Gear Club Unlimited Keyart

[Review] Gear.Club Unlimited

Das neue Racing Game aus dem Hause Microïds verspricht top Grafik und Gameplay. Wir haben Gear.Club Unlimited bereits vor offiziellem Release einem Test unterzogen und möchten klären, ob der Voll-Preis-Titel seine Kohle wert ist.

Gestartet wird die Kampagne, wie es mittlerweile für Rennspiele üblich ist, mit einer Einführung in einem Supercar. Es startet ein kurzes Tutorial und dann geht das Spiel an sich auch schon los. Nähere Informationen zum Gameplay/Tutorial etc. findet ihr im entsprechenden Abschnitt dieses Reviews.

Schaut man sich die Map an, fühlt man sich an mobile Racing Games wie Gear.Club oder Asphalt erinnert. Es gilt, Rennen oder Rennserien mit bis zu drei Sternen abzuschließen und somit weitere freizuschalten. Außerdem müssen Fahrzeuge aus unterschiedlichen Kategorien (A1, A2, A3, B1 etc.) erworben und getuned werden.

Das Tuning in eurer Werkstatt ist zentraler Bestandteil des Gameplays. Jedes Rennen gibt euch einen Schwierigkeitsgrad mit aktuell gewähltem Fahrzeug an, sodass ihr selbst entscheiden könnt, wie knackig die Fahrten werden können.

Gear Club Unlimited

In der Werkstatt findet man zu Beginn des Spiels erstmal wenig Platz. Mit steigendem Level erhalten Spieler Belohnungen in Form von Erweiterungen der nutzbaren Stellfläche sowie Tuningstationen und Lückenfüller wie Sessel und Getränkeautomaten und Konsorten. Es existieren recht viele unterschiedliche Stationen. So ist es dem Gamer möglich, sowohl die Performance als auch die Optik jedes erworbenen Fahrzeuges anzupassen. Allerdings müsst ihr für jeden Wagen auch eine Parkbucht aufstellen. Ansonsten werden die KFZ eingelagert.

Gear.Club Unlimited

In Sachen Optik existieren tatsächlich nicht so viele Möglichkeiten. Selbst bei voll ausgebauter Station konnte ich z.B. meinen Nissan 370Z vom Start nur mit einer Hand voll Teile modifizieren. Lackfarben gibt es nur wenige und diese müssen erst über ein teures Upgrade der Lackierstraße freigeschaltet werden.

Die Anpassungen kann man sich allerdings optisch top präsentiert anschauen. Dazu stellt ihr euer Auto auf einen Parkplatz und zoomt über den Controller rein. Jetzt lassen sich über Y Türen und Motorhaube öffnen. Die Details der Fahrzeuge, z.B. das Interieur, sind wirklich grandios. Die Grafiken sind smooth und man findet nur wenige Macken. Für ein Switch-Spiel unglaublich gut, was zeigt, dass Entwickler auch auf dieser Konsole gute Grafik liefern können. In diesem Punkt hat der Publisher in seiner Werbung nicht zu viel versprochen.

Gear Club Unlimited

Viel größer ist die Auswahl der Änderungen unter der Haube. Von Motor über Bremse bis zu Stoßdämpfern und Reifen lässt sich alles modden. Pro Ausbaustufe können dann beispielsweise zwei Level für die Motorverbesserung gekauft und verbaut werden. Man sollte aber darauf achten, das Spiel weist aber auch darauf hin, dass man zum Motor auch Bremsen und Reifen mit hochzieht. Ansonsten kommt man um keine Kurve oder bekommt die Pferdestärken erst gar nicht mehr auf den Asphalt übertragen.

Sowohl der Schwierigkeitsgrad als auch Fahrhilfen können unabhängig voneinander konfiguriert werden. Letztere unterscheiden sich in Anfänger, Normal und Experte. Wählt ihr eine der Optionen aus, verändern sich Bremshilfe, ABS und Lenkhilfe. Bei Anfängern sind jeweils 75% Hilfe vorkonfiguriert. In diesem Modus braucht man eigentlich nicht viel machen außer Gas gedrückt halten und ein wenig zu lenken. Hier können theoretisch auch die kleinsten Gamer Spaß haben. Normal startet noch mit 50% für Bremsen und ABS, die Lenkhilfe wird auf 25% heruntergeschraubt. Selbst die Einstellung für Experten kommt nicht ganz ohne Hilfe aus. Das ABS bzw. die Steuerungshilfe bleibt auf 25% stehen. Aber keine Angst, möchte man ganz ohne Hilfe fahren, lassen sich alle Werte individuell anpassen.

Für geübte Fahrer empfehle ich, auf Schwierigkeitsgrad SCHWER mit normalen Fahrhilfen zu starten und diese dann individuell anzupassen. Je nach Fahrzeug können eventuell Änderungen sinnvoll sein. Während dieses Tests wurden alle vordefinierten Modi angespielt und dann alle Fahrhilfen deaktiviert.

Lokale Multiplayer Matches mit bis zu vier Spielern auf einem Bildschirm laufen reibungslos und ohne Ruckler. Gear.Club Unlimited ist für mich ganz klar ein Singleplayer Spiel mit Online Liga. Der Mehrspieler Modus ist ok, aber auch nicht mehr. Da existieren bessere Alternativen, die mehr Spielspaß für mehrere Personen an einer Konsole bieten.

Gear Club Unlimited Switch

Grafik

Microïds hat mit Gear.Club Unlimited einen richtig guten Titel für die Nintendo Switch abgeliefert. Aus diesem Grund meckert man auf hohem Niveau. Einen minimalen Punktabzug bekommt das Rennspiel von mir, weil z.B. im BMW M2 die Sitze bei maximalem Zoom ein wenig eckig sind und nicht mehr ins Gesamtbild passen. Sollte da noch ein Patch kommen oder gar die Releaseversion bereits eine Verbesserung beinhalten, sind locker 100% im Punkt Grafik zu holen.

Gear Club Unlimited Test

Sound

Der schwächste Bewertungspunkt findet sich im Sound. Fahrzeug-Geräusche samt Motor und Kollisionen etc. sind ok, bieten allerdings wenig Abwechslung. Die Motoren hören sich alle recht linear an, soll heißen, dass es keine Variationen wie Fehlzündungen oder ähnliches gibt. Es brummt immer alles gleich.

Die Musik während der Rennen fehlt komplett. Das hat mich sehr irritiert und ich habe erst gar nicht gemerkt, dass sie nicht vorhanden ist. Ich hatte während der Rennen die ganze Zeit das Gefühl, dass ich etwas vermisse. Als ich die Musik lauter machen wollte, habe ich es bemerkt. Das sollte unbedingt nachgereicht werden.

Schwerwiegend war aber während des Tests, dass der Sound teils komplett ausgefallen ist und sich das Spiel anhörte, als piepten Elektroautos über die Strecke. Dies konnte mit einem Neustart des Spiels behoben werden. Ab Tuningstufe 4 und 150 Sternen, keine Ahnung, was der konkrete Auslöser war, war der Sound bei Nutzung meines Lotus Elise komplett defekt und auch ein Reboot der Switch sowie Neuinstallation haben keine positive Auswirkung gezeigt.

Gear Club Unlimited

Gameplay

Man merkt, dass der Entwickler aus der Mobile Gaming Sparte kommt. Die einzelnen Rennen sind sind relativ kurz und meistens in ein bis zwei Minuten erledigt. Es gilt, pro Region alle Rennen mit drei Sternen zu beenden und je nach Anzahl gewonnener Sterne werden neue Teilbereiche der ziemlich großen Map freigeschaltet. Darunter fallen auch Autohändler.

Man wählt also ein verfügbares Rennen auf der Übersichtskarte aus und schaut, ob man ein passendes Fahrzeug in seiner Garage hat. Ansonsten muss man noch eben den Umweg über den Händler machen und ein KFZ erwerben, sofern genug Geld verdient wurde.

Nach einer sehr kurzen Ladezeit startet das jeweilige Rennen mit einem Countdown. Mögliche Varianten sind Rundkurs, Start-Ziel-Abschnitts-Rennen, Start-Ziel-Abschnitts-Rennen mit Wendehammer und Zeitfahren. Dabei wird noch unterschieden zwischen Asphalt und Rally. Interessanterweise fährt man sowohl auf der Straße als auch Offroad das identische Fahrzeug. Jedoch muss man in der Werkstatt auch die Rallyreifen leveln. Somit wird wohl unmittelbar vor dem Rennen heimlich gewechselt.

Der Ablauf könnte besser nicht sein, es ruckelt nichts, es werden keine Texturen nachgeladen und es konnten keine Hänger beim Sound, außer den genannten, festgestellt werden.

Führen wir uns vor Augen, dass ein Arcade Racer gezockt wird, stört es eigentlich auch nicht, dass die KI mit Ihren Fahrzeugen förmlich auf der Straße klebt. Es ist faktisch nicht möglich, die Gegner von der Straße zu bekommen. Da Gear.Club Unlimited aber insgesamt für einen erfahrenen Spieler nicht zu schwer ist, sehe ich das als zusätzliche Herausforderung.

Absolut hilfreich und im Default aktiviert ist eine Fahrlinie, die auch anzeigt, wann die Geschwindigkeit verringert werden sollte. Mit steigender Erfahrung ist diese Option auch noch deaktivierbar, um die Schwierigkeit zusätzlich ein wenig zu erhöhen.

Sehr positiv überrascht, ich kannte eine solche Option bisher nicht, hat mich die Rewind-Funktion. An jeder Stelle im Rennen kann man diese über die Taste X aktivieren und zurückspulen. So lassen sich schwierige Kurven oder Überholmanöver wiederholen und perfektionieren. Bei einem kleinen Fahrfehler muss man also nicht das komplette Rennen neu starten, sondern spult bequem zurück.

In Ergänzung zum eigentlichen Gameplay können Missionen erfüllt werden, um zusätzliche Credits zu erhalten. Dies geschieht aber größtenteils während des Zockens automatisch, sodass man nicht, wie etwa auf der PS4, gezielt auf Trophäenjagd gehen muss.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der erst im Laufe des Spiels freigeschaltet wird, ist die Online Liga. In diesem Modus könnt ihr täglich Zeiten auf vorgegebenen Strecken erfahren und euch in den globalen Ranglisten nach oben kämpfen. Je weiter oben, desto mehr Liga-Punkte erhaltet ihr. Dabei fahrt ihr gegen Ghosts anderer Spieler, die nicht gerammt werden können. Teils wurde es unübersichtlich, weil ich quasi in den Gegnern steckte, aber dieses Problem hat man in den meisten Rennspielen und stört auch nicht weiter.

Gear Club Unlimited Review

Umfang

Wie bereits an ein paar Stellen erwähnt, ist der Umfang des Spiels ziemlich groß. Gefühlt könnte es ein paar Autos mehr geben, aber die aktuelle Auswahl ist auch nicht so mickrig, als dass man nicht in jedem Fall fündig wird. Viele Rennen und viel Abwechslung der Modi innerhalb einer Region sorgen für Spaß am Spiel. Außerdem verbringt man viel Zeit beim Tuning und der Gestaltung der Werkstatt selbst. Es existieren sehr viele Anpassungsmöglichkeiten, die über Level-Ups ebenfalls freigeschaltet werden.

Gear Club Unlimited

Fazit

Gear.Club Unlimited ist eine klare Kaufempfehlung. Trotz der einen oder anderen Schwäche konnte ich mich im Test nicht vom Bildschirm lösen und musste Zwangspausen über Amazons Alexa einplanen. Mehr Motorleistung hier, eine andere Farbe da oder einfach mal die Werkstatt erweitern und umbauen. Das Spiel profitiert von den schnell geladenen und kurzen Rennen. Man muss also nicht mal eben 20 Minuten einplanen, um auf jeden Fall weiterzukommen. Abgerundet wird das Spielerlebnis über die Online Liga, wo man gegen Ghosts realer Gegner antritt und sich aufs Podium hochfahren kann.

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4 Kommentare

  1. Hallo
    Das Spiel Online zu spielen unter Legende ist unmöglich weiter zu kommen!!!
    Ein Spieler ist immer der erste, egal wie man fährt. Er schafft es immer als Erster. Fasst alle anderen bleiben bei Ihren 1000 Pokale. Jetzt weiß ich auch warum. So macht das Spiel kein Spaß mehr. Kann jedem empfehlen ab Legende-1000 Pokale, dann auf zu hören.

    1. Hallo
      generell würde mich mal interessieren wie es mit der Einstellung der Fahrhilfen ist.
      Bin jetzt in der Meisterliga und habe das Gefühl das ich garnicht mehr vorwärts komme.

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