal niedrigere fps wahrgenommen werden, aber auch nur, wenn man explizit darauf achtet. Man ist zu sehr darauf fixiert, auszuweichen und seine Combos an den Feind zu bringen.

Bayonetta Switch Review

Bayonetta 2
Die Charaktermodelle wurden merklich aufpoliert und Texturen sowie Licht und Schatten ebenfalls verbessert. Im direkten Vergleich zur Wii U Version von 2014 fallen ebenfalls Unterschiede auf. Auch für den zweiten Teil gilt, dass man auf dem TV durchaus Grund zur Kritik finden kann, aber im Handheld-Modus sieht das Game einfach nur zum Anbeißen aus. Ebenso rennt Bayonetta 2 flüssig mit bis zu 60fps. Es konnten ab und an Framedrops festgestellt werden, die aber, analog zu Teil 1, nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Auch der Hexe zweiter Part unterstützt die Aufnahme von Videos. So kann der Gamer auch hier Videos von bis zu 30 Sekunden speichern.

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Sound
Bayonetta 1
Leider existiert keine deutsche Sprachausgabe, wie es bereits beim ersten Release 2009 der Fall war. Ihr könnt zwischen englischer und japanischer Tonspur wählen und bei Bedarf deutsche Untertitel aktivieren.

Die Musik in Form von J-Pop, Rock und Jazz-Elementen beschreibt sicherlich nicht für jeden die Lieblingsmusik, aber die musikalische Gestaltung unterstützt das Gameplay ungemein. Allerdings muss man auch zugeben, dass es teilweise sehr abgedreht wirkt.

Bayonetta 2
Das Sequel besitzt ebenfalls keine deutsche Sprachausgabe. In Sachen Sound und Lokalisierung gelten die gleichen Bewertungen wie für Bayonetta. Allerdings ist sehr negativ aufgefallen, dass die deutsche Übersetzung zum einen sehr oft gar nicht zum gesprochenen englischen Text passt und zum anderen sehr von Schimpfwörtern geprägt ist. Auch wenn Charaktere wie Enzo durchaus viel fluchen, wurde die Übersetzung an zu vielen Stellen verschlimmbessert oder eine ganz andere Bedeutung reingedichtet. Sofern halbwegs der englischen Sprache mächtig, sollten die Untertitel deaktiviert werden. Ihr müsst keine Nativ-Speaker sein, um dem Geschehen folgen zu können. Die Sprachausgabe ist sehr deutlich und kompatibel zum vermittelten Schul-Englisch.

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Gameplay
Bayonetta 1
HD-Rumble wird auch in diesem Nintendo Titel unterstützt und untermalt eure Attacken. Andere Vorgänge, wie etwa das Öffnen von Truhen etc., werden nicht mit Vibrationsfunktion angeboten.

Die Steuerung ist präzise und anspruchsvoll, da ihr immerzu ausweichen und angreifen müsst. Generell sind beide Teile von Bayonetta sowohl mit Joy-Cons als auch Pro Controller spielbar, aber angenehmer für die Hände ist definitiv letztere Variante, da die Knöpfe deutlich weiter auseinander liegen.

Ein weiteres nettes Feature ist die Touchscreen-Steuerung, über die man sich im ersten Moment freut, die aber beim zweiten Blick nicht wirklich Sinn ergibt. In diesem Modus greift Bayonetta die Gegner automatisch an und ihr unterstützt sie mit Tippen auf und Wischen über den Bildschirm. Wie ihr euch schon vorstellen könnt, lassen sich so die unzähligen Combos natürlich nicht abfeuern und ihr seid folglich sehr beschränkt. Zudem sind die Bewegungen in diesem Modus sehr unpräzise, was insgesamt im Gameplay eher zu Frust als zu Freunde führt.

Ungünstig ist das Fehlen einer Autosave-Funktion zwischen den recht langen Kapiteln. Ihr solltet also immer daran denken, manuell zu speichern, bevor die Session beendet wird.

Bayonetta Switch Test

Rein spielerisch wurden bis auf die Touchscreen-Steuerung keine Änderungen in die Nintendo Switch Version eingebaut. Allerdings existieren von Anfang an vier lustige Kostüme für Bayonetta, die sich nicht nur im geänderten Aussehen wiederspiegeln. Beim Peach- und Daisy-Kostüm knallen Bowsers Fäuste beim Spezialangriff über den Bildschirm. Ebenfalls mehr als elegant ist der Anzug von Samus Aran. Dieser kommt natürlich inklusive Armkanone und klappbarem Visier. Als Link schwingt unsere Hexe das Masterschwert zusätzlich zum klassischen Hylia Schild und beim Öffnen von Truhen erklingt der altbekannte Zelda-Jingle. Diese Erweiterungen sind ein nettes Gimmick, aber das originale Outfit von Bayonetta ist an sich auch schon sehr elegant und cool.

Die Story ist jetzt nicht die Beste, der Plot teils verwirrend und Charaktere wie Enzo können auch echt nerven, aber die knackigen und vor allem combolastigen Kämpfe sowie fantastisch designten Gegner mit Engelsbezug machen Bayonetta zu einem Must-Have Titel, zumal das Genre auf der Switch ohnehin schwach bis gar nicht besetzt ist. Konkurrenten wie etwa DMC oder God of War existieren bis dato nicht.

Das immer wieder auftretende Backtracking kommt für den einen oder anderen sicherlich nervig rüber, stört aber generell eigentlich nicht, da man auch immer wieder kämpfen muss. Der Gamer läuft also nicht völlig wirr und sinnfrei umher.

Bayonetta Switch

Bayonetta 2
Grundsätzlich ist auch der zweite Teil der Serie in Sachen Gameplay ähnlich zu bewerten wie der Vorgänger. Allerdings wurden negative Punkte wie das Backtracking vermieden und geschickt in die Story eingebaut. Ihr müsst also nicht zu einem Ort zurück, um dort dann endlich alles zu erledigen, sondern könnt beim normalen Durchspielen einfach ein wenig durch die Gassen schlendern, um alle verfügbaren Items zu erhalten.

Die Story wurde tatsächlich verbessert, aber haut uns jetzt auch nicht vom Hocker. Das Game lebt von seinen schnellen und anspruchsvollen Kämpfen. Für ein gutes Ingame-Rating des jeweiligen Abschnittes solltet ihr z.B. keinen Schaden nehmen und möglichst lange Combos auf den Bildschirm zaubern.

Die Steuerung per Touchscreen ist ebenfalls wieder möglich, aber ähnlich sinnvoll wie im ersten Teil. Kann man machen, kann man aber auch lassen, weil die genannten wichtigen Combos nicht möglich sind. Für den kooperativen Modus, dieser wird weiter unten beschrieben, wurde diese Funktionalität deaktiviert, ist also gar nicht erst auswählbar.

Umfang
Bayonetta 1
Angesichts des wirklich fairen Preises von 30€ oder im Bundle dann nur 10€ stellt der erste Teil der Serie einen echten Schnapper dar. Die Story ist zwar relativ schnell durch, aber man kann ja unter anderem seine Ratings der einzelnen Kapitel verbessern oder auch Moves bzw. Combos perfektionieren.

Das genannte Backtracking nervt den einen oder anderen Spieler sicherlich, fällt aber nicht zu negativ auf.

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Bayonetta 2
Neben einer merklich etwas längeren Kampagne, im Test war ich nach knapp zwölf Stunden durch, bringt Bayonetta 2 in Sachen Umfang noch zusätzliche Features, die den Wiederspielwert deutlich anheben.

Immer wieder findet der Spieler Portale nach Muspellsheim, wo Herausforderungen angegangen werden können. Diese bestehen aus vielen unterschiedlichen Vorgaben. Mal dürft ihr nicht getroffen werden, mal kann nur während der Hexenzeit Schaden verursacht werden und mal müsst ihr die Feinde einfach schnell besiegen. Als Belohnung erhält Bayonetta dann Verbesserungs-Items.

Koop-Modus
Inhalt bietet Bayonetta 2 mehr als genug. So wurde der Hexen-Klimax eingeführt, in welchem ihr euch lokal, der Mitspieler muss eine Switch und das Spiel besitzen, oder auch online durch einzelne Abschnitte der Story prügelt. Es können Wetten abgeschlossen werden, um zusätzliche Heiligenscheine, das ist die Ingame-Währung, zu verdienen. Findet sich kein Mitspieler, wird euch die KI zur Seite gestellt.

Der Kooperative Modus rundet das Gesamtpaket ab. Auch erwähnt sei die Autosave-Funktion, die alleine schon Gold wert ist.

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Amiibo
Im Gegensatz zu Bayonetta 1 könnt ihr eure Amiibo im zweiten Part einsetzen, um Währung, Items und Kostüme freizuschalten. Täglich lassen sich bis zu 32 Figuren scannen. Vor allem die Klamotten lassen sich aber auch im normalen Spielverlauf freischalten. Einen klaren Vorteil bringen die Amiibo allerdings. Es lassen sich Unmengen an Heiligenscheinen sammeln.

Dummerweise lässt sich das System in Bayonetta 2 noch einfacher betuppen, als bei Zelda BotW, musste man dort seinen Spielstand immer wieder laden. Sind alle 32 Amiibo eines Tages verbraucht, setzt ihr einfach das Datum der Switch einen Tag weiter und wechselt wieder ins Spiel, um erneut scannen zu können. Ein Neustart des Games ist nicht nötig, was euch quasi ununterbrochen Amiibo scannen lässt.

Bayonetta

Fazit
Als Fan von Bayonetta habe ich mich sehr auf die Veröffentlichung beider verfügbaren Teile für die Nintendo Switch gefreut. Auch wenn die Steuerung per Touchscreen jetzt keinen vom Hocker haut, merkt man, dass sich der Entwickler echte Gedanken um seine Software gemacht hat, statt nur einen plumpen Port für die Switch zu veröffentlichen, was leider sehr oft vorkommt.

Das Gameplay ist einfach, aber die Vielfalt der Combos hart zu meistern. Es braucht schon ein wenig Erfahrung, um in jeder Situation entsprechend reagieren zu können. Aber genau das macht Spiele dieses Genres aus.

An Bayonetta 2 kommt der passionierte Gamer mit einem Hang zu brachialer Action nicht vorbei. Zur Komplettierung der Spielerfahrung bietet Nintendo ein faires Angebot für das Bundle beider Teile an.

So empfehle ich jedem Interessenten, Bayonetta zu beenden und dann in Bayonetta 2 einzusteigen. Durch den Koop-Modus findet man online eigentlich immer einen Mitspieler und hat so auch kurzweilig richtig Spaß, sollte die Spielzeit einmal knapper ausfallen.

Endlich kann der ambitionierte Sammler der viel zu teuren Amiibo diese auch mal sinnvoll einsetzen. Endlich existiert ein gutes Game, bei dem man einen Vorteil erhält, der aber nicht allzu unfair gegenüber der Spielern ist, die keine oder wenige der NFC-Figuren besitzen.

Das Gesamtpaket ist gelungen und wir können mit gutem Wissen und Gewissen eine ganz klare Kaufempfehlung aussprechen!

Anbei die Wertung für Bayonetta 1, Teil 2 in der Rating Table:

  • Grafik: 7.0
  • Sound: 8.5
  • Gameplay: 8.5
  • Umfang: 7.5
  • Spielspaß: 9.0
  • GESAMT: 8.1

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