Outriders

[Review] Outriders

Outriders aus dem Hause “People Can Fly” wurde sehnsüchtig erwartet und bot Interessenten kurz vor Release eine kostenfreie Demo, um das Spiel kennenzulernen. Zur Veröffentlichung hatte Outriders mit massiven Serverproblemen zu kämpfen, was die Community stark belastete. Wie der Stand heute ist und für wen Outriders ein interessanter Titel sein könnte, erfahrt ihr im Folgenden.

Charaktererstellung

Euren “Avatar” könnt ihr direkt am Anfang erstellen. Die Auswahl ist ok, aber erwartet nicht zu viel. Für einen Looter-Shooter braucht es meiner Meinung nach aber auch keine unzähligen Anpassungsmöglichkeiten. Nach Bestätigung hüpft der Spieler direkt in die Story und wird angenehm langsam an die Steuerung herausgeführt.

Interessante Geschichte

Was zunächst nicht sehr spannend beginnt, ergibt im Laufe des Gameplays eine doch interessante und teils ziemlich lustige Story. An dieser Stelle möchte ich exakt nichts spoilern. Es ist aber wichtig zu wissen, dass in Outriders auch die Hintergrundgeschichte mehr als interessant ist.

Outriders

Cover?

Zu Beginn des Abenteuers macht es durchaus Sinn, die vielen Möglichkeiten der Deckung zu nutzen. Der Charakter ist ja noch recht schwach und das Equipment ziemlich schlecht. Das ändert sich allerdings recht schnell, auch wenn der Entwickler die Nutzung von “Cover” auch im Endgame empfiehlt.

Mit und mit werden neue Fähigkeiten freigeschaltet, die eure jeweilige Klasse ausmachen und stärken. Meinen ersten Durchlauf auf der Xbox Series S habe ich als “Technomancer” abgeschlossen und dabei alle Quests erledigt. Einmal Story und zurück inklusive aller Videosequenzen hat mich etwa 30 Stunden beschäftigt. Danach geht es ins Endgame und den scheinbar endlosen Grind nach den perfekten Werten auf dem Equipment.

Die Klasse machts aus

Ohne irgendwelche Vorkenntnisse hatte ich mich für oben genannte Klasse entschieden, um im Endgame meine Gruppen in Form von Buffs etc. unterstützen zu können. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich es verhältnismäßig leicht haben werde. Mit den anderen Klassen hat man durchaus mal Probleme.

Wir starten also ins Abenteuer und der Schwierigkeitsgrad ist mit “World Tier 1” angegeben. Mit und mit steigt dieser Wert bis zum Maximum 15 an, wobei es da tatsächlich richtig knackig wird. Jeder Anstieg dieses World Tiers wird mit einer Belohnung versüßt. Für die höheren Level winkt sogar legendäres Equipment. Kommt ihr mal nicht weiter, etwa bei einem Boss, lässt sich das Tier auch wieder runterstellen.

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Eine gute Build finden

Das maximale Spielerlevel beträgt 30. Bis dahin werden alle Klassenpunkte freigeschaltet. Mit diesen könnt ihr eure Fähigkeiten aus- und eine Build zusammenstellen. Der Reset ist kostenfrei. Spieler dürfen also endlos experimentieren. Die Möglichkeiten der Zusammenstellung sind vielfältig, wobei man sich immer für eine Spezialisierung festlegen sollte, um deren beste Fähigkeit bzw. Passiv zu erhalten.

Beim Technomancer setze ich momentan auf Waffenschaden und erhöhten Schaden bei vergifteten Feinden, wobei ich neben einem kleinen Turret auch noch Giftpatronen als Skill lade. Es kann durchaus ein paar Iterationen dauern, bis ihr zufrieden seid.

Und dann beginnt der Grind und die scheinbar unendlich lange Suche nach perfekten Stats und Mods.

Mods, Mods, Mods

Die Stats in Form von Feuerkraft, kritischer Trefferquote, Anomaliekraft etc. rollen zufällig auf die Items, aber die Mods lassen sich umbauen. Allerdings darf immer nur eine Modifikation austauschen, weshalb mindestens eine für eure Build passen sollte. Außerdem addieren die Mods nicht. Soll heißen, man sollte nicht x mal den gleichen einbauen. Ist dies der Fall, erhaltet ihr eine rote Markierung und könnt anpassen.

Bevor man oben genannte Anpassungen durchführen kann, müssen die Mods zuerst gesammelt werden. Dazu müsst ihr euer Loot auseinanderbauen. Danach wird die Verbesserung bei Dr. Zahedi verfügbar. Die Kosten für den Umbau sind überschaubar gering.

Tier 3 Mods erhaltet ihr nur von legendärem Equipment, was das Grinden nochmal deutlich in die Länge zieht.

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Ausrüstung & Waffen

Bereits auf dem Weg zum maximalen Spieler- und Weltlevel sollet ihr schon auf der Suche nach guten Rolls auf eurer Ausrüstung sein. Macht euch in jedem Fall schon Gedanken darüber, denn man kann sein Equipment ebenfalls leveln und sogar die einzelnen Werte bis zu einem Cap erhöhen. Für letzteres benötigt der Spieler wiederum “Splitter”, die durch Zerlegen unnötiger Items gewonnen werden.

In Outriders existieren einige unterschiedliche Währungen, was im ersten Moment etwas verwirrt, aber im Endgame dann keine so große Rolle mehr spielt.

Um nicht gefühlt unendlich viele Seiten zur Ausrüstung zu verfassen, versuche ich einmal, meine Zusammenstellung zusammenzufassen. Aktuell setze ich mit meinem Technomancer auf puren Waffenschaden, kritische Treffer und eine Pestilenz-Build. Also suche ich primär Waffenschaden, sowohl “close range” als auch “long range” und zusätzlich “crit” auf der Waffe. Die Mods können variieren, wobei mir z.B. zum Zeitpunkt dieses Reviews noch die meisten Stufe-3-Mods fehlen, da ich noch nicht so viele legendäre Gegenstände erhalten habe. Sind diese einmal verfügbar, können diese den angerichteten Schaden massiv erhöhen.

Je nach Klasse und Spezialisierung werden natürlich andere Werte bevorzugt.

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Endgame

So richtig ab geht es erst, wenn ihr die Expeditionen abfarmt und dort versucht, die beste Zeit für die einzelnen “Dungeons” zu knacken und aufzusteigen. Um einen Platz auf dem Podium zu erhaschen, müssen gewisse Zeitvorgaben erfüllt werden, die besonders auf T15 ziemlich knackig sind. Mit jeder Verbesserung wird es aber leichter.

Outriders lässt sich komplett solo abschließen und auch im Endgame zocken, wobei es mir persönlich mehr Spaß macht, mit anderen Leuten in die Expeditionen zu starten. Sicherlich kann das frustrieren, wenn man mit zufälligen Outridern ohne Kommunikation in den schwierigsten Dungeon startet, aber mich stört das nicht.

Sound & Grafik

Grafisch existieren zwischen den einzelnen Konsolen(-generationen), dem PC und Stadia teils große Unterschiede. Grundsätzlich ist das natürlich zu erwarten, aber besonders beim Vergleich zwischen Next-Gen und Stadia war ich schon überrascht.

Primär habe ich auf Xbox Series S gezockt und getestet, wobei ich ebenfalls eine Series X zum Vergleich hatte. Auf Stadia folgte dann mein zweiter Durchlauf, da man die einzelnen Chars ohnehin komplett neu aufbauen muss. Es ist lediglich möglich, ein paar Items via Kiste zu transferieren. Mods und Ressourcen müssen komplett neu angesammelt werden.

Die Xbox Series Versionen sehen ziemlich identisch aus, lediglich beim Introvideo ruckelt es bei meiner Series S ein wenig, ansonsten keine Probleme. Via Remoteplay schaut diese Variante nicht ganz so gut aus und auch die Steuerung ruckelt etwas. Zudem hatte ich immer wieder Probleme, das Xbox Remote Play bei Outriders überhaupt ans Laufen zu bekommen. Das Spiel hat mich schlicht immer wieder rausgeworfen.

Obschon Outriders auf Stadia vom Patch-Stand etwas hinterherhängt, spielt es sich merklich flüssiger via Googles Streaming-Dienst. Außerdem schaut es hier auch besser aus, als auf meiner XSS. Mobil auf dem Smartphone liefert die Cloud-Variante ebenfalls besser ab. Im direkten Vergleich zur Xbox gewinnt Google sowohl grafisch als auch vom Spielfluss her.

Beim Sound sind wieder alle Versionen auf Augenhöhe. Mir persönlich gefallen die Waffensounds ganz gut, konnte aber in meinen Gruppen auch schon negative Kritik hören. Letztlich überraschte mich der Soundtrack. Selbst nach unzähligen Stunden in Queues und dem Hauptmenü nervt dieser nicht.

Viel wichtiger ist aber die Synchronisation. Sowohl die deutsche als auch englische Version sind sehr gut gelungen. Bei der Übersetzung sind mir keine Passagen aufgefallen, bei denen ein Witz oder eine Erklärung verloren gegangen wäre. Das geschieht ja schonmal schnell.

Outriders

Fazit

Outriders hat seit dem Start mit diversen Problemen zu kämpfen. Die Server sind mittlerweile stabil, zumindest kann ich für Xbox und Stadia sprechen, und glücklicherweise bin ich von den schlimmsten Bugs verschont geblieben. Der Entwickler “People Can Fly” arbeitet täglich im Hintergrund an der Stabilität sowie Verfügbarkeit des Spiels und hält die Community zu jedem Zeitpunkt aktuell. Sowohl per Twitter als auch Reddit erhaltet ihr Informationen aus erster Hand.

Mit Outriders wurde ein Looter-Shooter geschaffen, der Gamer aller Plattformen via Crossplay vereint, aber leider kein Crosssave unterstützt. Mich persönlich stört extrem, dass man für jeden Charakter die Mods wieder neu sammeln muss. Ich habe nach über 50 Stunden noch immer nicht alle aus Stufe 2, geschweige denn aus der dritten.

Die Story hat mich überrascht, weil sie tatsächlich ziemlich gut ist. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine brauchbare Geschichte zu einem solchen Shooter kredenzt zu bekommen. Nicht eine Sequenz bzw. Unterhaltung wollte ich überspringen, was schon viel heißt.

Mir macht Outriders unfassbar viel Spaß, aber man muss auch geduldig sein, denn es läuft noch nicht alles so flüssig, wie es der Entwickler gerne hätte. Besonders an einem Bug, der euer komplettes Inventar löscht, wird noch akut analysiert, wobei serverseitig schon Änderungen vorgenommen wurden.

Von daher empfehle ich Outriders nur eingeschränkt. Wer warten kann, sollte dies momentan auch tun. In ein paar Wochen wird der Shooter sicherlich sehr stabil und weitgehend bugfrei laufen. Sieht man von den Problemen ab und denkt ein paar Wochen in der Zukunft, so wird/ist Outriders eine klare Kaufempfehlung.

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