Overkills The Walking Dead

[Review] Overkill’s The Walking Dead (PC)

Zombies sind in. Zombies sind überall. Spätestens mit Erscheinen der TV-Serie The Walking Dead irgendwann im Herbst 2010 sind Zombies salonfähig geworden und aus der Medienlandschaft kaum noch weg zu denken. Sei es der mittlerweile obligatorische Zombie-Modus in Call Of Duty oder mehr oder weniger erfolgreiche Kinofilme. Spiele zum Thema gibt es auch zuhauf. Als da wären Resident Evil, Dying Light, Plants vs. Zombies, Left 4 Dead und so weiter und so fort. Und auch zum TWD-Franchise ist so einiges erschienen. Zum einen das schlechte Survival Instinct der vorherigen Konsolengeneration und zum anderen die großartige Telltale-Serie, welche aber wiederum spielerisch nicht jedermanns Sache ist. Und jetzt ein The Walking Dead Koop-Shooter von den Payday-Machern mit einem Abenteuer direkt aus der Feder des Comicbuch-Schöpfers? Da wird für viele ein Traum wahr und die Erwartungen sind entsprechend groß. Ob diese erfüllt werden, zeigt unser Test.

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Wenn man sich die Teaser und Trailer zu Overkill’s The Walking Dead anschaut, freut man sich auf vier interessante Charaktere mit packenden Geschichten auf Augenhöhe mit der beliebten TV-Serie. Und hier folgt auch schon der erste Wermutstropfen: Leider wird die Qualität der Trailer im Spiel nicht fortgesetzt. Die Story wird dagegen im wahrsten Sinne des Wortes nur erzählt, umrahmt von hübschen Standbildern. Es gibt also keine epischen Zwischensequenzen, wie es einem im Vorfeld eventuell suggeriert wurde und so baut man auch nur schwer eine große Bindung zum jeweiligen spielbaren Charakter auf.
Zur Geschichte von Overkill’s The Walking Dead gibt es daher auch nicht viel zu sagen. Man ist Teil einer Gemeinschaft, welche nicht nur von Zombies, sondern auch der sogenannten “Familie” terrorisiert wird. Diese klaut zum Beispiel wichtiges Equipment, welches natürlich aus deren Camps wieder zurück geholt werden will. Unser Anführer heißt Anderson – dieser ist aber nicht spielbar, sondern lungert nur im sicheren Camp herum und belohnt uns für bestandene Missionen.

Overkills The Walking Dead

Bei den 10 Missionen, welche die erste Staffel umfasst, gibt es zwei verschiedene Arten, welche immer nach dem gleichen Muster gestrickt sind. Zum einen wehrt man Wellen von Zombies oder auch menschlichen Gegnern ab, die das Basis-Camp angreifen. Nebenbei muss man noch Bretter sammeln, um die überrannten Barrikaden wieder zu errichten, oder man sucht nach Munition oder Rohstoffen, um zum Beispiel Molotov-Cocktails oder ähnliches zu craften.
Bei der zweiten Variante infiltriert man die Camps der “Familie” und versucht dabei, unentdeckt zu bleiben und sich sein Equipment wieder zu holen. Dabei müssen dann zum Beispiel Tore geöffnet werden, die mit einem Schalter verbunden sind, welche aber wiederum erst Strom benötigen. Hierbei kommt es wie gesagt jedoch nicht auf reine Feuerkraft an. Ganz im Gegenteil: Während man versucht, an untoten und menschlichen Gegnern so leise wie möglich vorbei zu schleichen, wird der Baseballschläger, Stock oder andere Nahkampfwaffen zum wichtigsten Werkzeug. Diese muss man dann auch bis zur Erschöpfung einsetzen und klopft auch gerne mal 10 Minuten auf der linken Maustaste herum, um die Horden “lautlos” zu erledigen.
Bei den Erkundungen trifft man auch immer wieder auf Geräusche verursachende Hindernisse, wie etwa Bärenfallen, die den Spieler nicht nur verletzen und am Weiterkommen hindern, sondern eben auch durch ihr lautes Zuschnappen Zombies anlocken, die sich in der Nähe befinden. Der Lärm wird in einer Anzeige gesammelt, die stufenweise zunächst mehr Zombies und bei zu viel Lärm eine unendliche Horde Untoter schickt.

Overkills The Walking Dead

Dazu stehen zunächst die vier aus den Trailern bekannten Charaktere zur Verfügung, aus denen man frei wählen kann. Freilich hat jeder der vier andere Eigenschaften, Waffen, Stärken und Schwächen und kann auch jeweils unterschiedliche Hilfsmittel craften. Aiden zum Beispiel ist der Haudrauf der Truppe, Grant der Taktiker und Maya die Supporterin, die Medikits verteilt. Jeder Charakter kann für sich aufgelevelt werden und steigert dadurch seine Fähigkeiten. Man kann und muss seine Erfahrungspunkte aber auch in den Fortschritt der Basis investieren, um so neue Wege und damit alle 10 Missionen freizuschalten.

Der Schwierigkeitsgrad von Overkill’s The Walking Dead ist selbst auf der niedrigsten Stufe nichts für Anfänger und an manchen Stellen sehr fordernd. Das Survival-Game ist als Koop-Shooter konzipiert und sollte daher immer zu viert gespielt werden. Man kann zwar in einer privaten Lobby auch alleine spielen, die Gegnerzahl verringert sich dadurch allerdings nicht. Und hat man keine drei Freunde, die ebenfalls im Besitz des Spiels sind, gibt es noch ein ganz anderes Probem: Es fehlt der In-Game-Chat!!!

Overkills The Walking Dead

Ja, richtig gelesen, Overkill’s The Walking Dead ist ein Koop-Multiplayer-Shooter ohne Voice-Chat. Und vor allem bei den Erkundungsmissionen ist eben dieser Chat quasi unverzichtbar, um sich abzusprechen, wer was gefunden hat und wo man damit hin kommen soll, um voran zu kommen. Mit beliebigen Mitspielern entstehen so also oft frustrierende Situationen. Und vergeigt man so dann eine Mission, gibt es da nicht etwa einen Rücksetzpunkt… Nein, man darf das Ganze noch einmal komplett von vorne beginnen – egal, ob man nach 5 Minuten gescheitert ist, oder nach 50.

Hinzu kamen im Test dann auch noch nicht funktionierendes Matchmaking und diverse serverseitige Spielabbrüche. Zudem sind die Ladezeiten nicht nur zu lang, sondern auch viel zu häufig. Nach jeder bestandenen Mission muss man in Andersons Camp gehen, nur um einen lapidaren Satz gesagt zu bekommen, um sofort wieder auf den Ladebildschirm zu starren, welcher uns zur Karte führt, auf der die nächste Mission ausgewählt wird, die dann natürlich auch erst wieder geladen werden muss… Zusammen mit diversen Gameplay-Schwächen wie zum Beispiel angeschossenen Gegnern, die darauf überhaupt nicht reagieren, oder Kisten bzw. Fenster auf oder durch die man, aus welchen Günden auch immer, nicht springen kann, bleibt ein eher fader Gesamteindruck des ach so heiß erwarteten Survival-Shooters und es bleibt zu hoffen, dass da schnell und viel nachgepatcht wird.

Overkills The Walking Dead

FAZIT:
Ich war jetzt im Vorfeld nicht wahnsinnig gehyped von Overkill’s The Walking Dead, habe mich aber trotzdem sehr auf das Erscheinen gefreut. Der schwierige Einstieg, die quasi nicht vorhandene Story, der hohe Schwierigkeitsgrad und vor allem der fehlende Voice-Chat haben die Freude aber leider schnell wieder abklingen lassen. Zum jetzigen Zeitpunkt macht das Spiel nur mit Freunden im Chat Sinn, auch wenn die Gameplay-Schwächen und Bugs auf jeden Fall noch ausgemerzt werden müssen! Da das Spiel bisher nur für den PC erschienen ist, bleibt für alle Konsoleros zu hoffen, dass bis zum angepeilten Konsolen-Releasetermin im Februar 2019 die Kinderkrankheiten beseitigt werden.

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