Rogue Trooper Redux Keyart

[Review] Rogue Trooper Redux (PS4)

Ja ja, so blau, blau, blau ist…der GI! Für einen kurzen Moment könnte man auch fast meinen es handelt sich um ein Spiel zu James Camerons Avatar, denn es laufen so viele große blaue Figuren über den Bildschirm das dieser Eindruck entstehen kann. Dabei handelt es sich bei Rogue Trooper Redux um ein Spiel zur britischen Comic-Reihe 2000 AD. Diese beinhaltet wiederum einige unterschiedliche Serien (überwiegend) aus dem Science-Fiction-Genre, unter anderem Judge Dredd, Slaine oder eben Rogue Trooper. Ursprünglich erschien das Spiel Rogue Trooper in Europa am 21.April 2006 und zwar für die PlayStation 2. Da es aber nun seit einiger Zeit üblich ist immer wieder mal eine Perle aus dem Keller zu holen um sie jüngeren Spielern zugänglich zu machen, oder eben Spielern die erst mit der PS4 ins PlayStation-Lager kamen, hat sich diesmal Entwickler Rebellion einen solchen Titel geschnappt. Hierbei handelt es sich tatsächlich um ein reines Remake, also eine technisch aufgewertete Version des Originals. Wie gut die Aufwertung gelungen ist und wie sich das fast zwölf Jahre alte Spiel heutzutage schlägt klären wir direkt an der Front.

YouTube player

Story

Auf Nu-Earth herrscht kriegt. Die Souther kämpfen gegen die Norther (ja, klingt jetzt nicht besonders ausgefeilt), beziehungsweise lassen kämpfen. Denn die Souther haben sich eine eigene Armee gezüchtet. Die Gis sind genmanipulierte Soldaten die für ihre Schöpfer in die Schlacht ziehen. Bei einer dieser Schlachten geraten die blauen Kämpfer in einen Hinterhalt und werden einer nach dem anderen ausgeschaltet. Ein Verräter scheint dafür verantwortlich zu sein. Glücklicherweise überlebt ein einzelner GI, der mit Hilfe der Chips dreier Kameraden, loszieht um den Verräter ausfindig zu machen und Rache zu üben.

Rogue Trooper Redux Screenshot

rogue trooper redux e3 2017

Technik

Natürlich machen sich eine höhere Auflösung und etwas detailliertere Texturen bemerkbar. Die überarbeitete High-Definition Grafik sehen insgesamt recht passabel aus und es können viel höhere Auflösungen als damals dargestellt werden. Trotzdem sieht man dem Titel klar seine Herkunft an und das hier nur eine grundlegende Aufwertung erfolgte. Einige Texturen sind recht detailarm, die Umgebungen wirken oft etwas kahl, im Vergleich zu modernen Titeln und imposante Grafikeffekte braucht man gar nicht erst zu erwarten. Die Physik-Engine ist auch leicht angestaubt. Dafür ist die Frame-Rate wiederum sehr konstant und auch in den heftigsten Gefechten bleibt der Titel stets flüssig spielbar.

Was den Sound angeht sieht es schon etwas besser aus. Schon damals gab es recht vernünftigen Surround-Sound. Die Umgebungsgeräusche und Waffensounds kommen ordentlich zur Geltung und kommen oft mir ordentlich Druck aus den Lautsprechern. Der Schlachtenlärm sorgt für eine passende Atmosphäre für ordentliche Action-Gefechte. Die deutsche Lokalisation ist sehr ordentlich und  die Auswahl der Sprecher ist überwiegend richtig gut.

Rogue Trooper Redux Screenshot

rogue trooper 10

Gameplay

Bei Rogue Trooper Redux handelt es sich um ein Third-Person-Action-Adventure, man steuert die Figur also aus der Verfolgerperspektive. Man könnte auch einfach sagen es ist ein Deckungs-Shooter, dann weiß heutzutage auch jeder was gemeint ist. Immerhin konnte Rogue Trooper Anno 2006 dem Genre einige Impulse geben. Und auch die Story konnte eine BAFTA-Nominierung einfahren, was an einem besonderen Detail liegt. Klang die Beschreibung der Story in der Einleitung nach einem simplen Gut gegen Böse bzw. ein GI gegen den Rest von Nu-Earth, so ist es der Kniff mit den Chips der überzeugt. Im Rogue-Trooper-Universum können die GIs, deren Persönlichkeit auf einem Chip gespeichert ist, damit im Labor problemlos wieder hergestellt werden. Jedoch kann man sie auch bei anderen Troopern in Gegenstände einsetzen. Unser GI setzt einen in sein Gewehr, einen in den Rucksack und in seinem Helm findet auch noch ein Kamerad Platz. So können sie alle besondere Funktionen übernehmen und sorgen dafür dass der GI noch besser und schlagkräftiger ist. Schon sehr hilfreich wenn man loszieht um die komplette gegnerische Armee auseinanderzunehmen. So kann das Gewehr relativ einfach zur Schrotflinte oder zum Scharfschützengewehr umfunktioniert werden, oder sogar zum Geschütz umwandeln. Der Kamerad im Helm versorgt den GI mit hilfreichen Status-Informationen, kann Türen und Computer hacken und sogar Hologramme projizieren die den Gegner ablenken. Durch den Kameraden “Bagman” der unseren Rucksack verwaltet können wir gefundene Rohstoffe recyceln, Munition und Granaten herstellen, Waffen upgraden, Minen legen und Medipacks bereitstellen. Die drei sind zudem immer wieder mit Kommentaren (mehr oder weniger) hilfreich, oder eben auch mit Streitereien untereinander beschäftigt. Dies sorgt für einige witzige Dialoge und Situation, was dank der guten Lokalisierung auch auf Deutsch gut rüberkommt.

Rogue Trooper Redux

rogue trooper 11

Um sich durch die gegnerische Armee und die (relativ) weitläufigen Areale des Schlachtfelds zu seinem Ziel zu bewegen geht meisten auf unterschiedliche Art und Weise. Man ist nicht immer gezwungen auf Waffengewalt zurückzugreifen, oft ist auch das schleichen eine denkbare Option. In der Regel wird man es aber wohl mit Hilfe seiner, dem Gegner überlegenen, Ausrüstung lösen. Selbst hierbei gibt es noch mehrere Optionen, da die Ausrüstungsoptionen diverse Kampftaktiken ermöglichen. Entweder brachial ab durch die Mitte mit viel Geballer und Granaten, oder beispielsweise hinter einem kleinen Minenfeld aus der Deckung mit dem Scharfschützengewehr einen nach dem anderen ausschalten. Allerdings sollte man sich mit den verschiedenen Optionen und vor allem der Steuerung gut vertraut machen. Trotz überarbeiteter Steuerung reagiert diese im Vergleich zu modernen Titeln etwas träge und das Spiel ist auch in den niedrigeren Schwierigkeitsgraden oft kein Zuckerschlecken. Es kommen viele ungewohnte Umstände beim Spielen zum Vorschein, die das ganze schon zur Übungssache machen und gerne auch mal an den Nerven der Spieler zehren. Selbst in sicherer Deckung kann man möglicherweise getroffen werden, beim Schwung holen für einen Granatenwurf steht unser GI auf dem Feld wie ein fest verwurzelte Eiche und das wechseln in den Zielmodus hat , was die Schnelligkeit angeht, etwas von einem Astronauten beim Mondspaziergang. Die Gegner KI ist so lala, die Gegner reagieren wenn sie müssen, also direkter Beschuss oder das betreten ihres Sichtkegels lös natürlich sofort eine Reaktion aus, ansonsten sind sie oft etwas schusselig und das kann man häufig ausnutzen. Es ist oft einfach die Masse oder die Stärke der Gegner die uns die Herausforderung beschert, in Kombination mit der trägen Steuerung halt.

Rogue Trooper Redux

rogue trooper 20

Zusätzlich bietet Rogue Trooper Redux die Möglichkeit, sich auch abseits der umfangreichen Kampagne kurzweilige Duelle mit den Nort zu liefern – sogar kooperativ mit bis zu drei anderen Spielern. Dafür stehen zwei, teilweise anpassbare Spielmodi zur Auswahl: Flucht und Festung. Während man bei erstgenanntem aus einem schwer verteidigten Gebiet entkommen soll, muss man bei Letzterem seinen Standort gegen nicht enden zu scheinende Wellen von Gegner beschützen. Hierfür stehen fünf verschiedene Karten zur Verfügung. Leider muss man recht lange warten bis man online Spieler findet und dann muss man sich immer noch mit den Defiziten der Spielmechanik auseinandersetzen, dafür läuft Rogue Trooper Redux aber auch in diesem Bereich sehr flüssig.

rogue trooper 22

Fazit

Rogue Trooper war 2006 schon eine Art Geheimtipp und sich einer ganzen Menge Spieler viele Stunden Spaß bereitet. Rogue Trooper Redux gelingt dies gute elf Jahre später leider nicht. Es ist kein grundsätzlich schlechtes Spiel und hat nach wie vor seine Momente. Jedoch ist das Ganze nicht mehr zeitgemäß, der moderne Spieler ist halt anderes gewohnt. Auch wenn es flüssig läuft und in optisch überwiegend ein gutes PS3-Niveau erreicht, so sind wir halt nun mal zwei Generation weiter als das ursprüngliche Rogue Trooper und Spieler setzen andere Maßstäbe. Hierbei ist nicht die Optik das maßgebliche, sondern eben Steuerung und Spielmechanik. Bei der enormen Auswahl an Spielen wird sich das ein Spieler nicht unbedingt antun wollen. Als wirkliche Pluspunkte bleiben hier wirklich nur die Story, einige nette Ideen (die aber halt nicht mehr neu sind) und der niedrige Preis. Letztendlich kann man zwar nachvollziehen warum Rebellion den Titel aus dem Keller geholt hat, aber entweder zu spät – oder nicht konsequent genug überarbeitet.

 

 

Hat dir dieser Beitrag gefallen?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag nützlich fandest...

Teile ihn doch gerne in sozialen Netzwerken!

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Was können wir verbessern?

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.