Spider-Man PS4

[Review] Marvel’s Spider-Man

Marvel’s Spider-Man, aus dem Hause Insomniac Games, ist der neueste Titel, der exklusiv nur für Sonys PlayStation 4 erschienen ist. Insomniac Games ist ein Name, der sicher vielen Spielern ein Begriff ist, denn diesem Studio haben wir die kultigen Figuren Spyro, sowie Ratchet & Clank zu verdanken. Mit ihrer Resistance-Reihe haben Sie auch bereits in der Vergangenheit erfolgreiche Exklusivtitel für Sony geliefert. Mit dem freundlichen Netzschwinger haben Sie sich wohl einen der bekanntesten und beliebtesten Superhelden ausgewählt um uns mit diesem in ein Open-World Abenteuer zu schicken. Im Laufe der Jahre hat es ja nicht nur unzählige Comic-Reihen mit der, in New York wohnhaften, Spinne gegeben. Auch die Anzahl an (Zeichentrick-) Serien und vor allem Filmen ist den letzten gestiegen. Nach der Trilogie mit Tobey Maguire als „freundliche Spinne aus der Nachbarschaft“, der für viele als der beste Spider-Man gilt, folgten dann tatsächlich noch zwei Reboots. Erst durfte Andrew Garfield zweimal in das Spinnenkostüm schlüpfen, ehe nun Tom Holland der Spider-Man der Stunde ist und auch direkt in das MCU (Marvel Cinematic Universe) integriert wurde. Man darf also gespannt sein, welchen Spider-Man uns Insomniac Games auf die Konsole gebracht hat.

Marvel's Spider-Man Test

Story

Wilson Fisk, auch bekannt als der Kingpin, ist nach außen hin ein erfolgreicher Geschäftsmann, doch in Wahrheit ist er der größte Verbrecherboss von New York. Da wundert es kaum das er gerade eine Operation am Laufen hat, als Spidey mal wieder dazwischen funkt. Es gelingt dem sympathischen Wandkrabbler nicht nur dem bulligen Glatzkopf das Geschäft zu versauen, sondern der Kingpin landet auch hinter Gittern. Natürlich ist uns klar das es das noch nicht gewesen sein kann, doch was da tatsächlich noch folgt, damit hätte selbst ein Superheld und Verbechensbekämpfer wie Spider-Man nicht gerechnet. Da ich ungern groß Spoilern möchte, werde ich nur so viel sagen – es tauchen einige weitere bekannte Gesichter aus dem Spider-Man Universum auf, Insomniac sind gut informiert und haben sich Mühe gegeben eine stimmige Geschichte zu erzählen und das Gameplay sowie den Handlungsaufbau entsprechend zu gestalten.

Spider-Man Test

Grafik

Marvel’s Spider-Man ist ein Exklusivtitel, da weiß man aus Erfahrung das von technischer Seite her einiges zu erwarten ist. Nach wenigen Minuten im Spiel weiß man dann auch das die Erwartungen absolut erfüllt werden. Spideys New York bzw. Manhattan ist groß und es sieht fantastisch aus. Die Entwickler ziehen alle Register um uns eine lebensechte Großstadt-Kulisse zu bieten, und wir dürfen uns als Spider-Man darin frei Herumschwingen. Es gibt wunderschöne Lichteffekt, Sonnenuntergänge die sich in den Fassaden der Wolkenkratzer spiegeln. In schwindelerregender Höhe sausen wir umher und haben das Gefühl, das wir meilenweit in die Ferne schauen können. Die uns umgebenden Wasserflächen sorgen für ein natürliche Barriere und so haben wir niemals das Gefühl künstlich eingeengt zu werden. Wenn wir uns auf die die Dächer der höchsten Gebäude begeben, wie zum Beispiel den Avengers Tower (ja, der ist da!), bekommen wir ein fantastisches Gefühl von grenzenloser Freiheit. Die Spielwelt ist designtechnisch mehr als gelungen. Leichte Ernüchterung bekommen wir dann in Bodennähe. Während die Stadt insgesamt sehr abwechslungsreich und nahezu originalgetreu wirkt, bekommen wir es bei Ihren Bewohnern mit einer Klonarmee zu tun, was auch extrem auffällt. Bei den Gegnern sieht das natürlich nicht anders aus, zumindest bei der Kleidung hätte man doch etwas mehr variieren können. Es ist natürlich Meckern auf sehr hohem Niveau, sind aber dann doch die kleinen Feinheiten die ins Auge stechen. Trotzdem kann man hier nur von einer überragenden Optik sprechen, die in 4k grandios wirkt und zu jeder Zeit flüssig läuft.

Sound

Um das filmreife Spielerlebnis zu vervollständigen, muss natürlich auch die passende Soundkulisse her. Dazu gehören natürlich passende Umgebungsgeräusche, gerade in einer Weltstadt ist ordentlich was los. Wenn man sich mit Gegnerhorden kloppt und dabei die Gegner auch gerne mal durch die Luft schleudert, Gegenstände nach ihnen wirft oder die Umgebung zertrümmert, dann muß auch das authentisch klingen. Kurzer Trommelwirbel…ja das haben die Entwickler eindrucksvoll geschafft. Der akustische Part des Spiels steht der Optik in nichts nach und wird sogar noch durch einen absolut cineastischen Score phänomenal abgerundet. Wenn man sich so durch die Häuserschluchten schwingt, unter einem das Leben der Großstadt so umher wuselt und dann die Musik erklingt – man könnte fast meinen man sitze im Kino und schaut einen Film. Dazu kommt die sensationelle deutsche Synchronisation mit tollen Sprechern. Während man umher schwingt gibt es immer wieder Funksprüche Telefonanrufe oder Radiosendungen denen man lauschen kann und es kommt nie Langeweile auf. Und doch kommt dann wieder die böse kleine Kritik um die Ecke und muss auch hier den Spielverderber mimen. Wenn man schon so eine tolle Leistung bringt, warum tauchen dann immer wieder Passanten auf die englisch Sprechen? Gut, wenn ich an Rockstar denke, deren Spiele sich verkaufen wie geschnitten Brot und die gar keine deutsche Synchronisation bieten, dann dürfte man sich hier eigentlich gar nicht beschweren. Aber warum man solche Kleinigkeiten außer acht lässt, kann ich nicht verstehen.

Spider-Man Review

Gameplay

Nach dem Intro, in dem sich Spider-Man also dem Fisk-Tower nähert wechselt das Spiel nahtlos in die Spielegrafik. So schmeißen uns die Entwickler dann direkt ins kalte Wasser und lassen uns umgehend mal einige Schergen der Unterwelt-Größe durch die Gegend boxen, oder treten, oder schleudern, oder an die Wand spinnen und zeigt uns direkt wie umfangreich und ausgeklügelt die Kampfsteuerung ist (und dabei haben wir ja noch gar keine neuen Fähigkeiten freigeschaltet). Man bekommt ein recht gutes Gefühl für die Steuerung und man merkt sofort das diese gut abgestimmt und durchdacht ist und wenige (vielleicht keine) Frustmomente aufkommen lassen wird. Das Kampfsystem macht richtig Spaß und ist wirklich gut zu beherrschen. Wir erreichen zwar nicht ganz den Flow, den wir mit Batman schon erleben durften, das ist aber meistens auch gar nicht so tragisch. Oft ist es taktisch klug, oder sogar nötig sich kurz aus dem Kampfgeschehen zu entfernen, Gegnergruppen aufzulösen oder kurz ein anderes Gadget zu wählen um sich auf die unterschiedlichen Gegner einzustellen. Durch das spätere Freischalten und Erwerben von diversen zusätzliche Fähigkeiten bieten sich vielfältige Möglichkeiten und Kombos, um die Gegner auszuschalten. Bestimmte Finishing-Moves und Kombos lösen Slow Motion-Kameraeffekte aus, was nicht nur nett aussieht, sondern uns auch ab und zu mal durchatmen lässt. Während der Kämpfe und wenn sich Spidey durch die Stadt schwingt, lässt er so manchen Spruch los. Der Humor ist wirklich gut und passend, auch wenn einige Wiederholungen dann irgendwann doch etwas nerven.

Marvel's Spider-Man PS4

Die Spielwelt besteht aus einer riesigen Stadtkarte, die in mehrere Bezirke aufgeteilt ist. Neben den Storymissionen, die mit großen gelben Symbolen markiert werden, gibt es noch einige Nebenmissionen, in blau und zahlreiche Markierungen, die Sammelobjekte und besondere Orte zeigen. Im späteren Spielverlauf werden auch immer wieder neue Symbole, verteilt auf der ganzen Karte auftauchen. Es gibt zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Pflichtreihenfolge oder Zeitdruck, der uns in irgendeiner Form den Ablauf vorgibt. Das ist zum einen sehr vorteilhaft, da wir so frei die Open World erkunden können und uns auch immer wieder mit neuer Ausrüstung oder zusätzlichen Fähigkeiten ausstatten können, bevor es mit der Handlung weitergeht. Auch steht es uns so jederzeit frei uns erst, um Sammelobjekte und Herausforderungen zu kümmern. Das Spiel blendet aber eigenständig nach einem gewissen Fortschritt im Spielverlauf immer wieder ein das es jetzt eine gute Gelegenheit bietet sich erst mal in der Stadt umzuschauen und ein wenig um seine Ausrüstung zu kümmern. Da ich zu Beginn des Spiels nicht wusste das noch mehrmals neue Symbole auf der Karte auftauchen werden, hatte ich mich erst mal mit dem Abgrasen einiger Symbole beschäftigt. Beispielsweise hat Peter im gesamten Stadtgebiet irgendwann mal Rücksäcke verteilt, die man nun einsammeln kann und die interessante Erinnerungsstücke und Objekte enthalten die ein wenig über Spider-Man bzw. aus dem Spider-Man Universum erzählen. Allerdings hat das dazu geführt, das ich kurz davor war Marvel’s Spider-Man als „Highlight, ohne Highlights“ abzustempeln, da ich das ganz etwas eintönig fand und mir die Story etwas schwach vorkam. Nach ein paar absolvierten Story-Missionen nimmt das Ganze dann aber doch ordentlich Fahrt. Spätestens nachdem man Akt 1 abgeschlossen hat, merkt man das Insomniac sich hier eine ganz eigene Variation, eine individuelle und frische Erzählweise der Spider-Man Story zurechtgelegt haben, ohne den Klassiker zu ignorieren. Vielmehr werden viele Details aus dem bekannten Spider-Man-Universum aufgegriffen und einfach so angepasst das sie frisch wirken, stimmig sind und ohne Fans abzuschrecken. Etwas schade ist, das man es versäumt hat richtig viele Infos zu platzieren und den Spieler tiefer in das Spider-Man-Universum eintauchen zu lassen. Beispielsweise hätte man Comic-Hefte platzieren können, oder mehr über Spider-Mans Gegenspieler und Verbündete veröffentlichen können. Möglicherweise ist dies aber auch eben dem Umstand geschuldet das man einige Details neu bzw. anders interpretiert hat.

Marvel's Spider-Man Review

Fazit

Marvel’s Spider-Man ist wie ein gigantischer gemischter Salat. Die Mischung stimmt und das Dressing ist köstlich – sofern man bewusst genießt. Erwischt man zu oft hintereinander dasselbe wird es auch mit tollem Dressing möglicherweise eintönig. Insomniac hat hier einfach ein wirklich gelungenes Gesamtwerk geschaffen. Man hat zwar das Rad nicht neu erfunden, aber verdammt schicke Felgen dran gemacht. Marvel’s Spider-Man ist derzeit das schönste und beste Spider-Man Videospiel und zudem auch insgesamt wohl das gelungenste Superhelden-Spiel.

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