SEGA Megadrive Mini

[Review] Sega Mega Drive Mini

Sega hat in der Vergangenheit ihre Mega Drive-Lizenz an Drittanbieter verkauft, daraus resultierten schlechte Mini Konsolen, die dem einst großen Hardware-Giganten nicht gerecht wurden. Überraschend hat Sega jetzt die Zügel wieder selbst in die Hand genommen – zusammen mit dem überaus fähigen Team M2. Ob das jetzt die gewohnte Sega Qualität bringen wird, zeigt unser Test.

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Zuerst einmal zu dem Inhalt: Da wären einmal die Konsole selbst, ein Micro-USB-Ladekabel, ein HDMI-Kabel und zwei Controller. Wie von allen Mini Konsolen gewohnt, ist auch hier leider kein Netzteil dabei. Aber dadurch, dass es einen normalen USB Anschluss hat, kann man entweder den USB-Anschluss vom Fernseher oder das Netzteil vom Handy-Ladegerät nutzen. Die Controller selbst sind per USB an der Konsole anschließbar. Das Menü des Mega Drive Mini ist ziemlich übersichtlich. Alle Spiele werden mittels des Spiele-Covers dargestellt, durch einmaliges Anklicken erhält man eine kleine Spielbeschreibung und die Info, ob das Spiel für einen oder zwei Spieler geeignet ist. Die Emulation läuft sehr flüssig und ohne erkennbare Input Lags. Gerade der Sound des Mega Drive ist sehr schwer zu emulieren, er ist aber, wie von M2 zu erwarten war, sehr gut und ohne Lags. Wenn man beim Spielen den Start-Button fünf Sekunden gedrückt hält, gelangt man in das Speichern- bzw. Speicherstand Laden Menü. Von dort aus kann man auch wieder zurück ins Hauptmenü. Eine Rückspulfunktion gibt es, wie sonst gewohnt, nicht, wird aber auch nicht groß vermisst. In den Einstellungen kann man sich einen von drei uninspirierten Rahmen aussuchen – zum Glück gibt es einen komplett in schwarz. Ansonsten kann man dort noch die Sprache ändern, rechtliche Hinweise lesen, sowie das Bildformat ändern.

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GENESIS DOES

Segas Kampfansage beinhaltet insgesamt 42 Spiele – sogar 44, wenn man “Mega Man – The Willy Wars” als drei einzelne Spiele zählen möchte. Weit mehr als von der Konkurrenz gewohnt. Viele Klassiker haben sie dazu geholt: “Sonic 2”, “Probotector”, “Castle of Illusion”, Castlevania – The new Generation”, “Gunstar Heroes”, “Shinobi III”, “Golden Axe”, “Strider” und noch viele mehr. Doch hatte Sega damals ein entscheidenden Nachteil, sie hatten nicht den Puzzle Giganten schlechthin: “Tetris”. Damals wurde zwar an einer Mega Drive Fassung gearbeitet, doch leider hat diese nie das Tageslicht gesehen – bis jetzt! Sega tat hier das Mögliche und hat “Tetris” mit ins Portfolio geholt. Und als ob das noch nicht genug wäre, hat Sega den Shoot´em Up Klassiker “Darius” auch zum ersten mal in der Mega Drive Geschichte dazu geholt.
Wie bisher auf Mini Konsolen gewohnt, laufen alle Spiele in ihrer besten Fassung in NTSC-Form und in 60 Hertz. Doch M2 hat hier mehr Liebe reingesteckt, als sich zunächst vermuten lässt. Die Sprache der Konsole lässt sich nämlich im Menü kinderleicht umstellen. Das heißt, die Spiele die damals auf deutsch lokalisiert worden sind, sind hier auch auf deutsch, trotz NTSC-Fassung wohl gemerkt. Das hat die Konkurrenz bisher so nicht geschafft. Stellt man die Sprache auf japanisch um, hat man nicht nur deren Sprache, sondern auch diese mega schönen japanischen Artworks anstatt unserer europäischen Cover. Doch als wenn das noch nicht genügt, werden selbst die länderspezifischen Änderungen damit auch übernommen – aus dem hierzulande erschienen “Dr. Robotnik´s Mean Bean Machine” wird dann das berühmte “PuyoPuyo”, das damals so in Japan erschien. Dasselbe gilt für das damals zensierte “Probotector”, das dann zu “Contra: Hard Corps” wird. Das ist jetzt spielerisch gesehen kein Unterschied, doch ist das eine enorme Detailverliebtheit seitens der Entwickler.

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Kommen wir zur Verarbeitung des Mega Drive Mini selbst. Auch hier wurde auf alles geachtet, was das Fanherz höher schlagen lässt. Fans kennen sicher noch die Klappe unten rechts an der Seite – damals war das die Schnittstelle für das Mega CD und diese Klappe kann man auch an der Mini Konsole abnehmen. Dort ist zwar nichts außer Plastik, aber man kann altes Feeling aufleben lassen. Der Lautstärke-Regler lässt sich ebenfalls bewegen, wenn auch hier ohne Funktion. Und das Highlight: Der Modulschacht lässt sich tatsächlich aufklappen.
Sega und M2 merkt man einfach an, dass sie diese Konsole sehr lieben, sozusagen von Fans für Fans!
Info am Rande: In Asien gab es für all die Features den “Tower of Power”, damit lassen sich ein Mega CD, sowie ein 32x Modul samt Sonic und Knuckles Modul erweitern. Die haben zwar keine Funktion, ist aber ein nettes Extra. Wer also den Import nicht scheut, kann seine Mini Konsole so richtig aufrüsten.
Das Gehäuse der Mega Drive Konsole fühlt sich wie von den Mini Konsolen gewohnt, sehr leicht an. Die Drei-Button-Controller liegen perfekt in der Hand und stehen ihrem Original im nichts nach. Doch hat Sega für uns Europäer eine Einschränkung und zwar der NUR Drei-Button-Controller. Warum man bei uns nicht den Sechs-Button-Controller beilegt, bleibt wohl ein Rätsel. Wir haben nämlich im Gegensatz zu den anderen Regionen “Street Fighter 2 – Championship Edition” bekommen und wie erwartet, ist das fast unspielbar und wenn spielbar, dann nur mit starker Umgewöhnung. Auf den drei Buttons lassen sich nämlich nur die Faustschläge ausführen. Möchte man die berühmten Kicks machen, muss man umständlich kurz “Start” drücken und der Controller ändert die Belegung der drei Buttons. Mit einem Sechs-Button-Controller wäre das erst gar nicht so umständlich. Warum hier Abstriche gemacht worden sind und in den anderen Regionen auf sechs Buttons Wert gelegt wurde, weiß Sega wahrscheinlich nur selbst.

Fazit:

Das Sega Mega Drive Mini ist die wahrscheinlich beste Mini Konsole überhaupt. Von der Emulation bis hin zur guten Spieleauswahl, sollte für jeden Genre-Typen etwas dabei sein. Klar löst Segas Entscheidung mit dem Controller ein merkwürdiges Gefühl aus, aber trotzdem übertrifft der exzellente Fan-Service alle bisher erschienenen Mini-Konsolen. Es wirkt, als sei Sega vom Hardware Hersteller Markt nie weg gewesen. Sega-Fans oder die, die es werden wollen, kriegen hier das perfekte Gerät mit einer gut abgemischten Spiele-Bibliothek. Man wünscht sich schon sehnlichst, dass Sega noch mehr Mini-Konsolen für die Fans veröffentlicht.

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