Die Sims 4

[Review] Die Sims 4

Die Sims sind ein absolutes Phänomen und haben einen festen Platz in der Welt der Spiele. Es ist die meisterverkaufte PC-Spielereihe aller Zeiten und alleine Die Sims 3 hat daran sehr großen Anteil. Angefangen hat alles im Jahre 2000 mit Die Sims, das von Maxis und EA bis spät ins Jahr 2003 mit Erweiterungen versorgt wurde. Im Anfang dieses Jahres tauchten Die Sims auch das erste Mal auf Konsolen auf. Was damals in der Vorankündigung noch etwas Dröge und möglicherweise langweilig klang, hat sich recht schnell als spaßige und liebevoll gestaltete Lebenssimulation herausgestellt. Weltweit sind die Fans seit Jahren begeistert und tauchen in ihre virtuellen Haushalte ein. Nun liegt der aktuellsten Ableger der Reihe Die Sims 4 zum Test vor und wird für viele sicher auch möglicherweise die erste Berührung mit dem Franchise sein. Ursprünglich ist das Spiel hierzulande bereits am 4.September 2014 für den PC erschienen und hat auch schon ein paar Erweiterungen und sogenannte Gameplay-Packs erhalten.

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In die Sims 4 kann der Spieler auf der Konsole seine eigene kleine Welt erschaffen. Zu allererst erstellt er einen (oder mehrere) Sim(s), dabei stehen einem unzählige Möglichkeiten zur optischen Gestaltung zur Verfügung. Man kann auch vorgefertigte Sims nutzen, aber es macht schon einen Mordsspaß sich eigene Figuren zu kreieren – gehört einfach auch zum Spiel dazu. Zuerst wählt man ein Geschlecht und das Alter, dann darf man für die Figur Interessen und Hobbies auswählen, ein paar positive und negative Eigenschaften und schon hat man einen richtigen Charakter erschaffen. Dabei stehen die Kategorien Mental, Sozial, Lebensstil und Physisch zur Auswahl. So ließe sich zum Beispiel ein karrieregeiler, freundlicher, kleptomanischer Bücherwurm mit einem grünen Daumen erschaffen. Die Merkmale beeinflussen das Verhalten eines Sim oder dessen Wünsche. Ein ordentlicher Sim zum Beispiel putzt für sein Leben gern und wünscht sich ein sauberes Haus. Danach darf der Spieler ein auf den Charakter zugeschnittenen Lebenszielen festlegen, dessen Erfüllung (mehr oder weniger) das Hauptanliegen im Spiel sein wird. Falls mehrere Sims erstellt wurden, muss natürlich noch die Beziehung (Ehe, Wohngemeinschaft, etc.) angegeben werden, man kann also quasi auch schon mit einer kompletten Familie ins Spiel gehen. Als nächstes müssen wir uns um ein Heim kümmern. Zuerst wühlt man aus an was für einem Ort man leben möchte, zum Beispiel eher ländlich oder doch lieber in einer Stadt. Dann darf man sich ein kleines Grundstück kaufen und ein eigenes kleines Häuschen gestalten. Hier muss man aber schon ein wenig auf sein Budget achten den zu Beginn stehen einem für alles insgesamt 20.000 Simoleons (Sim-Dollar) zur Verfügung.

Die Sims 4

Hier bietet die Sims 4 schon einen enorm umfangreichen Editor und an dieser Stelle hat sich der Spieler schon durch eine ganze Menge von Menüs geklickt. Man merkt schon dass es sich um eine Simulation handelt und einem hier enorm viele Möglichkeiten und Varianten zur Verfügung stehen. Hat man dies alles erledigt geht es nun auf ins Spiel. Nun überwacht der Spieler die Bedürfnisse der Sims und das ist manchmal gar nicht so einfach. Sims kriegen Hunger, müssen aufs Klo, wollen Freizeit und ja, die Sims müssen auch arbeiten gehen. Da ist es mit dem Zeitmanagement nicht immer so einfach und den Sim bei Laune zu halten auch nicht. Wenn Sims Hunger haben, Harndrang verspüren oder sich schmutzig fühlen, können sie auch schon mal sauer werden bzw. dann Eigeninitiative zeigen. Aber eben das ist auch oft nicht gerade hilfreich. Der Spieler bringt seinen Sims Fertigkeiten bei, arbeitet an den Karrieren und knüpft Freundschaften. Partys schmeißen und Kinderbekommen gehört ebenfalls zu einem abgerundeten Sim-Alltag, oder eben nicht wenn man sich einen total schüchternen Nerd herangesimt hat. Aber das zeugt von den schier unendlichen Möglichkeiten und auch der totalen Vielfalt im weiteren Spielverlauf. Zudem ist jetzt schon absehbar das EA noch einige Inhalte, wie Zusatzobjekte und Events, für Die Sims 4 veröffentlichen wird. Die ersten stehen schon im Store parat.

Die Sims 4

Das klingt alles bis hierhin recht simpel und man könnte meinen wenn man sich seinen Sim erstellt und ein Haus gebaut hat, dann läuft das irgendwie schon so vor sich hin. Die Sims 4 ist, wie für die Reihe üblich, ein recht komplexes Spiel. Wenn man sich darauf einlässt kann man enorm viel Zeit damit verbringen und sehr viel Spaß haben. Allein die Suche nach einem passenden Job kann einen schon sehr beschäftigen. Hat man einen Job verdient man zwar Geld, was immer gut ist, muss aber dann enorm darauf achten das die anderen Lebensbereiche des Sims weiterhin im Einklang sind. Hat der Sim zu wenig Zeit für sein Hobby wird er unglücklich, stinkt die Wohnung und Müll liegt rum weil man mit dem saubermachen nicht hinterher kommt, wird er unglücklich, bekommt er zu wenig Schlaf…ihr wisst schon etc. etc.

Die Sims 4

Nochmal zum Thema Job – Natürlich muss der Spieler seinem Sim auch einen Job besorgen, von nichts kommt nichts. Hier stehen verschiedene Karrieren wie zum Beispiel Journalismus-, Medizin- oder Verbrecherkarrieren zur Wahl. Man kann was Kreatives machen, oder etwas Soziales. Sogar zum Militär kann man gehen. Die Jobs können durch das Internet oder am Arbeitsort selbst gefunden werden. Auch am Arbeitsplatz bestimmen die Merkmale eines Sim seine Karriere, so steigt ein ehrgeiziger Sim natürlich schneller auf. Wie im wahren Leben kann der Sim auch einen Nebenjob annehmen, um sich weitere Simoleons (so heißt die Währung im Spiel) dazu zu verdienen. Diese kann der Spieler zum Beispiel in schicke Möbel investieren oder allerhand Zubehör für seinen Sim. Wichtig ist es auch die Fähigkeiten eines Sims zu fördern. Dazu muss der Spieler seinen Sim Bücher lesen und Kurse besuchen lassen oder auf das Learning-by-doing Prinzip zurückgreifen.

Andere Ziele für einen Sim könnten auch sein die große Liebe zu finden, eine Familie gründen oder einfach verdammt reich werden. Einige mögen schwieriger zu erreichen sein als andere, oder zumindest mag dies so erscheinen, aber keines ist wirklich leicht. Die Sims 4 ist eine Lebenssimulation, mit allen Höhen und Tiefen und sämtlichen Herausforderungen des Alltags.

Die Sims 4

Grafik

Am grundlegenden Aussehen der Sims hat sich in all den Jahren nicht viel verändert. Eine virtuelle Welt mit Geschäften und Wohnhäusern, durch dessen Wände der Spieler hineinschauen kann. Hat ein Sim Hunger, holt er sich etwas zu essen aus dem Kühlschrank und wie aus Geisterhand taucht eine Schüssel auf und die Zutaten sind verschwunden. Tausend kleine Details die unser Haus schmücken wenn wir schon eine zeitlang spielen und uns mit der Innenraumgestaltung beschäftigt haben. Unser Garten, mit Pflanzen und Bäumen, vielleicht auch einem Teich oder sogar einem Pool. Die Sims 4 ist definitiv kein Grafikknaller und das waren Die Sims noch nie. Aber es wird eine hübsch bunte, verspielte und absolut zweckmäßige Grafik geboten, die enorm viele Details bietet.

Die Sims 4

Sound

Die Sims 4 bietet einige passende Stücke als Soundtrack und versprüht auch akustisch eigentlich dauerhaft Spaß. Das Geschehen wird dadurch nett untermalt, wirklich aufdringliche Melodien gibt es eigentlich nicht wirklich. Das ist aber auch absolut nicht schlimm. Für Neueínsteiger eine kleine Überraschung, für Serienkenner ein alter Hut, ist die Sprache der Sims. Wer jetzt eindeutige Texte auf Deutsch oder Englisch, oder sogar eine entsprechende Sprachausgabe erwartet macht seine ersten Erfahrungen mit der eigenen Sprache der Sims. Für die Die Sims-Computerspiele wurde nämlich eine eigene Sprache (engl. „Simlish“) erfunden. Diese Sprache greift auf verschiedene Aspekte aus UkrainischNavajo (eine der sieben Apachen-Sprachen) und Tagalog (wird auf den Philippinen gesprochen) zurück. Der Sinn vieler simlishen Sätze erschließt sich dem Spieler durch den jeweiligen Tonfall und die Betonung, also beispielsweise ob ein Sim wütend oder traurig ist. Die Gedankenblasen über ihren Köpfen geben dem Spieler dabei zusätzliche Anhaltspunkte, an was sie denken oder worüber sie mit einem anderen Sim sprechen. Schaltet ein Sim das Radio oder den Fernseher an, ertönen die entsprechenden Musiktitel oder Fernsehsendungen, aber auch diese in Simlish.

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Steuerung

Die Tasten sind bei diesem Titel voll ausgebucht. Da es sehr viele Funktionen gibt, ist es bestimmt nicht ungewöhnlich, wenn der Spieler erst einmal verwirrt ist und anfangs noch einiges durcheinanderbringt. Mit den Richtungstasten kann sogar die Zeit beeinflusst werden, zum Beispiel vorgespult, damit der Spieler den Sims nicht allzu lange beim Schlafen zusehen muss. Die Menüs sind recht gut strukturiert und aufgeräumt, manchmal ist es trotzdem etwas schwierig den Überblick zu behalten. Trotzdem hat man die Umsetzung für Konsolen sehr gut hinbekommen. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat einen Stick wie eine Maus zu nutzen und mit der Tastenbelegung etwas vertraut ist geht das meiste gut von der Hand. Zudem hat man ja in den Menüs keinen wirklichen Zeitdruck, was im Spiel selber ja die meiste Zeit doch eher der Fall ist.

Die Sims 4

Fazit

Die Sims 4 ist ein sehr komplexes Spiel. Das dürfte wenig überraschend sein, die Serie ist dafür bekannt und die vielfältigen Möglichkeiten allein bei der Charaktererstellung deuten dies schon mehr als an. Im Laufe von über siebzehn Jahren hat sich enorm viel getan, die KI ist insgesamt recht gut und die Möglichkeiten, wie gesagt, enorm vielfältig. Wie im wahren Leben gibt es auch hier viele Zusammenhänge zu beachten. Wenn der Spieler einen faulen Sim kreiert, brauch er sich nicht zu wundern, wenn dieser nach drei Tagen seinen Job verliert, ist der Sim bindungsphobisch, wird es dagegen schwer mit der Familiengründung. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, nicht zuletzt aufgrund der Steuerung, sind die Sims recht unterhaltsam. Der Spieler kann die Charaktere und deren Handlungen selbst bestimmen und seine Fantasien im Spiel verwirklichen. Etwas zu kämpfen haben die Sims-Spiele immer mit dem extremen Umfang der Vorgänger durch zahlreich veröffentlichte Erweiterungen. Wer beispielsweise Die Sims 3 mit einigen Erweiterungen gespielt hat wird in Die Sims 4 einige Dinge vermissen, obwohl das Basisspiel Die Sims 4 selbst Dinge bietet die es in Die Sims 3 so nicht gab. Nichtdestotrotz war Die Sims 3 in einigen belangen etwas umfangreicher und durchdachter. Neueinsteigern ermöglicht Die Sims 4 aber einen gelungenen Einstieg in die Serie, vor allem auf Konsolen. Der ein oder andere Konsolero könnte aber von den zahlreichen Menüs (anfangs) überfordert sein. Nur nicht abschrecken lassen ist hier die Devise.

 

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