Avermedia PW315

[Test] AVerMedia PW315 Full HD Webcam

AVerMedia hat sein Portfolio um neue Webcams erweitert. Der Hersteller hat mir freundlicherweise die Full HD Webcam PW315 zur Verfügung gestellt. Wie der Name schon sagt, löst die Cam in 1080p auf. Der große Öffnungswinkel von 95° dürfte viele potentielle Käufer freuen. Killerfeature für mich ist allerdings die Möglichkeit, die PW315 bis zu 360° zu drehen, was sie unheimlich vielseitig einsetzbar macht. Vorbei die Tage, an denen man seine Webcam gefühlte Stunden lang am Monitor zu befestigen versucht, bis das Bild annehmbar ist. Werfen wir aber zunächst einen Blick auf den Lieferumfang. Das Unboxing ist wieder auf YouTube zu finden:

YouTube player

Top Hardware

In Sachen Verarbeitung befinden wir uns auf Oberklasse-Niveau. Die Außenteile der Cam bestehen aus Metall. Dort befinden sich auch die Mikrofone. Der mittlere Teil besteht aus Plastik. An keiner Stelle wackelt oder knarzt es. Die Front ziert eine Schutzblende. Diese lässt sich ganz leicht nach rechts schieben. Der 2MP CMOS Bildsensor sitzt also zum einen gut geschützt unter der Haube und zum anderen ist so eure Privatsphäre geschützt. Soll heißen, ihr könnt die PW315 auch gerne angeschlossen lassen und müsst sie nicht nach der Nutzung immer abstecken.

Das Drehen um die eigene Achse wird nur durch die Länge des USB-Anschlusskabels limitiert. Im Mount selbst sind keine Komponenten verbaut, was wiederum die komplett freie Bewegung und Positionierung ermöglicht. Die 1,8m sollten für die meisten User ausreichen. Ansonsten müsst ihr mit einer Verlängerung arbeiten. Ich habe zum Test mal zusätzliche 1,2m angeschlossen. Bedenkt allerdings, dass ihr bei USB 2.0 nicht über die 5m hinaus verlängern könnt/dürft. Ansonsten müsste mindestens ein verstärkendes Element dazwischen. AVerMedia empfiehlt, entweder nur das originale, nicht abnehmbare, Kabel zu verwenden oder zumindest unter 5m zu bleiben, da es sonst zu Qualitätseinbußen kommen kann.

PW315

Die Full HD Webcam wird entweder “ganz normal” auf oder an einem Bildschirm platziert oder per 1/4 Zoll Gewinde an einem Stativ montiert. Letzteres ist meine favorisierte Methode.

Für eine solch flexibel einsetzbare Cam hätte ich mir ein geflochtenes Kabel gewünscht, das nicht ganz so starr ist. Ob das aber überhaupt möglich ist, kann ich nicht beurteilen. Bei der Hardware an sich wäre das aber auch mein einziger Kritikpunkt.

AVerMedia CamEngine

Zur Nutzung der Full HD Webcam PW315 müsst ihr nicht zwingend die CamEngine nutzen. Über die Windows 10 Standardeinstellungen kann man schon arbeiten. Wer das Potential aber voll ausschöpfen möchte, installiert die zusätzliche Software. Verwendet mindestens Version 3.4.11.1 (Beta) vom 16.03.2021. Hier sind einige Änderungen und Fixes enthalten, die die Nutzung merklich flüssiger und angenehmer machen, als bei Vorgängerversionen, die ich zum Test ebenfalls installiert hatte.

Hier findet ihr dann viele Möglichkeiten, eure Videoausgabe zu verbessern bzw. zu verändern. Entsprechende Screenshots zeige ich euch anbei. Die einzelnen Punkte sind höchstwahrscheinlich selbsterklärend:

Über den Reiter “Effekt” können diverse “Gesichtseffekte” aktiviert werden. Die Auswahl ist nicht gigantisch, bietet aber witzige Möglichkeiten wie Schweine-, Katzen- oder Mäuseohren oder auch Frisuren wie einen Afro.

Alles in allem sehe ich dieses Feature als Spielerei an, zumal es nicht immer so richtig funktioniert hat. Meine Katzenohren oder gar die Krone waren nie wirklich perfekt positioniert. Das geht besser und muss noch entsprechend bearbeitet werden. Das Feedback bekommt AVerMedia natürlich gemeldet.

Interessanter wird es dann beim Reiter ePTZ. Hier lassen sich nicht nur verschiedene Kameraeinstellungen speichern und auf Klick abrufen, sondern auch eine automatische Gesichtsverfolgung aktivieren. Dabei hat der User die Wahl zwischen “Jeder” und “Sprache”.

Im Modus “Jeder” werden Gesichter verfolgt. Beim anderen Punkt folgt die PW315 dem Sprecher. In der oben genannten Version funktioniert das ganz gut. Während des Tests hatte ich auch eine ältere Version im Einsatz, wo das Feature noch nicht so brauchbar war, wie ich es wollte. Bei zu vielen sprechenden Personen hat es einfach nicht mehr geklappt. Das ist z.B. mittlerweile gefixt. AVerMedia liefert regelmäßig neue Soft- und Firmware für seine Produkte, von denen ihr profitiert. Das ist längst nicht bei allen Herstellern der Fall.

Der Zoom funktioniert stufenlos, in der aktuellen Version bis 2x.

Fazit

Die Full HD Webcam PW315 liefert ein wirklich gutes und klares Bild. Im direkten Vergleich mit gängigen Webcams für Streamer (z.B. Logitech) liegt die AVerMedia Kamera definitiv vorne. In wenigen Situationen musste ich manuell in der Software eingreifen und die Belichtung oder den Weißabgleich mal anpassen, aber das sehe ich nicht als Kritikpunkt. Vielleicht hätte ein anderer Nutzer in meinem Szenario gar keine Änderungen machen wollen.

Die Content Creator unter euch bevorzugen vermutlich die Anpassung von Einstellungen und Filtern über die genutzte Software. Via CamEngine lässt sich schon so einiges an Qualität rausholen, aber mir persönlich ist ein “Color Correction Filter” in OBS lieber, als das Bild bereits vorher anzupassen. Das mag jeder so handhaben, wie er möchte. Wichtig ist, dass die AVerMedia CamEngine ebenfalls viele Möglichkeiten bietet.

Die Stereo-Mikrofone arbeiten überraschenderweise sogar recht gut. Für Konferenzen in GoTo, Skype und Co. benötigt ihr also kein zusätzliches Mikrofon mehr und müsst auch nicht das eingebaute eures Laptop nutzen, welches in der Regel sehr schlecht klingt. Persönlich werde ich aber nie ein Fan dieser eingebauten Mikrofone sein und immer auf externe Lösungen setzen. Das ist allerdings absolut subjektiv. Bei der PW315 klingen die Mikros wirklich angenehm und übersteuern vor allem nicht.

Eine UVP von 119€ ist nicht ganz ohne, aber dafür erhaltet ihr eine top Webcam samt Software, die stetig weiterentwickelt wird und sehr vielseitig einsetzbar ist. Alleine die Möglichkeit des Drehens um 360° macht die Webcam sehr viel flexibler als die Konkurrenz.

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