STEINS;GATE ELITE

[Review] Steins;Gate Elite

„Steins;Gate Elite“ ist ein animiertes Visual Novel, welches von 5pb. und MAGES. für PlayStation 4 sowie für Nintendo Switch entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um eine vollständig animierte Version des Spieles „Steins; Gate“, das erstmals im Oktober 2009 auf dem Markt erschien und von einigen als eines der größten Visual Novels verehrt wird, das je produziert wurde. Das Spiel wurde außerdem 2011 durch das Studio White Fox animiert und als Anime ausgestrahlt. Wir zeigen euch in diesem Review worauf ihr euch bei dem Spiel freuen könnt, und worauf ihr vor dem Kauf achten solltet.

5bp. tauscht im neuen „Steins; Gate Elite“ die 2D- Standbilder von „Steins;Gate“ aus und ersetzt diese durch zusammengeschnittene Teile des Animes um diese an die Dialoge des Spieles anzupassen. Natürlich bedeutet dies nicht, dass es keine Standbilder oder wiederholte Bewegungen mehr gibt, aber es ist zumindest etwas abenteuerlicher und visuell interessanter als das ursprüngliche Spiel. Ich glaube, dass „Steins; Gate Elite“ durch diesen Effekt viele Neulinge in Sachen Visual Novel erreichen kann.

Wichtig ist auch noch zu erwähnen, dass „Steins; Gate Elite“ über keine englische oder deutsche Sprachausgabe verfügt. Das Spiel ist nur mit englischen Untertiteln und japanischer Sprachausgabe erhältlich. Wer also mit der englischen Sprache auf Kriegsfuß steht, oder auf eine deutsche Sprachausgabe hofft, der ist bei dem Spiel leider fehl am Platz.

Was ist ein Visual Novel eigentlich?

Japanische Adventures oder auch Visual Novel genannt, sind größtenteils Textadventures. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Adventures, durch ihre äußerst einfache und minimale Spieltechnik. Meistens reicht ein Klick auf die X-Taste, um im Spiel voran zu kommen. Es gibt kein Inventar und keine Rätsel die zu lösen sind. Visual Novel haben außerdem meistens einen romantischen oder erotischen Hintergrund. Wer also ein Spiel à la Heavy Rain oder Life is Strange erwartet, den muss ich leider enttäuschen. „Steins; Gate Elite“ kann man eher mit einem guten Buch vergleichen, als mit einem herkömmlichen Videospiel.

Die Story

Während des Spiels verfolgt ihr das Leben und die inneren Monologe von Okabe Rintaro oder “Hououin Kyouma”, wie er darauf besteht, genannt zu werden. Er spielt die Rolle eines verrückten Wissenschaftlers der es schafft, mit Hilfe seiner liebenswerten Freunde, die er nach und nach im Spiel kennenlernt, eine Mikrowelle so umzufunktionieren, dass er mit ihm Textnachrichten in die Vergangenheit schicken kann. Da er dadurch nicht nur einfach zum Zeitreisenden wird, sondern auch die Gegenwart verändert, wird er mit einigen Problemen konfrontiert. Der Butterfly-Effekt spielt in dem Spiel eine wichtige Rolle. Jede kleine Änderung, die in der Vergangenheit vorgenommen wird, hat massive Auswirkung auf die Gegenwart. Nach der ersten Kennenlern-Phase aller Charaktere wird es schwierig, sich von den packenden Drehungen und Wendungen abzuwenden.

Steins; Gate Elite
Okabe Rintaro, der verrückte Wissenschaftler

Die Spielmechanik

„Steins;Gate Elite“ ist in Bezug auf die Spielmechanik, wie die meisten Visual Novels aufgebaut; es gibt kaum Interaktionsmöglichkeiten. Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt den Dialogen der Charaktere, oder inneren Monologen des Hauptcharakters, am Bilschirm zu folgen.

Die Dialoge sind so aufgebaut, dass die Übersetzung am unteren Bildschirmrand genau mit der originalen Sprachausgabe abschließt. Das heißt, fängt der Charakter an zu sprechen, läuft die Übersetzung Buchstabe für Buchstabe voran und bildet gleichzeitig mit der Sprachausgabe ein Ende. Für schnelle Leser empfehle ich aber, sich mit einem Klick auf die X-Taste, den ganzen Text einer Sequenz anzeigen zu lassen, um schneller mit der Geschichte voran zu kommen.
Man hat außerdem die Möglichkeit mit der L1-Taste eine ganze Anzahl an Sequenzen zu überspringen. Das ist äußerst hilfreich, wenn man das Spiel ein weiteres Mal durchspielen möchte, um alle Enden einmal auszuprobieren. Alle Enden? Ja, denn das Spiel besteht nicht NUR aus lesen von Dialogen und drücken der X-Taste.

Steins; Gate Elite
Ihr lernt, dass Zeitreisen sehr gefährlich werden kann

Wie bei den meisten Visual Novels verfügt auch „Steins; Gate Elite“ über Entscheidungspunkte, die in diesem Fall mittels eines Handys ausgeführt werden können. In unregelmäßigen Abständen erhält ihr immer wieder Textnachrichten, die ihr entweder vollkommen ignorieren, oder auf die ihr antworten können. Um auf die Nachrichten zu antworten, könnt ihr auf einzelne Themen, die in der Nachricht farbig hinterlegt sind, klicken und gleich darauf wird eine passende Antwort generiert. Je nachdem, für welche Antwort ihr euch entscheidet könnt ihr die Story in eine gewisse Richtung lenken. Dabei verzweigt sich das Spiel in verschiedene Routen, die so zu einem unterschiedlichen Ende führen. Ein Grund mehr, das Spiel nicht gleich nach der ersten Runde beiseite zu legen, denn die verschiedenen Enden, die meist an einzelne Charaktere gebunden sind, enthalten brandneue, nie zuvor gesehene Anime-Szenen.

Steins; Gate Elite
Textnachrichten spielen eine wichtige Rolle

Super finde ich außerdem, dass man die Dialoge, und auch die Zwischensequenzen, jederzeit mit einem Klick auf die Menü-Taste unterbrechen und auch speichern kann.

Weiters ist zu erwähnen, dass das Spiel über ein „Glossar“ verfügt. Bestimmte Wörter, die während des Spiels auftauchen, werden hervorgehoben, und eine Schnellzugriffstaste führt zu einer Tipps-Liste, in der die Definition des Wortes nachgelesen werden kann. Meiner Meinung nach, eine sinnvolle Ergänzung, da man so eine Menge über die japanische Kultur erfährt und ein besseres Verständnis für die Story entwickelt.

Fazit

Wer sich für Wissenschaft interessiert und keine Probleme mit den meist übertrieben dramatischen und witzigen Dialogen des Anime-Genres hat, wird den Kauf von „Steins; Gate Elite“ auf keinen Fall bereuen. Die Überarbeitung des Originals ist außerordentlich gut gelungen. Auch die Musik des Spieles ist ein kleines Meisterwerk und unterstreicht in jeder Szene die Emotionen der Charaktere. Einzig die fehlende Übersetzung auf Deutsch ist für mich ein großer Minuspunkt. Auch der Preis von ca. € 60,- ist ziemlich hoch für eine Neuauflage eines Visual Novels. Nichts desto trotz ist die Story packend und man will das Spiel, genauso wie ein gutes Buch, nicht so schnell aus der Hand legen. Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und jeder bietet eine einzigartige Geschichte, für die es sich sogar lohnt das Spiel ein paar Mal durchzuspielen. Wer außerdem noch nie ein Visual Novel gespielt hat, hat mit „Steins; Gate Elite“ auf jeden Fall eine gute Einführung gefunden.

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