Brawlout

[Review] Brawlout

Wir haben uns den Release der Retail-Version von Brawlout als Grund genommen, das Game im zweiten Anlauf einem Test zu unterziehen. Ob sich der Titel lohnt, werden wir in diesem Review klären.

Entwickler Angry Mob Games hat sich bei der Entwicklung des Prüglers offenkundig bei der genialen Konkurrenz umgeschaut und einige Kernfunktionen übernommen. Das ist eigentlich erstmal gar nicht so schlimm, aber Nintendo Spieler sehen es wohl nicht so gerne, wenn jemand Ideen von der Super Smash Bros.-Reihe aufgreift und diese in einen neuen Titel einfließen lässt. Somit hat es das Game natürlich von Anfang an schwer, auf der Nintendo Switch Anklang zu finden.

Brawlout

Smash-Wer?

Die Steuerung funktioniert im Grunde recht ähnlich wie in Smash Bros.. Dies gilt auch für die ausführbaren Aktionen. Ihr bewegt euren gewählten Brawler langsam oder auch sprintend über das Spielfeld. Basis-Kombos und erweiterte Varianten erlernt ihr am besten im Training. Die Charaktere beherrschen Doppelsprünge, was ebenfalls typisch für einen Platform-Prügler ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, sowohl am Boden als auch in der Luft auszuweichen und einen verheerenden Konter einzuleiten. Vom Grundangriff bin hin zu Kombination lernt der Spieler alles im Training, was Neulinge definitiv zu Beginn aufsuchen sollten, um die flotten Kämpfe bestehen zu können.

Treffer generieren eine Steigerung einer Prozentanzeige und je höher diese gestiegen ist, desto anfälliger wird euer Gegner für Angriffe und vor allem solche, die ihn von der Plattform befördern sollen.

So weit also kein großer Unterschied zu Smash Bros.! Allerdings besitzt jeder Charakter individuelle Spezialangriffe, die Brawlout von der Konkurrenz abheben. So lassen sich diverse Kampf-Praktiken erlernen. Zusätzlich zur genannten Basis-Kombo existieren nur ein paar Angriffe, die vom Boden aus initiiert werden können. Dazu gesellt sich die Sprint-Attacke. Kombos lassen sich über Spezialattacken verlängern. Aus aufgeladenen Angriffen resultieren die unterschiedlichsten Effekte. Natürlich dürfen auch Aktionen aus der Luft nicht fehlen.

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Besser nicht ohne Training

Habt ihr euch einen Charakter ausgesucht und ein wenig geübt, könnt ihr euch in ein Match begeben. Diese Kämpfe laufen sehr rasant ab und ihr müsst zu jeder Zeit blitzschnell reagieren. Für eine hohe Geschwindigkeit sorgen sowohl ein fehlender Schild, stattdessen gibt es Ausweichmanöver, und nicht vorhandene Griffe.

Dies hat leider zur Folge, dass man mit Button Mashing oder einer sich immer wiederholenden Abfolge grundlegender Mechaniken schon recht weit kommt. Brawlout lädt quasi zum Mashing ein.

Wähle einen Kämpfer

Was uns besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass Angry Mob Games keine Figuren kopiert, sondern selbst entworfen hat. Zu Beginn stehen acht Kämpfer zur Wahl und weitere können freigespielt werden. Dabei hat das Fortschritts-System etwas von einem x-beliebigen F2P-Titel. Es muss Ingame-Währung erzockt werden, die dann ausgegeben werden kann, um z.B. neue Charaktere freizuschalten. Das kann man mögen oder nicht, aber in jedem Fall ist das gewöhnungsbedürftig, in einem solchen Spiel unterschiedliche Währungen zum Kauf von Inhalt zu haben. Es fühlt sich einfach an einigen Stellen nicht wie ein Kauf-Titel an, obschon kein Echtgeld zum Einsatz kommt.

Brawlout

Money Money Money

Die erste Währung erhaltet ihr durch das Abschließen von Matches. Habt ihr genug gesammelt, lassen sich mit der Kohle Lootboxen erwerben, die einen Skin oder auch andere Boni enthalten. Beides ist zufällig.

Währung Nummer zwei könnt ihr ergattern, indem tägliche Herausforderungen erledigt werden. Leider lassen sich nur so zusätzliche Brawler freischalten. So dauert es sehr lange, bis alle 18 Kämpfer wählbar sind. Wir haben es während des Tests nicht geschafft, da wir auch noch andere Dinge machen wollten, als Brawlout zu daddeln.

Eine wirkliche Langzeitmotivation bietet Brawlout also leider nicht. Das Game ist auf kurzweilige und schnelle Gefechte ausgelegt. Im Singleplayer geschieht dies im Arcade-Mode. In diesem wird ein Fight nach dem anderen ausgetragen.

Multiplayer-Möglichkeiten vielfältig

Auch der Multiplayer reißt niemanden vom Hocker. Bis zu vier Freunde können sich auf einem Bildschirm die Birne einkloppen. Online findet ihr dann entweder genannte Kumpels oder zufällige Gegner. Großes Manko ist auch bei diesem Switch-Titel das P2P-Matchmaking, das sehr oft Probleme gemacht hat. Das ist man als Nintendo-Jünger aber fast schon gewöhnt, weil sie es nicht auf die Kette bekommen, stabiles Matchmaking an den Start zu bringen.

Neben den genannten Möglichkeiten lassen sich natürlich auch mehrere Konsolen lokal miteinander verbinden. So hat jeder seine eigene Switch samt eigenem Bildschirm.

Brawlout

Das Auge spielt mit

In Summe präsentiert sich Brawlout in einem guten Licht. Die vielen Kämpfer sind optisch gelungen und sehr gut animiert. Da spürt man die Liebe zum Detail. Flüssiges Gameplay in ganz ansprechenden Arenen runden das Paket ab.

Fazit

Brawlout ist ein solider Prügler, der durchaus Spaß macht. Allerdings fehlt es an Wiederspielwert, wenn man vom gefühlt ewigen Grind zum Freischalten aller Charaktere mal absieht. Dieser nervt nämlich eher als dass er motiviert.

Die ersten Stunden verbringt man noch voller Elan in Brawlout, aber dann flacht die Kurve stark ab. Dennoch hat der Titel durchaus seine Daseinsberechtigung, denn gerade die Persönlichkeiten der einzelnen Charaktere sind gut gelungen. Allerdings muss man auch sagen: “Gäbe es bereits Smash Bros. kaufte wohl keiner mehr Brawlout.” Dafür hat das Game einfach zu wenig Eigenes, um sich zu etablieren.

Bedingte Kaufempfehlung, aber definitiv kein rausgeschmissenes Geld, zumal Brawlout kein Vollpreis-Titel ist und immer mal wieder im Angebot zu haben ist!

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