Ghost of Tsushima Review

[Review] Ghost of Tsushima

Ghost of Tsushima ist das neueste Werk aus dem Hause Sucker Punch und führt die Spieler ins feudale Japan des 13. Jahrhunderts. Sucker Punch war bisher überwiegend für die inFAMOUS-Reihe bekannt, mit der Sie sehr erfolgreich waren und damit eine tolle IP aufgebaut haben. Ältere Spieler werden sich aber eventuell noch an Sly Raccoon erinnern, für die PlayStation 2 gab es drei Spiele mit diesem diebischen Waschbären. Bereits erste Trailer und Gameplay-Ausschnitte zu Ghost of Tsushima lösten massenweise Vorfreude auf und machten das Spiel schnell zu einem Most Wanted-Titel. Natürlich spielt da auch die Tatsache eine Rolle, dass es sich um einen Exklusiv-Titel handelt, hat eventuell aber auch noch einen anderen Hintergrund. Bei den vorgestellten Stealth-Mechaniken und dem Setting kommt einem natürlich automatisch auch der Begriff „Ninja“ in den Kopf und so sind wir ganz schnell bei einem Assassinen. So ist er schnell da, der Vergleich mit Assassins Creed, der auch absolut nicht abwegig ist. Immerhin hatten Umfrage nach dem Unity-Fiakso gezeigt das sich die Fans durchaus ein Assassins Creed in Japan wünschen und dieses Setting sehr interessant finden. Wie es sich entwickelte, ist wohl allseits bekannt, erst ging es nach Ägypten, dann nach Griechenland und als Nächstes zieht es uns in den hohen Norden zu den Wikingern. Bis auf die Chronicles-Ableger hat uns noch nicht ein Assassins Creed-Spiel annähernd in diese Richtung verschlagen. Natürlich kann und darf man Ghost of Tsushima unabhängig vom Setting auch mit vielen anderen Spielen vergleichen, denn letztendlich ist es eben ein Open-World Action-Adventure aus der Third-Person-Perspektive. Aber warum sollen wir vergleichen, schauen wir doch einfach genauer hin was Ghost of Tsushima ist, was es bietet und wie sich das Ganze präsentiert.

Ghost of Tsushima Screenshot

Gekommen um zu bleiben – wer wird sie nur vertreiben?

Wir befinden uns im Japan des Jahres 1274 auf der Insel Tsushima. Tsushima ist eine wunderschöne und idyllische Insel, doch hat sie aktuell ein großes Problem. Die Insel liegt genau zwischen der koreanischen Halbinsel und dem japanischen Festland. So tauchen plötzlich hunderte Schiffe am Horizont und spülen tausende Krieger an den Strand. Die erste Mongoleninvasion des großen Kublai Khan hat begonnen und soll ganz Japan für ihn vereinnahmen. Tsushima ist also quasi das Einfallstor und soll als eine Art Invasionsstützpunkt fungieren. Mutig stellen sich Ihnen die Samurai der Insel entgegen, doch gegen die zahlenmäßige Überlegenheit und die moderne Kriegsführung der Mongolen haben sie nicht den Hauch eine Chance. Die Schlacht ist schnell verloren und die Samurai sterben allesamt. Nur einer wird schwer verletzt vom Schlachtfeld geborgen, scheinbar haben die Kami noch große Pläne mit diesem. Denn dieser Samurai, sein Name ist Jin Sakai, macht es sich zur Aufgabe seine Heimat von den Mongolen zu befreien, möge es kosten was es wolle – der Geist von Tsushima ist erwacht!

Ghost of Tsushima Screenshot

Als Spieler schlüpft man als in die Rolle von Jin Sakai, der übrigens von Schauspieler Daisuke Tsui (The Man in the High Castle, Letters from Iwo Jima, Prey) dargestellt wird. Nach unserer Genesung fangen wir recht bescheiden an, mit einem Schwert und einer zusammengeflickten Rüstung. Wir beginnen damit kleinere Mongolen-Trupps aufzureiben, beschützen Bürger vor übergriffen durch die Invasoren und machen uns bald auf das erste Feldlager der Mongolen zu vernichten. Unser großer Plan jedoch ist es die verbliebenen Samurai und alle kampffähigen Kräfte der Insel zu mobilisieren und den Gegner aufzuhalten. Ob das gelingt, oder fehlschlägt und was sich alles bis dahin abspielt, dürft ihr natürlich gerne selber herausfinden. Fakt ist, das es auf Tsushima viel zu tun gibt, es haufenweise tolle Nebenquests gibt und die Spielwelt letztendlich größer ist, als es auf den ersten Blick scheint.

Der Geist von Tsushima

Zu Beginn unserer Reise werden wir die Gegner entweder frontal mit unserem Katana angreifen und dabei einfache Schlagvarianten anwenden, oder eben aus den Schatten heraus ein Attentat verüben und den Gegner mit unserem Wakizashi niedermetzeln. Im weiteren Spielverlauf bekommen werden wir weitere Kampfstile erlernen und bekommen die Möglichkeit zwischen diesen zu wechseln. Dies geschieht auf Knopfdruck und kann auch innerhalb eines Kampfes jederzeit problemlos vollzogen werden und das ist auch absolut notwendig. Es gibt nämlich quasi für jeden Gegnertyp den passenden Kampfstil. Das dies nicht nur schnödes Beiwerk oder kosmetischer Natur ist, findet man recht schnell heraus. Das Kampfsystem ist Sucker Punch echt gut gelungen und sie haben sich das toll überlegt. Dies ist vielleicht auch der Grund warum frühere Vergleiche statt mit Assassins Creed, eher mit SEKIRO: Shadows Die Twice oder andere Spielen a la Dark Souls getätigt wurden. Aber keine Angst das Kampfsystem ist schnell zu erlernen, gut zu beherrschen, und es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade (zwischen denen man jederzeit wechseln kann) für alle die eine Herausforderung suchen. Neben unseren Hauptwaffen bekommen wir spätere noch Wurfmesser, Bögen, Rauchbomben und viele andere nette Sachen um unseren Gegner das Leben schwerzumachen und uns auf die verschiedenen Situationen einstellen zu können. Alle Waffen, sowie sämtliche Rüstungen können durch gesammelte Ressourcen bei einem entsprechenden Schmied oder Handwerke aufgewertet werden. Dadurch erhöhen sich einige Statuswerte. Das Ganze ist aber angenehm unkomplex und ufert nicht aus. Es gibt eine überschaubare Anzahl von Rüstungen, die zu verschiedenen Spielstilen und Aufgaben gut passen. Zusätzliche kann Jin eine bestimmte Anzahl an Talismanen anlegen die verschiedene Werte wie zum Beispiel Gesundheit, Schaden oder die Wirkung verschiedener Spezialfertigkeiten erhöhen können.

Ghost of Tsushima Screenshot

Neben den Story-Missionen und Hauptaufgaben, die auf der Karte gut sichtbar mit einem goldenen Symbol gekennzeichnet sind, finden wir noch diverse umfangreiche Nebenstorys, die oft aus mehreren Missionen bestehen und auf der Karte silbern markiert sind. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kleine Nebenaufgaben und Zufallsbegegnungen, die allesamt mit viel Liebe zum Detail kreiert wurden. Natürlich gibt es auch recht generische Ereignisse, die sich irgendwann im Ablauf und der Gestaltung wiederholen bzw. sehr ähneln. Es dauert aber tatsächlich eine Zeit lang, bis dieser Effekt auftritt bzw. bis man diesen bewusst wahrnimmt, ein gutes Zeichen dafür das sich die akribische Arbeit der Entwickler gelohnt hat. Überhaupt strotz Ghost of Tsushima vor Details, wenn man die Augen offen hält und sich darauf einlässt.

Tsushima – wunderschön und vielfältig

Überhaupt ist Ghost of Tsushima ein wahres Atmosphäre-Monster, das Setting so absolut authentisch umgesetzt und die Insel wunderschön gestaltet. Insgesamt sind die Schauplätze die wir besuchen, relativ schlicht gestaltet und gleichen sich fast wie ein Ei dem anderen. Das liegt daran das wir es in den Dörfern mit schlichten Holzhütten zu tun bekommen, die oft auch teilweise niedergebrannt sind oder sich die Bauweise in den größeren Siedlungen nun mal sehr ähnelt. Auch die Mongolen sind bei der Gestaltung und Errichtung ihrer Heerlager eher schlicht und militärisch akkurat unterwegs. Das macht aber überhaupt gar nichts, denn die Highlights liegen draußen in der Natur. Tsushima hat so viele unterschiedlich gestaltete Gebiete, mit wunderschönen Landschaften und eindrucksvollen Farbenspielen. Ich kann mich kaum an ein Spiel erinnern wo ich so oft den Foto-Modus genutzt habe und überhaupt total glücklich war, das es diesen überhaupt gibt. Man hat sogar den Eindruck das durch die teilweise vorherrschende Schlichtheit in der Gestaltung, die anderen Dinge umso beeindruckender hervorstechen. Kurz nach The Last of Us – Part II zeigt uns Ghost of Tsushima als letzter großer Exklusivtitel der PlayStation 4 – Ära eindrucksvoll, was man aus dieser Plattform rausholen kann, respektive welchen Mehrwert und Möglichkeiten die PlayStation 4 Pro doch bietet. Dazu kommt das der Titel nahezu ohne Ladezeiten auskommt und wenn welche auftreten sie nahezu kaum wahrnehmbar, oder zumindest angenehm kurz.

Auch klanglich bekommen wir in Ghost of Tsushima viel geboten und in dieser Disziplin kann der Titel ebenfalls überzeugen. Komponist Shigeru Umebayashi hat einen tollen Soundtrack erschaffen, der eindrucksvoll das unterstreicht was unsere Augen einfangen und somit die gekonnt Atmosphäre veredelt. Dazu kommt eine insgesamt sehr gute deutsche Synchronisation, die zusammen mit der optischen Präsentation einem Kinofilm Konkurrenz machen kann. Dazu besteht noch die Option mit der englischen Synchro zu spielen, oder ganz cool – mit original japanischer Sprachausgabe. Das sich die Entwickler von klassischen Samurai-Filmen haben inspirieren lassen und sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt haben merkt man durch und durch. Wenn man dann noch den Kurosawa-Modus aktivert (angelehnt an Regisseur Akira Kurosawa) aktiviert, kommt das Spiel in Schwarz-Weiss mit typischen Film-Effekten aus der Zeit (50er und 60er Jahre) also mit Artefakten und Bildrauschen auf den Bildschirm. Das ist einfach eine grandiose Idee und ein toller Tribut an den Mann der uns Die sieben Samurai brachte.

Ghost of Tsushima Screenshot

 

Fazit

Seit inFAMOUS: Second Son (2014) haben wir nichts mehr von Sucker Punch gehört und wenn wir ehrlich sind haben wir doch eher mit einem weiteren inFAMOUS-Ableger gerechnet als mit dieser Überraschung. Das Setting darf man durchaus als unverbraucht bezeichnen und die Umsetzung ist einfach phantastisch. Ghost of Tsushima hat so ziemlich alles was wir uns von solch einem Titel wünschen, eine beeindruckende und zeitgemäße Präsentation, eine tolle Story, viel zu entdecken (inklusive Sammelgegenstände) und einen ordentlichen Umfang. Wenn wir etwas kritisieren müssten, dann lediglich die teilweise etwas fragwürdige Gegner-KI und ein paar winzige Bugs (fehlende Trigger bei Nebenquests) , die sich allerdings nach einem Neustart des Spiels nicht mehr blicken ließen und sicher noch bereinigt werden. Ghost of Tsushima ist ein grandioses Meisterstück, das man durchaus auf die „Sollte man gespielt haben“-Liste setzen darf.

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