Code Vein

[Review] Code Vein

Dark Souls war ein Meilenstein in der Spielegeschichte. Mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad, einer unbarmherzigen Umgebung und fantastischen Endgegnern, hat die Spieleserie sogar ihr eigenes Genre erfunden. Mit Code Vein versucht man ein Soulslike-Titel im Anime Setting zu implementieren. Neue Features und diverse Kameraden sollen auch Neulinge den Einstieg leichtmachen. Wie diese Funktionen umgesetzt worden sind und ob der Anime Stil in das postapokalyptische Szenario passt, klären wir im Test. 

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Auf der Suche nach Blut

In Code Vein ist es nicht wichtig das meiste Geld oder Ruhm zu haben, das einzige was zählt ist Blut. 

Die menschliche Rasse ist vor dem Aussterben bedroht und die die überlebt haben, verwandeln sich in Wiedergänger. Vampirartige Personen, die von einem Virus infiziert worden sind. Da es, wie schon erwähnt, mehr Bluthungrige Charaktere als den roten Lebenssaft gibt entbrennt ein ungleiches Machtverhältnis. Die Starken herrschen über die Schwachen und der Handel von Blut ist an jeder Ecke von Vein zu sehen. Schaffen es die Wiedergänger nicht genug zu trinken, verwandeln sie sich in willenlose Bestien. Dadurch wird die Bedrängnis immer größer. Deswegen ist der Kampf um die Blutperlen entfacht. Dies sind Früchte an Bäumen, die die Wiedergänger genauso wie Blut trinken können. Doch auch diese Perlen sind endlich. 

Der Spieler findet sich in dieser zerstörten Welt wieder. Er merkt, dass seine normalen Empfindungen, wie Hunger und Durst verschwunden sind. Nur Blut wird zum Überleben benötigt. Auf seinem Streifweg durch die Welt, trifft er eine Frau, die nur in weißen Laken gehüllt ist. Sie erzählt dem Protagonisten, dass sie gezwungen wird nach den begehrten Blutperlen zu suchen. Kaum hat sie ihren Satz beendet, stürmen schon die Wärter von ihr nach. In einem hitzigen Kampf, scheint es so, als würde der Protagonist verlieren, doch da kommt eine unbekannte Person dazwischen. Er rettet die Frau und den Wiedergänger. Die Person stellt sich als Louis vor, ein Wiedergänger auf der Suche nach Blutperlen. Doch anders als die anderen bluthungrigen Vampire, möchte er eine Truppe zusammenstellen die für ein gerechtes Vein kämpfen. Auch möchte er und der Protagonist mehr von der jungen Frau erfahren, denn sie wird von mysteriösen Visionen geplagt. So schließen sie sich auf eine Reise zusammen, die sie nur gemeinsam bewältigen können.

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Das Mysterium um die Frau in weiß muss gelöst werden

Erstellt euren Avatar

In Code Vein ist es nicht vorgegeben, welchen Charakter ihr spielt. Dadurch starte ihr am Anfang mit einem umfangreichen Charakter Editor. Dort können grundsätzliche Eigenschaften, wie männlich oder weiblich, eingestellt werden. Unterschiedlichste animetypische Kurz- oder Langhaarfrisuren stehen beiden Geschlechtern zur Verfügung. Natürlich kommt auch der Fanservice bei Code Vein nicht zu kurz. Von ballonartige riesen Brüsten, bis hin zu kaum sichtbare sekundäre Geschlechtsmerkmale. So kann ohne Probleme sehr viel Zeit in diesem Feature investiert werden. Seid ihr schlussendlich zufrieden mit eurem Charakter, kann das Spiel auch schon beginnen.

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Der Charaktereditor ist umfangreich gestaltet

Eine verfallene Kirche ist der Beginn

Als Ausgangsbasis steht eine verfallene Kirche zur Verfügung. Dort versammeln sich die verschiedenen Verbündeten rund um Louis und Co. Dabei erfüllt jeder Charakter unterschiedliche Aufgaben. Es gibt Ausrüstungshändler, die je nach Spielfortschritt, unterschiedlich Starke Waffen und Ausrüstungen verkaufen. Andere sind dafür da um den Plot ausführlicher zu erklären. Hierbei unterscheidet sich Code Vein enorm von Dark Souls. Die Geschichte rund um die Wiedergänger und die postapokalyptische Welt, wird in schön animierten Zwischensequenzen erzählt. In Dark Souls hingegen, muss man aktiv nach der Story suchen. Code Vein gewinnt aber trotzdem nicht den Preis für die beste Geschichte. Diese ist zu oft vorsehbar und dramatische Wendungen sind meistens klar.

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Ihr werdet viele verschiedene Charaktere auf eurer Reise treffen

Blutcodes sind die neuen Klassen

Sind die Vorbereitungen in der Basis abgeschlossen, startet man ohne Umwege in die erbarmungslose Umgebung von Vein durch. So wird die Welt in verschiedene Karten unterteilt, die serientypisch miteinander verbunden sind. Diese Verbindungen müssen aber erst freigeschalten werden. Dies geschieht meist mit irgendwelchen Schaltern wo Türen zum vorigen Gebiet geöffnet werden. 

So einfach es sich anhört ist es freilich nicht, denn die umliegenden Monster und Dämonen haben etwas gegen unbefugten Besuch. In Code Vein steht der Protagonist aber nicht mit leeren Händen da. Mit riesigen Schwertern oder auch Magie kann man den Feinden Einhalt bieten. Um diese Waffen optimal benutzen zu können, benötigt es die richtige Skillung der Stats. Durch das Besiegen der Gegner bekommt man Dunst, die Währung in dem Titel. Mit genügend Dunst, steigt der Protagonist im Level auf und die Statuswerte werden automatisch verbessert. Einzelne Statuswertverbesserungen á la Dark Souls ist nicht möglich. Dafür stehen euch aber sogenannten Blutcodes zur Verfügung. Diese lassen euch verschiedene Klassen einnehmen, wodurch ein individueller Spielstil ermöglicht wird. Wollt ihr euch momentan auf flinke Aktionen spezialisieren? Kein Problem, rüstet einfach den entsprechenden Blutcode dafür aus. Es gibt über fünfzehn unterschiedliche Klassen die wiederum viele Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Diese können nach mehrmaliger Anwendung, auch für andere Klassen verwendet werden. Um die Aktionen einsetzen zu können, benötigt der Held Ichor, die magische Kraft. Diese kann nicht unendlich oft verwendet werden, lädt sich aber bei dem nächsten Ruheort wieder auf. Ist keine Ruhemöglichkeit in Sicht, kann auch mit einem speziellen Angriff das begehrte Ichor wiederhergestellt werden. Dieser ist aber gefährlich, denn er braucht ziemlich lange zum Durchführen, was euch angreifbar macht.          

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Mit den Blutcodes können einzigartige Angriffe ausgelöst werden

Eine Mistel als Zufluchtsort

Um den gesammelten Dunst ausgeben zu können, werden Mistel benötigt. Diese stellen das genretypische Bonfire dar. Die Mistel dient als Zufluchts- und Ruheort, denn dort angekommen regeneriert ihr euch komplett und die Heilgegenstände und das Ichor wird wieder komplett aufgeladen. Auch ist der Teleport zu zuvor besuchten Mistel auch jederzeit möglich.

Der wesentliche Nachteil an der Mistel ist aber, dass alle besiegten Feinde auch wiederauftauchen. So kämpft man sich von einer Mistel zur anderen, bis man schlussendlich eine weiße Nebelwand sieht. Diese symbolisiert den Endgegner in diesem Gebiet und man kann sicher sein, dass man mehr als einen Versuch für die riesigen Gegner braucht. Es ist enorm wichtig das Muster der Monster zu erkennen, ein stumpfes drauflosschlagen wird schneller den Game Over Bildschirm aufflackern lassen als einem lieb ist. Aber der spielerische Tod ist kein Beinbruch, denn man landet in Windeseile wieder bei der letzen Mistel und kann den Kampf wiederaufnehmen. Doch Vorsicht ist geboten, denn stirbt man, verliert man seinen gesamten Dunst. Der kann aber bei der Todesstellt aufgefunden werden. Sollte man bei dem Versuch seinen Dunst aufzusammeln dennoch das zeitliche segnen, ist die Währung für immer verloren und das schmerzt am meisten.

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Die Bosse sind das Highlight in Code Vein

Zweisam statt Einsam

Um nicht alleine den Gefahren von Code Vein ausgesetzt sein zu müssen, habt ihr die Möglichkeit einen Begleiter zu haben. Unter den verschiedenen Charakteren in der Kirche, kann man sich einen Gefährten auswählen, der euch begleitet. Jeder hat hierbei unterschiedliche Fähigkeiten, die sich ergänzend zu eurem Spielstil einbinden. Seid ihr lieber im Hintergrund und wirkt Magie, ist Louis eine gute Ergänzung. Mit seinen schnellen Schlägen, lenkt er den Gegner ab und nimmt den Aggro auf sich. Will man hingegen, das „richtige“ Souls Feeling haben, hat man auch die Möglichkeit alleine auf die Reise zu gehen. Code Vein lässt euch hierbei alle Möglichkeiten offen.

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Die Begleiter unterscheiden sich in ihren Verhalten und Angriffen

Zusätzlicher Content

Mittlerweile gibt es drei große DLCs die sich entweder über den Season Pass oder einzeln erwerben lassen. Hellfire Knight entführt euch in eine komplett neue Nebenstory wo der gefürchtete Hellfire Knight auf euch wartet. Mit einem neuen Blutcode und drei neuen Waffen, lässt sich der Charakter neu individualisieren. Frozen Empress lässt euch die eiskalte Luft der Königin spüren. Diese zieht ihre Kräfte aus Kristallen, wodurch der Kampf enorme härte entwickelt. Der letzte DLC, Lord of Thunder, bringt Donner und Gewitter mit sich.       

Fazit

Code Vein macht den Einstieg in das Soulslike Genre relativ einfach. Was aber keinesfalls bedeuten soll, dass das Spiel ein gemütlicher Spaziergang durch den Wald wird. Man wird sterben und das nicht einmal oder zweimal, sondern sehr oft, aber Code Vein nimmt den Spieler an die Hand. Die Geschichte wird einem auf dem Präsentierteller serviert. Man muss nicht durch Itembeschreibungen die Story zusammenpuzzeln. 

Aber der ständige Vergleich mit den Titeln von From Software ist eigentlich nicht notwendig, denn Code Vein hat eigene Features, die Dark Souls um einiges voraus sind. So sind die Blutcodes eine enorme Bereicherung in dem Spiel. Man kann dadurch situationsbedingt die Spielweise so anpassen, dass keine Frustmomente entstehen.

Meiner Meinung nach ist der Titel mehr als Souls-lite anzusehen. Das Spiel bleibt zwar bis zum Ende hin fordernd, doch hatte ich nie das Gefühl, eine so subjektive Schwierigkeit wie in Dark Souls zu haben.

Hat man ein Faible für Animes und möchte ein Dark Souls ähnliches Spiel einmal ausprobieren, ist Code Vein der richtige Griff. Dort wird alles geboten, was man für den Einstieg in das Genre braucht.

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