Predator Hunting Grounds Review

[Review] Predator: Hunting Grounds

Mit Predator: Hunting Grounds liefert Illfonic einen asymmetrischen Multiplayer-Titel mit einem Setting, das geradezu prädestiniert scheint für eine solche Umsetzung. Seit mit dem gefloppten „Evolve“ von Turtle Rock 2015 das Genre in dieser Form quasi begründet wurde, hat sich neben dem „Mensch vs. Monster“-Szenario besonders der Bereich „Horror“ etabliert. Mit „Friday, the 13th“, das ebenfalls ursprünglich von Illfonic stammt, diente ebenfalls ein Film als Vorlage für ein entsprechendes Szenario. Beim recht beliebten und erfolgreichen „Dead by Daylight“ gibt es sogar zahlreiche Killer und Monster, die man aus Filmen und Serien kennt. Man könnte fast meinen, es sei das perfekte und nahezu einzige Szenario für ein solches Spiel. Doch sobald man den Titel „Predator“ hört, hat man den Kultfilm mit Arnold Schwarzenegger vor Augen und stellt sich vor, wie ein Elitetrupp nach und nach von dem außerirdischen Jäger ausgeschaltet wird.

PREDATOR: HUNTING GROUNDS

Spielprinzip

Das Konzept ist also folgendes – ein Team von vier Spielern schlüpft, wie in besagtem Blockbuster, in die Rolle eines Trupps schwer bewaffneter Soldaten. Dieser bekommt einen Einsatz zugeteilt und muss auf unterschiedlichen Maps bestimmte Aufträge erledigen, wie zum Beispiel Soldaten eines Drogenkartells ausschalten und deren Ressourcen vernichten. Ein Spieler darf die Rolle des Predators übernehmen und hat nur einen simplen Auftrag – die Kampftruppe auszuschalten. Wie es sich für einen richtigen Jäger gehört, will er auch Trophäen sammeln, in diesem Fall die Totenschädel seiner Gegner samt Wirbelsäule. Ein Match geht dabei über 15 Minuten.

Die Elitesoldaten dürfen für ihre Einsätze aus einem Arsenal voller Pistolen, Maschinengewehre, Schrotflinten, Scharfschützgewehre, und auch schweren Waffen wählen. Natürlich fehlt auch die M134 Minigun nicht, die es ja quasi durch den Film Predator ins Hollywood-Waffenarsenal fürs Handgepäck geschafft hat. Das Teil wiegt übrigens 16 kg, aber das nur so am Rande. Dazu gibt es noch Ausrüstungsgegenstände wie Granaten, Adrenalinspritzen, Erste-Hilfe-Packs und andere hilfreiche Items. Bei den Elitesoldaten stehen vier Klassen zur Verfügung, die sich hinsichtlich Beweglichkeit, Gesundheit und Kapazität des Inventars unterscheiden. Ein optimales Team sollte idealerweise nicht nur aus gleichgearteten Spezialisten bestehen, sondern sich gleichsam aus Aufklärer, Sturmsoldat, Späher und Unterstützer zusammensetzen.

Die Aufgabe des Predators ist etwas klarer, denn ihm geht es einzig und allein darum, das gegnerische Team komplett zur Strecke zu bringen und die Wirbelsäulen als Trophäen einzusacken. Dazu steht ihm die aus den Filmen bekannte und im Grunde auch typische hochtechnologische Austattung zur Verfügung. Zudem ist der Jäger vom Volke der Yautja auch physisch den menschlichen Gegenspielern stark überlegen. So verschlägt es den Spieler als Predator im Grunde sofort auf die Bäume, über die er sich recht zügig durch den Dschungel bewegt. Mithilfe seiner optischen Sensoren spürt er die Gegner über die Körperwärme (Infrarotsicht) auf, zusätzlich hat er auch eine verbesserte akustische Wahrnehmung. Bevorzugt greift der Predator aus dem Hinterhalt an und reibt die Gegner nach und nach auf. Aus der Entfernung nutzt er dazu beispielsweise seinen Plasmawerfer mit Zielhilfe (wer kennt sie nicht, die drei roten Punkte), im Nahkampf kommen unter anderem seine gefürchteten Armklingen zum Einsatz. Wer Matches als Predator bestreitet und nach und nach Erfahrung sammelt, kann sich zusätzliche Optionen für sein Arsenal freischalten. Besonders erfolgreiche Jäger dürfen sich über zwei freischaltbare Predator-Klassen freuen. Dann geht es wahlweise auch als Späher oder Berserker in den Kampf. Der Späher ist besonders auf den Fernkampf ausgerichtet und der Berserker, man kann es erahnen, ist ein besonders fähiger Nahkämpfer. Zu guter Letzt bleiben da noch diverse Perks, die etwa die Geschwindigkeit erhöhen oder dafür sorgen, dass sich die Energie der Ausrüstung langsamer verbraucht. Verschiedene Skins, die den von Stan Winston kreierten Predator in verschiedenen Varianten darstellen, runden die Freischalt-Optionen ab.

PREDATOR: HUNTING GROUNDS

Gameplay

Damit kommen wir auch direkt zu einem wichtigen Punkt, dem Balancing. Die Energiereserven des Anzugs gehen bei übermäßiger Nutzung ziemlich schnell zur Neige, weshalb die Tarnung oder auch die Infrarotsicht des Predators dann vorübergehend nicht zur Verfügung stehen. Damit wird dafür gesorgt, dass die Marines nicht völlig chancenlos sind. Die einzige Möglichkeit, sich sonst vor dem Predator zu verbergen, ist die Option, sich ganz wie Arnie Anno 1987, mit Schlamm zu bedecken. Dazu ist der Predator im Handling zu Beginn recht anspruchsvoll und auch die verschiedenen Waffen und Ausrüstungsoptionen bedürfen einer gewissen Lernkurve. Klingt also nach einem abwechslungsreichen und ausgeglichenen Szenario, wird aber leider dadurch zunichte gemacht, dass der Predator relativ wenig aushält. Natürlich hängt es insgesamt stark von den Fähigkeiten der Spieler ab, aber der Predator hat es oft nicht leicht, wenn er einmal den Kampf aufgenommen hat und sich zu erkennen gegeben hat. Vor allem, wenn er verwundet wurde, hinterlässt sein leuchtend grünes Blut eine verräterische Spur. Als letzter Ausweg bleibt dann oft nur noch die Selbstzerstörung, in der Hoffnung, dabei noch ein paar Gegner auf dem Weg ins Jäger-Paradies, vorher noch in der Hölle absetzen zu dürfen. Wer sich fragt, wo die KI-Gegner die ganze Zeit sind – die sind entweder schon Richtung Hölle vorgefahren oder stehen noch irgendwo rum, an ihrem Lieblingsbaum, oder so.

Predator: Hunting Grounds bietet übrigens Crossplay zwischen PS4 und PC, was auch recht gut funktioniert. Auch die Wartezeiten sind ok, sofern man nicht als Predator spielt. Die namensgebende Kultfigur hat eine enorme Nachfrage und wenn man in deren Rolle schlüpfen möchte, kann es schon mal ein paar Minuten dauern, bis man ein Match findet. Wenn man sich in einer Gruppe abspricht, kann man mit privaten Matches das Ganze etwas angenehmer gestalten.

PREDATOR: HUNTING GROUNDS

Technik

Technisch ist Predator: Hunting Grounds leider auch kein Schmuckstück im Trophäenschrank. Es sind zwar durchaus gute Ansätze vorhanden, aber sowohl die Charaktermodelle, als auch die Umgebungen wirken etwas altbacken. Da ist man von der Unreal Engine 4 anderes gewohnt bzw. wurde schon mehr daraus gemacht. Immer wieder kommt es zu Rucklern und nachladenden Texturen. Auch sind die drei Maps relativ schlicht gestaltet. Dafür wurde beim Sound richtig gute Arbeit geleistet, denn der sorgt für eine tolle Atmosphäre und richtiges „Predator-Feeling“. Sicher ist es naheliegend, empfehlens- und auch wünschenswert, dass man eine Vorlage auch vernünftig nutzt. Trotzdem darf man an dieser Stelle positiv hervorheben, dass man sich sowohl bei den Soundeffekten, als auch bei der Musik richtig Mühe gegeben hat. Nicht nur bei der Auswahl, sondern auch bei der Qualität.

YouTube player

Fazit

Predator: Hunting Grounds hat durchaus gute Ansätze und viel Potenzial, das aktuell noch nicht ausgeschöpft wird. Das asymmetrische Spielprinzip ist im Grunde gut umgesetzt, wird aber leider durch das unausgereifte Balancing über den Haufen geworfen. Die Vorlage ist wie dafür gemacht und es bleibt zu hoffen, dass Illfonic hier noch ein bisschen nachlegt. Das Balancing überarbeiten, ein paar Maps nachschieben und bitte auch noch ein wenig an der Technik feilen, dann kann sich das Ganze doch noch entwickeln.

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