Paladins

[Review] Paladins: Champions Of The Realm

Paladins ist ein First-/Third-Person-Shooter mit einem Hauch von MOBA. Nach einer längeren Beta befindet sich das Game mittlerweile im Releasestatus und wir möchten euch in diesem Review unsere Eindrücke schildern. Da wir bereits einige Zeit lang sehr aktiv sind, können wir auch ein paar Worte zur generellen Entwicklung sagen. Grundlage für dieses Review waren sowohl die PC- (Steam) als auch die PS4-Variante.

Grundsätzlich lässt sich Paladins gratis spielen und es stehen euch von jeder Klasse Champions zur Verfügung, um in die Schlacht zu ziehen. Sofern gewillt bzw. gewollt kann der Gamer unterschiedliche Pakete des Shooters erwerben, um das Spielgefühl zu erweitern.

Was kann ich mit Echtgeld kaufen?

Zum Zeitpunkt dieses Reviews standen uns 36 unterschiedliche Helden zur Auswahl, wurde einmal ein Champions-Paket oder die digitale Deluxe Version erworben. Der Battlepass wird gelevelt und es hagelt ordentliche Belohnungen beim jedem Level-Up stat nur alle paar Stationen. Das kennt vermutlich jeder von aktuellen Videospielen. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass man nicht zum Kauf gezwungen wird und man letztendlich durch den Einsatz von Echtgeld keinen pauschalen Vorteil gegenüber anderen Spielern hat. Letztendlich gewinnt Skill. Da hilft es auch nicht, wenn man seinen gekauften Char gelevelt und neue Emotes oder Skins erhalten hat. Diese Tatsache muss klar herausgestellt werden, da dies heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist.

Paladins AndroxusInaraSeris

Die Heterogenität der Gruppe

Die genannten Klassen sind Tank, Schaden, Flanke und Unterstützung (Front Line, Damage, Flanker und Support). Die Aufgaben sind der Namensgebung nach graundsätzlich selbsterklärend. Front Line beschreibt den Tank der Gruppe. Seine Mechaniken sind darauf ausgelegt, Schaden zu absorbieren und besonders die Damagedealer und Heiler zu schützen. Dabei stehen jedem Charakter völlig andere Skills zur Verfügung, was eine hohe Vielfalt ergibt. Für jeden Spielstil sollte etwas dabei sein.

Schaden, Schaden und nochmals Schaden muss die Klasse “Schaden” austeilen. Dabei sollten diese Champions im Idealfall in der Nähe des Tanks stehen und meist von vorne angreifen.

Flanker kann man sich etwa vorstellen wie eine Assassine. Über die Seiten greifen diese Spieler möglichst unentdeckt an und sind auch genauso schnell wieder weg und suchen die nächste Lücke, um größtmöglichen Schaden anzurichten. Der Burst-Damage ist im Vergleich zum Dmg-Dealer initial hoch und nicht so konstant.

Paladins LexFernandoKinessa

Die Supporter stellen die Heiler von Paladins dar. Auch in dieser Klasse existieren viele Möglichkeiten, euer Team zu unterstützen. Dies kann direkt, indirekt oder passiv geschehen. “Direkt” soll heißen, ihr castet mit einem konkreten Ziel, z.B. dem Tank, und heilt Wert X. “Indirekt” beschreibt Heals über von euch ausgeteilten Schaden, der auf ein Ziel umgelegt wird. Bestes Beispiel für eine passive Heilerin ist Ying, die Abbilder von sich erzeugt, die wiederum das Team automatisch heilen. Dafür besitzt sie aber keinen direkten Skill, um etwa den Front Liner im Notfall zu retten.

Den Spielstil der unterschiedlichen Charaktere und Klassen entscheidet natürlich jeder für sich selbst. Wir wollten einmal die generelle Funktion beschreiben, ohne auf jeden Char einzeln einzugehen. Das sprengte vermutlich die maximale Anzahl an Zeichen eines Beitrages. Außerdem kann man nicht jeden Champion zu genau einer Klasse zuordnen. Alle haben eine konkrete Einteilung, aber viele Champions sind z.B. auch sehr aktiv beim Schaden beteiligt. Auch dafür ist Ying das beste Beispiel. Durch das strategische Platzieren der Abbilder bleibt auch genug Zeit, den Überblick zu behalten und ordentlich Schaden auszuteilen:

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Verfeinere deine Skills über Karten

Für jeden Charakter können mehrere Loadouts in Form von Karten zusammengestellt werden. Diese verbessern Skills oder Stats und können unterschiedliche Wertigkeiten haben. Der Tank soll möglichst viel Schaden vertragen, ein Flanker seine Skills schnell wieder bereit haben und der Heiler mehr Heal-per-Second erzeugen. Auch hier gilt, dass nahezu unendlich viele Kombinationen existieren. Zu Beginn eurer Karriere ist ein Standard-Set hinterlegt. Hat man einen Champion ein paar Runden gezockt und einen Stil für sich entwickelt, kann dieser über ein gutes Set von Karten stark verbessern. Für ein gutes Setup kann auch mal ein Abend draufgehen. Besonders cool ist die Tatsache, dass man online in den Ranglisten nach Setups suchen und diese dann übernehmen kann. Da hat jemand bei der Entwicklung gut mitgedacht, denn so steht es jedem frei, auch mal das Loadout seines Lieblingsspielers oder Kumpels zu testen.

Das Kartensystem setzt Paladins ganz klar von der Konkurrenz ab und dies im positiven Sinne. Die Macht der Karten wird vermutlich von vielen Gamern unterschätzt oder gar erst spät entdeckt.

Drei Modi, Feinde zu richten

Zur Auswahl stehen dem Gamer Belagerung, Team Deathmatch und Offensive (Siege, Team Deathmatch, Onslaught), was für Fans des Genres keine Überraschung sein dürfte.

Belagerung (Siege)
Nehmt eine markierte Position ein, indem ihr mit eurem Team eine Leiste bis 100% füllt. Dies geschieht über reine Anwesenheit in Überzahl am Standort. Ist dies erfolgreich abgeschlossen, erhält das Team einen Punkt und hat die Chance, eine Ladung in Form eines Wagens Richtung gegnerischer Basis zu eskortieren. Für den Erfolg winkt der zweite von vier Punkten. Versagt ihr aber, erhalten die Feinde einen Punkt. In beiden Fällen startet das Gameplay dann von vorne.

Paladins Torvald

Team Deathmatch
Zu diesem Modus muss man vermutlich nicht viel erklären. Eine Runde geht bis 40 und für einen Kill wird ein Punkt gutgeschrieben.

Offensive (Onslaught)
Ein Mix aus den beiden anderen Spielvarianten findet sich in der Offensive wieder. Ein markierter Bereich muss eingenommen werden, aber statt bis 100% wird bis 400 Punkte gespielt. Dazu sammeln die Teams sowohl über Kills als auch über die Mehrheit im Zielbereich Punkte.

Für jedes Match gilt, wie eigentlich für jedes Spiel, dass es erst zu Ende ist, wenn der Schlusspfiff ertönt. Meistens bleiben Matches bis zur letzten Sekunde spannend und fordern eure komplette Aufmerksamkeit sowie Absprache mit den anderen Teammitgliedern. Das beginnt bereits bei der Zusammenstellung der Gruppe. Ausgewogen wird es, wenn jede Klasse vertreten ist. Nicht immer kann man z.B. mit mehr Schaden alle anderen Mechaniken aushebeln, was aber durchaus passieren kann. So sind wir auch mal in Schlachten gegen Teams gelandet, die nur aus Flankern bestanden und derart flott über die Map geflogen sind, dass wir kaum eine Chance hatten.

Paladins MakoaBarik

Natürlich darf auch ein Ranked Modus nicht fehlen, bei dem ihr mit anderen auf Turnier-Niveau agieren könnt. Helden bannen, eine gute Gruppe zusammenstellen und dann die Leiter aufsteigen. Klingt einfach, ist es aber natürlich nicht. In diesem Modus tummeln sich viele gute Leute.

Grafik

Grafisch hat sich seit der frühen Beta viel zum positiven geändert. Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Leben erweckt worden und das merkt man als Spieler auch. Grundsätzlich lässt sich das auch für die Maps sagen, obschon diese an manchen Stellen etwas plastisch wirken. Das ist sicherlich Meckern auf hohem Niveau, aber wenn man sieht, wie viel Engagement die ganzen Champions abgestaubt haben, sind die Spielkarten im Vergleich etwas schlechter zu bewerten.

Paladins Maeve

Sound

Die Synchronisation ist durchaus gelungen, was den Kommentator und die einzelnen Chars angeht, aber die Vielfalt ist etwas zu gering. Wenn man Paladins richtig viel zockt, gehen einem die Sounds irgendwann ein wenig auf die Nerven. Die Sprüche im Auswahlbildschirm und während der Matches sind meistens sogar richtig lustig, aber es sind zu wenige, um die Suchtis unter uns zufrieden zu stellen.

Auf der Playstation 4 verzeichneten wir außerdem ab und an Probleme mit hängenden Sounds der Charaktere und ausfallende musikalische Untermalung. Tatsächlich hat sich das seit dem letzten Patch bereits stark verbessert.

Gameplay

Stabile FPS und folglich flotte Matches machen Spaß und fesselten uns so einige Nächte an den Gamersessel. Dabei spielte es keine Rolle, ob Konsole oder PC.

Was in Paladins allerdings nervt, ist das Matchmaking. Immer wieder dauert es an manchen Tagen viel zu lange, Spieler zu finden und dann nimmt auch genau einer oft nicht an. Noch schlimmer wird es dann, wenn alle die Einladung zur Schlacht annehmen und jemand keinen Champion wählt. Dann fliegt man wieder zurück ins Hauptmenü und wird wieder in die Warteschlange eingereiht. Wenn das vereinzelt passierte, machte sich da sicherlich keiner Gedanken drüber, allerdings kommt das ziemlich oft vor und laut Social Media sowie Foren sind nicht nur wir davon betroffen (gewesen). Auffällig ist auch, dass die mobile Variante Paladins Strike dieses Verhalten ebenfalls zeigt.

Umfang

In Sachen Umfang muss sich Paladins nicht verstecken, denn alleine die Auswahl der spielbaren Champions ist mit 36 bereits heute recht hoch. Außerdem können Skins, Emotes, Posen und vieles mehr für alle Champions freigeschaltet werden. Codes bzw. direkte Freischaltungen von Skins etc. erhält man oft und einfach, wenn man z.B. den sozialen Medien folgt, Twitch Prime besitzt oder mal auf eine Messe geht.

Das alles gilt bedingt für die kostenfreie Variante des Shooters. Die Auswahl ist sehr beschränkt es ist vielleicht nicht für jeden die richtige Wahl dabei. Gefühlt könnte der Entwickler/Publisher hier noch etwas spendabler sein, aber letztendlich darf man nicht vergessen, dass Paladins auf jedem System kostenfrei zur Verfügung steht.

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Fazit

Paladins: Champions Of The Realms hat eine starke Fanbase und ein Universum, das uns persönlich deutlich mehr Freude bereitet hat, als die direkte Konkurrenz. Wir werden weiterhin täglich in die Schlacht ziehen, die Entwicklung beobachten und berichten.

Eventuell wäre es ja denkbar, sich Inspiration vom mobilen Paladins Strike zu holen. Dort kauft man sich die Champions entweder über Kristalle, die man mit Echtgeld erworben hat, oder auch Tickets, mit denen man als regelmäßiger Spieler fast schon überhäuft wird. Wenn man eine Hand voll Champions so auch in Paladins freispielen könnte, wäre das vermutlich nochmal ein beachtenswerter Motivationsschub. Zumindest ist uns das so in den Sinn gekommen, da wir beide Games täglich konsumieren.

Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, welchen Shooter dieses speziellen Genres er zockt, ob einem der Grafikstil zusagt und was man von Lootboxen hält.

Paladins schafft eine solide Grundlage über stabile FPS und Server, um interessierte Gamer in seinen Bann zu ziehen. Betrachten wir die Entwicklung seit der Beta, hat sich schon enorm viel getan. Besonders in Sachen Grafik liegen Welten zwischen Beta und Release.

Von unserer Seite ist Paladins: Champions Of The Realms eine definitive Empfehlung und auch Kaufempfehlung, zumal jeder selbst entscheiden kann, ob er nur alle Helden, den Battlepass oder ein Komplettpaket erwerben möchte. Diese Vielfalt ist durchdacht und sehr fair gegenüber der Community.

Zed up

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