BRAWL

[Review] BRAWL (Switch)

Publisher QubicGames hat uns einen offenkundig von Bomberman inspirierten Titel im Nintendo eShop veröffentlicht, der unser Interesse geweckt hat. Lest im folgenden Test, ob sich der Kauf für 9,99€ lohnt. Das Spiel ist leider nur in englisch verfügbar, was vermutlich den einen oder anderen potentiellen Käufer abschrecken wird. Mit 1385,17MB für den Download kann man aber recht flott starten, eine starke Internetverbindung natürlich vorausgesetzt.

Es ist nicht ungewöhnlich, sich Inspirationen am Markt zu holen und diese mit seinen eigenen Ideen zu verbinden. Allerdings hat Entwickler Bloober Team mit seinem Titel BRAWL genau genommen einen Bomberman Klon geschaffen und diesen in ein düsteres Setting gepackt.

Jeder BRAWL Charakter besitzt ein jeweils einzigartiges Movement-Set, so spielt sich jede Figur auch etwas anders. Genau in diesem Punkt spürt man, neben dem Horror-Szenario natürlich, die grundlegenden Unterschiede zur erfolgreichen Konkurrenz.

In der Hitze des Gefechts, besonders bei Multiplayer-Schlachten, vergisst man jedoch die Spezialmoves mal schnell und fokussiert sich auf das Einsammeln von Bomben und Sprengerweiterungen, um mehr Reichweite zu bekommen.

Es gibt insgesamt acht Charaktere, angefangen bei dem obligatorischen gruseligen Clown über einen kaputten Crashtest-Dummy bis hin zu einem blinden Mädchen, das einen dämonischen Teddybär auf ihren Schultern trägt. Der Grund, warum BRAWL bei uns die USK 18 erhalten hat, wird spätestens jetzt klar.

Vollen Zugriff auf alle Chars erhält der Gamer aber erst nach Abschluss des Tutorials mit der dicken Wrestlerin. Die Dame hat mich danach schon so genervt, dass ich mich für die Kampagne dann für den Dummy entschieden habe, der ohne Beine in einem elektrischen Rollstuhl herum kurvt.

Während des Solo-Spiels quält man sich von Raum zu Raum und von Level zu Level und muss dabei das eine oder andere Puzzle lösen. Ich nenne es mal Puzzle, weil der Fokus stark auf den Spezialfähigkeiten liegt. Mit dem Crashtest-Dummy kann man Bomben einfrieren und muss mehrere geschickt und vor allem schnell ablegen und zünden. So öffnen sich immer wieder neue Korridore, bis man endlich am Ende des Levels ankommt. Das zieht sich teils wirklich wie Kaugummi und ich habe einige Anläufe gebraucht, die Kampagne mit einem Char zu beenden.

Das Problem ist, dass man nie wirklich gefordert wird, sondern das einmal verstandene Spielprinzip wieder und wieder anwenden muss. Hier Schalter aktivieren, dort ein paar Mobs wegbomben…

Deutlich interessanter, wenn auch nicht viel mehr als mittelmäßig, wird es im Multiplayer, der interessanterweise keine Online-Funktion bietet.

Im Sumo Modus müsst ihr euren Gegner von einer Plattform drängen und für Farbdominanz möglichst viel einfärben. Dann existiert natürlich auch noch ein klassischer Kampf. Hier gilt es, eure Freunde oder die AI wegzubomben.

Während der Partien hatten alle Teilnehmer zwar auch ein gewisses Maß an Spaß, aber es waren auch alle froh, als es dann vorbei war. BRAWL hat einfach keinerlei Suchtfaktor. Man muss nichts erspielen, braucht nichts zu sammeln und startet jedes Match quasi von vorne.

Sicherlich wiederhole ich mich in meinen Reviews in Bezug auf das Erfolgssystem für die Nintendo Switch, aber gerade “kleinere” Titel würden massiv davon profitieren und Trophäen-Jäger anlocken. So ließe sich auch bei BRAWL mit Sicherheit noch der eine oder andere Download generieren.

BRAWL

Grafik
Das Design der Charaktere war für mich das Highlight des Titels, obschon ich so gar nicht auf Horror stehe. Die Spielfiguren sind schon wirklich ein wenig verrückt, da muss man erstmal drauf kommen, aber schick umgesetzt.
Die Levels hingegen sind gutes Mittelmaß. Es fehlt an Hinguckern, man erinnert sich jetzt nicht konkret an eine Mission oder einen besonderen Hintergrund.

BRAWL Review

Sound
Die Moderatorenstimme im Solo-Modus macht einen guten Job. Das kommt alles ein wenig spooky und verrückt rüber. Ansonsten vermisst man auch in dieser Kategorie jegliche Besonderheiten und landet bei einer mittleren Wertung.

BRAWL

Gameplay
Die Steuerung stellte sich etwas hakelig dar, hier kommt Bomberman viel besser weg, und hat bei mir den einen oder anderen Neustart des Levels verursacht. Dabei machte es keinen Unterschied, ob ich die Joy-Cons oder einen Pro Controller eingesetzt habe.

Wie bereits oben erwähnt, sind die unterschiedlichen Modi ganz nett. In Gänze kann BRAWL im Punkt Gameplay aber keine hohe Wertung ergattern.

BRAWL Test

Umfang
Die Solo-Kampagne samt eigenem Plot für jeden einzelnen Charakter sind ganz schick und werden durch diverse Multiplayer Modi ein wenig abgerundet. Online-Funktionen hätte ich allerdings schon erwartet, was einen fetten Abzug zur Folge hat. Ansonsten kann man für 9,99€ in Sachen Umfang wirklich nicht klagen.

BRAWL

Fazit
BRAWL spielt sich besonders in der Kampagne wirklich sehr zäh. Während der Testphase musste ich mich teils zwingen, die Switch nicht auszuschalten. Im Vorfeld hatte ich mir von diesem Titel deutlich mehr versprochen, da die Gemeinsamkeiten mit der Konkurrenz so deutlich hervorstechen.

Das düstere Setting spricht sicherlich nicht jeden an. Horror Fans kommen vermutlich auf Ihre Kosten, denn das Ambiente ist echt “crazy”. Mit Kopfhörern taucht man nochmal deutlich besser in die Atmosphäre ein.

Summa summarum kann ich keine klare Kaufempfehlung aussprechen. Andererseits ist BRAWL auch kein Spiel, für das man eine Warnung vor dem Kauf herausgeben müsste. Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, zumal man beim Preis von 9,99€ nicht allzu viel falsch machen kann.

Wer bereits Bomberman im Sortiment hat, kann sich den Download allerdings tatsächlich sparen. Eine echte Konkurrenz hat unser kleiner Roboter nicht bekommen.

Download: Nintendo eShop

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