Resident Evil 2

[Review] Resident Evil 2 (Remake)

21 Jahre nach dem Release von Resident Evil 2 auf der Playstation 1 hat Capcom seinen Horror-Klassiker neu animiert. Ob ihr euch noch einmal in die zombieüberflutete Stadt ’Raccoon City’ wagen solltet, klären wir im Test.

Resident Evil 2 Remake

Capcom hat mit dem taufrischen Remake von Resident Evil 2 wieder einmal gezeigt, dass sie auch heute, 21 Jahre später, noch verstehen, was die Spieler zum Zittern und Beben bringt. Mit der Darstellung von damals erschreckt man heutzutage kaum noch jemanden, deshalb musste eine Neuauflage her. Was beim Remake von Resident Evil 1 nicht so gut funktioniert hat, macht Capcom hiermit dreimal wieder wett. Resi 2, wie die Spieler es liebevoll nennen, strotzt nur so vor Gore-Elementen und wundervoll gruseliger Atmosphäre, auf die ich später noch einmal eingehen werde.

Leon oder Claire

Wie auch im originalen Spiel von 1998 müsst ihr euch am Anfang entscheiden, ob ihr die Story mit Leon S. Kennedy oder Claire Redfield starten wollt. Je nachdem, für welchen Charakter ihr euch als erstes entscheidet, erlebt ihr einen unterschiedlichen Spielverlauf. Beide Charaktere laufen sich jedoch im Spiel ein paar Mal über den Weg, weswegen die Story miteinander verbunden ist. An manchen Stellen stoßt ihr jedoch auf Sequenzen, die nur einem Charakter vorbehalten sind. Dies bietet einen Anreiz, beide Charaktere mindestens einmal zu spielen. Und ich sage mindestens, weil jeder Charakter zwei unterschiedliche Storys im Gepäck hat. Nachdem ihr also jeden Charakter einmal durchgespielt habt, schaltet ihr automatisch die so genannte „B-Story“ frei, die neue Wendungen innerhalb der Story bereit hält. Wer also wirklich alles erleben will, muss das Game mindestens viermal durchspielen.

Euch stehen außerdem drei verschiedene Schwierigkeitsgrade (Assistiert, Standard & Veteran) zur Verfügung -wenn ihr euch jedoch am Anfang zu viel aufgehalst habt und an einem Punkt nur sehr schwer vorankommt, fragt euch das Spiel automatisch, ob ihr den Schwierigkeitsgrad anpassen wollt. Meiner Meinung nach ein nützlicher Nebeneffekt, da das Spiel so weniger frustrierend ist.

Resident Evil 2 Remake

Der ewige Platzmangel

Was euch gleich zu Beginn des Spieles auffallen wird, ist das Problem mit dem ewigen Platzmangel im Inventar. Euch stehen Anfangs nur sehr wenig Plätze zur Verfügung, was sich im Laufe des Spieles zwar ändert, da man die Taschen erweitern kann, jedoch benötigt man mit der Zeit auch immer mehr Platz. Die wichtigen Dinge wie Medizin oder Munition solltet ihr immer mit dabeihaben. Jedoch sind auch diese Dinge rar. Euch wird also jeder vergurkte Schuss aus der Pistole schmerzen. Von anderen Schusswaffen brauchen wir erst gar nicht anfangen.
Die wenigen überschüssigen Dinge könnt ihr in Kisten ablagern, die sich meistens neben der ach so geliebten Schreibmaschine, die sich als Speicherpunkt herausstellt, befindet. Wer Resi 2 auf der Playstation 1 gespielt hat, weiß, dass man für die Schreibmaschine Farbbänder braucht, um zu speichern. Diese Funktion steht euch aber nur beim Schwierigkeitsgrad „Veteran“ zur Verfügung. Wenn ihr auf dem Schwierigkeitsgrad „Assistiert“ oder „Standard“ spielt, könnt ihr jederzeit auf der Schreibmaschine speichern, außerdem wird in gewissen Punkten der Map das Spiel automatisch gespeichert.
Super finde ich auch, dass angezeigt wird, wenn ein Item nicht mehr verwendet wird, wie zum Beispiel einen Schlüssel, mit dem ihr bereits alle Türen geöffnet habt. So könnt ihr diesen einfach in die Kiste legen und müsst euch keine Gedanken mehr über verschwendeten Platz im Inventar machen.

Rätseln als Abwechslung

Wie auch im alten Resi 2 dürft ihr euch neben dem Erschießen von Zombies auch ein bisschen das Hirn zermartern. So könnt ihr gleich zu Beginn das Rätsel um die Göttinnen-Statue lösen. In der Polizeistation von Raccoon City angekommen, nehmt ihr nun selbst eure Rettung in die Hand und versucht, euch einen Weg in die Freiheit zu erkämpfen, beziehungsweise zu errätseln. Schritt für Schritt bekommt ihr immer neue Hinweise und Items, die euch immer weiter in die wunderschön gestalteten Zimmer der Polizeistation führen. Die nachfolgenden Spielgebiete funktionieren übrigens nach demselben Prinzip, es wird jedoch nie langweilig, da ihr immer wieder neue Rätsel lösen müsst und diese sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Die Mischung aus kämpfen, rätseln und immer wieder neue Orte entdecken ist immens motivierend und dadurch wird das ganze Spiel nie langweilig. Wenn wir schon von motivierend sprechen, wenn sich ein Zimmer auf der Map von rot auf blau färbt, ist dies eins der besten Gefühle in Resident Evil 2, da ihr wisst, dass ihr den Bereich komplett abgesucht habt und ihr euch auf das nächste Zimmer konzentrieren könnt.

Resident Evil 2 Remake

Der Tyrant alias Mister X

Bis jetzt klingt das Spiel doch nach einem Honigschlecken, nicht wahr? Da habt ihr euch aber getäuscht, denn ab einem gewissen Punkt taucht der nette Mister X, oder auch „der Tyrant“ genannt, auf und lässt euch das ganze Spiel über keine Ruhe mehr. Der nette Herr ist gefühlte zwei Meter groß und mindestens genauso breit wie hoch. Er ist mit Abstand der unbeliebteste Gegner in Resi 2, da ihr ihn so oft anschießen könnt, wie ihr wollt, er geht einfach nicht zu Boden. Er wird euch in den unpassendsten Augenblicken heimsuchen und euch auf Schritt und Tritt verfolgen, die einzige Möglichkeit für euch ihm zu entkommen ist, schnell genug zu fliehen! Insbesondere seine Schritte sind furchterregend, aber so wisst ihr wenigstens genau, wann er die Tür hereinkommt und könnt vielleicht vorher schon das Weite suchen. Ihr fühlt euch also, zumindest ab diesem Zeitpunkt, überhaupt nicht mehr sicher.

Resident Evil 2 Remake

Die Atmosphäre

Capcom hat dank überarbeiteter Grafik ein komplett neues Spiel auf den Markt gebracht. Nichts lässt euch mehr an die alte Darstellung von damals erinnern. Die Zombies sehen so wahrheitsgetreu aus, dass ihr euch nachts im Bett noch davor gruseln werdet.

Die Atmosphäre eines Spiels habe ich so noch nie erlebt. In jeder Sekunde spürte ich ein Unbehagen und Angst vor dem Ungewissen. In manchen Situationen erkennt ihr den Raum nur durch den Schein eurer Taschenlampe, wie ein Tunnel, der euch kurze Einsicht in das Grauen von Raccoon City gewährt. Doch was ihr hört, ist meist noch viel schlimmer: das Grunzen eines Zombies, der gerade sein Mittagessen verdrückt, das Schlurfen eines anderen, der immer näher auf euch zukommt oder das Zerschellen eines Fensters neben euch, da auch hier ein Untoter versucht, euch das Leben auszuhauchen. Wenn ihr außerdem glaubt, ihr habt einen Raum schon komplett gereinigt, könnte euch beim zweiten Besuch eine unschöne Überraschung auflauern.

Capcom hat hier eine wahre Meisterleistung vollbracht. Dank hervorragender Licht- und Schatteneffekte, sowie dem Sound-Design wird euch Resident Evil 2 viele schlaflose Nächte bereiten.

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Fazit

Resident Evil 2 ist nicht nur ein hervorragendes Remake des Originals, sondern auch ein starkes Horrorspiel, das angsteinflößende und groteske Situationen nur so aus dem Ärmel zaubert. Vor allem aber ist das Remake ein eindrucksvolles Spiel für die Tatsache, dass das Survival-Horror-Erlebnis selten bis zum Abschluss der Geschichte nachlässt. Obwohl Resident Evil 2 in der Vergangenheit fest verankert ist, werden die bekannten Schrecken zu etwas völlig Neuem verarbeitet. Resi 2 ist für mich das beste Remake, das ich je gespielt habe, da es sich nicht nur an Neulinge, sondern auch an eingefleischte Resi-Veteranen richtet. Die Mischung aus kämpfen, rätseln und entdecken ist spitzenmäßig gelungen und bietet so viel Abwechslung, dass es nie langweilig wird. Einmal durchgespielt, warten sogleich noch mehr Abenteuer auf euch. Also lasst euch das Spiel auf keinen Fall entgehen!

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