My Time at Portia

[Review] My Time at Portia

Die Tage werden wieder länger und es wird wieder wärmer. Auch im Spielebereich möchte man sich etwas zurücklehnen und den Garten auf Vordermann bringen. Mit My Time at Portia bringt team17 eine angenehme Simulation mit RPG Aspekten raus. Wir haben die Konsolen Version zur Verfügung gestellt bekommen und zeigen, was uns alles erwartet. Wie meine Zeit in Portia war klären wir im Test!

Papas Werkstatt

My Time at Portia spielt in einer postapokalyptischen Welt, aber nicht im Setting à la Mad Max. Das Spiel bleibt kunterbunt und quietschvergnügt durchwegs. Man bekommt aber durchwegs eine gewisse Aufbruchsstimmung mit. Der Charakter, den man spielt, wird auf die Reise nach Portia geschickt, um die alte Werkstatt von seinem Vater wieder in Betrieb zu nehmen. Natürlich läuft nicht alles wie gedacht und der Protagonist findet eine alte schäbige Baracke wieder. Diese möchte im Vorfeld repariert werden und so macht er sich auf, neue Leute und die Umgebung kennen zu lernen.

My Time at Portia
Die postapokalyptische Welt

Bauen, bauen und bauen

Hauptaufgabe in My Time at Portia ist, ganz nach Harvest Moon Manier, Gemüse und Obst anzubauen und neue Gegenstände zu fertigen. Hierbei wird aber definitiv mehr Wert auf das Erstellen von Objekten gegeben. Jede Aktion in dem Spiel kostet eine gewisse Anzahl an Ausdauerpunkten. Ist die Leiste geleert, kann man nichts mehr machen. Dann bleiben einem noch zwei Möglichkeiten übrig, entweder man isst etwas oder geht schlafen. Zweitere Variante füllt die Leiste aber komplett wieder auf.

Zuerst wird man anfangen die Spitzhacke und die Axt anzufertigen, denn diese zwei Gegenstände sind die anfänglich wichtigsten Gegenstände. Denn ohne diese Ausrüstung ist es dem kleinen Helden nicht möglich Holz oder Steine abzubauen. Anfangs ist man gezwungen, die auf dem Boden liegenden Sachen aufzusammeln, was sich sehr schnell als mühsam erweisen wird.

Hat man diese zwei Gegenstände schlussendlich hergestellt, beginnt der Schneeball schon zu rollen. Fällt man nun Bäume kann man neue Gegenstände finden, dadurch können wieder neue Sachen hergestellt werden, wodurch wieder neue Gegenstände gefunden werden können. Dieses System zieht sich immer weiter und man ist in eine Spirale gefangen, die man nur sehr schwer verlassen kann. So hat man nach vielen Stunden Spielzeit, eine imposante Farm erschaffen die noch lange nicht fertig ist.

My Time at Portia
Für so eine Farm muss man schon viel Zeit investieren

Es gibt noch ein Fertigungsbuch!

Der Vater des Protagonisten hat ihm ein Fertigungsbuch hinterlassen, welches diverse Gerätschaften innehat. Durch Bilder wird einem angezeigt, was man für eine Schleifmaschine oder andere Einrichtungen benötigt. Wählt man nun eine Maschine aus, taucht diese vor einem auf und man kann die benötigten Gegenstände einfügen. Ohne weiteres kann man solche Geräte natürlich nicht bauen, denn die Rohstoffe sind meistens ziemlich selten oder müssen durch mehrere Schritte erst gebaut werden. Leider dauern die Schritte ziemlich lange, nicht nur weil man erst die Ausgangsmaterialien finden muss, man hat eine zusätzliche Wartezeit auch noch. Möchte man beispielsweise vier Bronzebarren herstellen, dürfen schon mal zehn Stunden Wartezeit mit eingeplant werden. Dieser Aspekt unterbricht den flüssigen Spieleablauf enorm und zieht alles künstlich in die Länge.

My Time at Portia
Das Fertigungsbuch ist schön gestaltet

Altbekannte Nebenaufgaben

Neben den obligatorischen Anbauerlebnissen darf auf das Geld nicht vergessen werden. In My Time at Portia bekommt man die Moneten größtenteils durch diverse Nebenaufgaben. In der Handelsgilde gibt es ein schwarzes Brett, wo man an jedem Tag die unterschiedlichsten Aufgaben findet. Diese Aufträge werden von Bürgern der Stadt vorgegeben und sind je nach Schwierigkeitsgrad mehr oder weniger wert. Grundsätzlich bleiben die Aufgaben aber unspektakulär nicht nur einmal hört man Aufträge wie „Bringe X Obst zu Y“.

Nur ab und an hat man auch Lichtblicke zu sehen, denn je weiter man im Spielverlauf kommt, desto anspruchsvoller werden auch die Nebenaufgaben.

My Time at Portia
Die Bewohner haben für den Helden immer was zu tun

Ab in die Höhle!

Eine wesentliche Änderung gegenüber anderen Simulationsspielen, ist der RPG Faktor. In My Time at Portia muss der Charakter antike Teile finden, damit man überhaupt in der Story weiterkommt. Auch können diverse Maschinen nur mit den Motoren der alten Stadt betrieben werden und diese findet man nur in den monsterverseuchten Höhlen.

Ist man in so einer angekommen, wird der Held mit einer speziellen Brille und einem Jetpack ausgestattet. Diese ermöglicht es ihm durch Wände zu schauen und kleine gelbe Punkte zu erkennen. Diese Indikatoren weißen auf einen Schatz hin und unser Bauer muss sich dort hinein graben. Hat man schlussendlich den Punkt erreicht, ploppen schon die Goodies auf. Diese antiken Teile können die witzigsten Sachen sein. So habe ich mich sehr amüsiert, als ich Beine und Arme einer Puppe gefunden habe oder alte CD Discs.

Je tiefer man in den Höhlen vordringt, desto stärker werden die Monster. Die Gegner sind aber größtenteils ziemlich einfach gestrickt, sodass diese keine große Herausforderung da stellen. Besonders imposant sind die Endgegner, die in gewissen Abständen auftreten. Wenn man bei diesen Varianten auf eine taktische Herausforderung wartet, wird man aber enttäuscht. Ein stumpfes Draufhauen genügt und schlussendlich hat man auch die großen Bosse besiegt.

My Time at Portia
Die Bossgegner sind am imposantesten

Hat man genug Gegner bekämpft, kann der kleine Held auch im Level aufsteigen. Dieser Aufstieg bringt auch einen Talentpunkt mit sich. Dieser kann anschließend in einem von drei Talentbäumen ausgegeben werden. Die Talente wirken sich enorm auf den Spielablauf ab, denn hier kann die Ausdauer oder die erhaltenen Gegenstände verbessert werden.

My Time at Portia
Der Skilltree

Ist die gesamte Ausdauer aufgebraucht, kann der Held mit einem einfachen Tastendruck zum Eingang zurückteleportiert werden und dort anschließend wieder nach draußen gehen.

Kirche oder Forschung

Die Welt rund um Portia wird in zwei große Bereiche eingeteilt. So gibt es die Kirche, die die alte Welt am besten vergessen will und die antiken Teile vernichten will. Auf der anderen Seite gibt es die Forschung, die sich für die ehemalige Welt interessiert und Forschungsarbeiten mit den antiken Teilen machen will.

Wem ihr die begehrten Sachen gebt, bleibt komplett euch überlassen. Natürlich ändert sich, je nachdem wofür ihr euch entscheidet, die Sympathie der einzelnen Anhänger.

Fazit

Meine Zeit in Portia wurde länger als gedacht, denn das Spiel hat mich in seinen Bann gezogen.
Die Mischung aus Erkundung und arbeiten am Feld ist optimal geworden. Man muss bei My Time at Portia nicht die ganze Zeit auf die Felder aufpassen. Durch die gewonnene Zeit, konnte ich mein Augenmerk vermehrt auf die Erkundung setzen. Die Welt von My Time at Portia bietet sovieles was entdeckt werden will und ich wollte alles sehen!

Die Geschichte hat sich gut in das gesamte Spielgefüge eingegliedert. das postapokalyptische Szenario sieht man dem Spiel zwar nicht an, taucht man aber tiefer ein, sieht man an jeder Ecke die ehemalige Welt.

Was man My Time at Portia hoch anrechnenen kann, ist die Tatsache, dass das Spiel komplett in Deutsch übersetzt worden ist. Hier und da gibt es Lücken, wo noch englische Textpassagen herrschen, aber die sind selten gesehen und stören den Ablauf nicht. Auch sieht man dem Game seine PC Vergangenheit an, denn die Steuerung mit dem Gamepad ist an manchen Stellen sehr schwammig gehalten. Das sieht man auch, wenn man im Menü nach etwas sucht oder auswählen will.

Alles in allem ist My Time at Portia ein wunderbares Game mit kleinen Macken. Wer ein solides Simulationspiel mit Erkundungsfaktor zocken will, wird bei My Time at Portia auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.

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