Legend of Mana

[Review] Legend of Mana

In den letzten Jahren hat die Mana-Serie einen enormen Aufschwung bekommen. Das liegt nicht nur an dem fantastischen Remake von Trails of Mana, sondern auch an den unterschiedlichen Geschichten und liebevollen Charakterdesigns. Nun, 22 Jahre später, hat auch Legends of Mana ein Remaster spendiert bekommen. Auch wenn der Titel in unseren Gefilden nur den wenigsten bekannt sein wird, sollte man sich das Spiel trotzdem genauer anschauen. Denn damals wie heute, wartet Legends of Mana mit diversen Eigenheiten auf. Wie sich der JRPG-Titel schlussendliche geschlagen hat, klären wir im Test!

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Wer braucht schon eine Geschichte?!

Normalerweise ist diesem Absatz die Geschichte des Spiels gewidmet. Doch hier kommt eine wesentliche Änderung zu Tage, die andere JRPG so nicht besitzen. Denn eine Hauptgeschichte gibt es eigentlich nicht. Natürlich wird am Beginn von dem großen Mana Baum erzählt und eine große schreckliche Macht die langsam aufkeimt. Aber im Verlauf des Spiels, schlägt Legend of Mana einen anderer Erzählweg ein, oder sollte ich viel besser sagen, mehrere Wege!

Das Spiel ist nämlich so aufgebaut, dass man viele Kurzgeschichten präsentiert bekommt. Diese können dann je nach Gutwillen des Spielers absolviert werden. Um nun eine neue Story erleben zu können, muss man Anfangs ein Stück Land für sich beanspruchen. Erlebt man Legend of Mana neu, hat man keine Ahnung welchen Teil der Landkarte man überhaupt wählen soll. Auch im späteren Verlauf bin ich nicht darauf gekommen, ob es überhaupt Vorteile von den einzelnen Bereichen gibt.

Legend of Mana
Die Geschichten sind herrlich unterschiedlich

Habt ihr euch schlussendlich entschieden, wird das ausgewählte Land in Quadrate eingeteilt. Die Innovationsfähigkeit von dem Spiel steigt ab jetzt noch eine Stufe höher. Muss man bei anderen Rollenspielen ellenlange Wege bestreiten, oder riesige Dungeons überwinden um in andere Regionen zu kommen, bekommt man hier ein Artefakt zur Verfügung gestellt. Diese Gegenstände sind der Dreh- und Angelpunkt in dem JRPG. Werden diese nämlich auf ein leeres Feld gesetzt, erscheint plötzlich ein neuer Ort. Welcher dabei entsteht ist im Vornherein nicht wirklich ersichtlich. 

Je mehr Artefakte ihr im Verlauf des Spieles ansammelt, desto mehr überlegt man wo man diese strategisch gut platziert. Grundsätzlich ist dabei nur zu beachten, dass je weiter das Artefakt von der Homebase entfernt wird, die Monster in dem Gebiet immer stärker werden. Ansonsten ist das Platzieren der Gegenständer eher unwichtig und hat ansonsten keinen großen Einfluss auf die Spielewelt. 

Erstellt euren Charakter

Aber um überhaupt diese Geschichten erleben zu können, müsst ihr euch am Beginn für ein Alter Ego entscheiden. Zur Auswahl steht euch dabei ein weiblicher oder ein männlicher Avatar. Das Erscheinungsbild könnt ihr aber im nächsten Schritt nicht individualisieren. Was aber sehr wohl entschieden werden kann, ist die Waffe die euer Recke schwingen soll. Hier gibt es die typischen Nah- und Fernkampfwaffen, wie man es in anderen Rollenspielen auch gewohnt ist. Im späteren Spielverlauf könnt ihr aber jederzeit die Waffe wechseln, sodass man keine Sorge einer Fehlentscheidung mit sich tragen muss. Was aber bei der Waffenauswahl abgeht, sind die magischen Fernkampfwaffen. Diese werden in Legend of Mana als Musikinstrumente dargestellt. Aber wie ihr euch auch entscheidet, es macht im gesamten Spielablauf keinen Unterschied, wie ihr euren Charakter erstellt. In der gesamten Story wirkt der Protagonist nur wie ein stummer Nebencharakter. 

Habt ihr nun die Randbedingungen in der Charaktererstellung abgeschlossen, könnt ihr die neu erstellten Orte besuchen. Als Heimatbasis, stellt sich das “Briefkasten-Artefakt” heraus. In diesem Bereich könnt ihr verschiedene Minispiele, oder Einrichtungen besuchen, dazu aber später mehr.

Legend of Mana
Am Anfang steht die Charaktererstellung

Träger Kampf

Neben der Heimatbasis und den Dörfern, gibt es noch die Dungeons wo die Kurzgeschichten größtenteils erzählt werden. Betritt man so einen Ort, warten auch Monster darauf euch den Garaus zu machen. Um gegen die Ungeheuer bestehen zu können, stehen euch verschiedene Angriffe zur Verfügung. Die normalen Angriffe ermöglichen schnelle Angriffe und die Spezialfähigkeiten brauchen länger, erzeugen aber in der Regel mehr Schaden. 

Die Kämpfe in Legend of Mana erweisen sich aber leider mehr schlecht als recht. Das liegt daran, dass der Input der Kampfknöpfe nur sehr träge ablaufen. Dadurch bekommt man das Gefühl, dass die Aktionen zeitverzögert ablaufen. Auch die Steuerung der Figur ist aufgrund der schwammigen Eingaben sehr ungenau und frustrierend. Dieser Aspekt wird besonders ersichtlich, wenn man gegen Bosse kämpft. Da es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt und dieser nicht unbedingt einfach ist, können sehr schnell Verzweiflungsmomente entstehen. Möchte man aber solche Momente vermeiden, kann man die Kämpfe ausschalten und einfach die Story genießen.

Durch den geschickten Einsatz der unterschiedlichen Angriffe, kann der Protagonist neue Fähigkeiten lernen. Hat man nun neue Angriffe erlernt, resultiert das wiederum in neue Spezialfähigkeiten. Deswegen macht es Sinn, verschiedene Kombinationen zu verwenden.

LEGEND OF MANA
Der Input der Knöpfe und die Kampfanimationen sind langatmig und frustrierend

Gartenarbeit, Monsterzucht und Minispiele

Neben den unzähligen Minigeschichten, kann man in Legend of Mana einiges nebenher erledigen. Hat man einen gewissen Punkt im Spiel erreicht, eröffnet die Heimatbasis einige Einrichtungen, darunter die Monsterfarm. Dabei können in den Dungeons Eier gefunden werden und anschließend in der Farm ausgebrütet werden. Ist das geschehen, begleitet euch euer neuer Kamerad in den Kampf.

Eine weitere Einrichtung ist der Garten. Dort können Samen eingesetzt werden, um anschließend Früchte- oder Gemüsesorten ernten zu können. Diese können danach als Heilgegenstände oder Statusverbesserungen verwendet werden.

Legend of Mana
Die Monsterzucht ist motivierend und essentiell für die späteren Kämpfe

Was ist alles neu?

Da es sich bei Legend of Mana um eine Remaster Version des originalen PSX Klassikers handelt, hat Square Enix einige Neuerungen einfließen lassen. Angefangen mit der komplett überarbeiteten Levelhintergründen. So schön die Aufmachung auch gelungen ist, sind die Sprites dem Original treu geblieben. Diese Tatsache wirkt unpassend, so als wären zwei verschiedene Grafikstile zusammengepackt worden sind. Der Entwickler hat die Auflösung aber so angepasst, dass nun ein 16:9 Bildformat verwendet werden kann. Der Soundtrack wurde überarbeitet und eine Galeriefunktion wurde eingefügt. Als wirkliche Neuerung, wurde das Minispiel “Ring-Ring-Land” hinzugefügt. Diese Funktion erlaubt es euch Herausforderungen anzunehmen, um gezielt eure Monsterbegleiter trainieren zu können.

LEGEND OF MANA
Die Hintergründe wurden komplett überarbeitet

Fazit

Ich freue mich immer, wenn ich erfahre, dass Remakes oder Remasters von JRPGs erscheinen werden, so auch bei Legend of Mana. Nach dem gut gelungenen Trails of Mana war ich in enormer Vorfreude, diese wurde aber leider nicht befriedigt. Legend of Mana ist ein Rollenspiel, dass vor 20 Jahren innovativ im Bereich der Präsentation und des Storytellings war. Doch heute kann es diese Aspekte nicht mehr halten. Liegt es einerseits daran, dass der Stilmix aus neuen Hintergründen und alte Sprites meiner Meinung nach wirklich harmonieren, andererseits auch an dem schwachen Protagonisten. Bei dieser Figur hatte ich nie das Gefühl, als hätte sie einen Sinn oder eine Entwicklung in dem Spiel. Was aber die Geschichte rettet, sind die wunderbaren Nebencharaktere. Die charmanten Figuren, konnten mich auch über längere Zeit an das Spiel binden. Besonders anzumerken ist auch, obwohl der Hauptplot fehlt, konnten die Kurzgeschichten überzeugen. Für Zocker die nicht viel Zeit haben um einer langen Story folgen zu können, ist dieser Aspekt überzeugen. In kleinen Häppchen können immer wieder spannende Geschichten erlebt werden.

Alles in allem muss man eine Liebe zu alten JRPGs und innovativen Ideen haben, um Legend of Mana zu mögen. Lässt man sich aber darauf ein, erlebt man in gut vierzig Stunden ein Sammelsurium an unterschiedlichen Geschichten und liebevollen Charakteren. 

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