Creative Sound Blaster X3

[Test] Creative Sound Blaster X3

Creative hat mit dem Sound Blaster X3 einen USB-DAC herausgebracht, der nicht nur Super X-Fi für PC und Mac unterstützt, sondern auch zwei Soundquellen für einen ordentlichen Chat-Mix liefert. Damit bringt die Verstärker-Soundkarte alles mit, um mal gründlich getestet zu werden. Das Unboxing findet ihr auf unserem YouTube-Kanal:

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Verarbeitung

Wie bereits im Video zu erkennen, ist die Haptik dank der matten Oberfläche sehr gut. Auf diesem Niveau befindet sich auch die Verarbeitung insgesamt. Kein Wackeln, kein Knarzen… Daumen hoch!

Die Anschlüsse sind allesamt gut erreichbar und endlich haben wir hier mal wieder einen DAC, der die wichtigen Schnittstellen, Mikrofon und Kopfhörer, vorne liegen hat, statt an der Seite oder gar hinten. Da scheint Creative aber generell auf der sinnvollen Seite des Lichts zu sein, denn die externen Soundkarten sind da alle besser durchdacht, als beim Großteil der Konkurrenz. Ich hätte mir das kleine Adapterkabel zum Anschluss eines Headsets dazu gewünscht, sprich im Lieferumfang. Jetzt müssen Käufer daran denken, den Euro noch zu investieren, sofern benötigt. Ansonsten könnt ihr euer integriertes Mikrofon am Headset nicht verwenden.

Sound Blaster Command

Der X3 wird von Windows 10 ohne zusätzliche Treiber oder Software erkannt und darf genutzt werden. Dabei bietet die Hardware zwei Quellen für die Ausgabe, was besonders für Content Creator und Streamer interessant sein dürfte. Es ist eine strikte Trennung von Ingame-Sound und Voicechat möglich. Zudem dürfen User somit natürlich auch einen Chat-Mix einsetzen, also die Audio-Balance anpassen, um die Mitspieler im Discord besser zu hören.

Creative Sound Blaster X3

Für die volle Entfaltung aller Features der externen Soundkarte sollte Sound Blaster Command installiert werden. Es existiert auch eine mobile Version, die sich per Bluetooth verbindet, aber diese verwende ich persönlich nur für die Grundfunktionen, zumal die Konfigurationsmöglichkeiten im Vergleich zum Windows Programm stark limitiert sind. Das Mikrofon z.B. lässt sich auf dem Smartphone lediglich ein- und ausschalten. Für Voicemorph und viele weitere Möglichkeiten muss das mobile Endgerät weg gelegt werden. Das finde ich persönlich sehr schade, da die App sowohl unter iOS als auch Android stabil und verlässlich läuft. Screenshots und Konfigurationsmöglichkeiten findet ihr in meinem Test zum Sound Blaster G3 USB-C DAC.

Damit ist der Grundstein für den zentralen Kritikpunkt des Creative Sound Blaster X3 gelegt: Die Begleitsoftware. Während meiner Testphase wurde die Soundkarte oft nicht erkannt, es konnten nicht alle Audio Optionen gewählt werden, EQ Settings wurden laufend nicht übernommen oder die Software crasht komplett, wenn man am Super X-Fi rumspielt. Alles in allem eine eher ernüchternde Performance und eine grausame User-Experience. Man kommt aber grundsätzlich klar, wenn man einmal raus hat, welche Knöpfe man in welcher Kombination nicht drücken sollte.

Dieser Umstand ist besonders schade, da Sound (dazu komme ich noch), Schnittstellen und Verarbeitung absolut top sind. In Sachen Software ist hier aber noch massiv Luft nach oben.

Ich habe es z.B. nicht geschafft, den Voice-Morph in Kombination mit dem X3 zu verwenden. Da ist einfach nichts passiert. Die Einstellungen waren bzw. sind korrekt. Beim Sound BlasterX G6, die Einstellungen sind in diesem Fall fast identisch, klappte es hingegen sofort. Folglich kann nur ein Softwareproblem vorliegen. Das zieht sich leider so durch die Menüs.

Creative Sound Blaster X3

Usability

Einmal in Software eingerichtet, ist die Verwendung des X3 wunderbar. Ihr müsst ein paar Shortcuts auswendig lernen, aber das hat man nach ein oder zwei Sessions schon drin. Darunter fällt etwa der Chat-Mix. Ein Druck auf die Mikrofon-Taste schaltet es stumm, wird jene kurz gedrückt gehalten, schaltet ihr in den Audio-Balance-Modus für den Chat-Mix.

Alle Hardwaretasten funktionierten einwandfrei und verlässlich. Kleine Anpassungen habe ich meist über die Command Center App für Android durchgeführt, sofern die jeweilige Option verfügbar war/ist.

Der enorm große Drehregler auf der Oberseite ist stabil und präzise zu bedienen. Somit sind schnelle und vor allem kurzfristige Änderungen auch “blind” möglich.

Klang

Gute Settings vorausgesetzt, was natürlich immer der Fall sein muss, klingt der X3 hervorragend. Mir gefallen besonders die vielen hinterlegten Profile für den Equalizer. Natürlich lassen sich auch eigene Presets anlegen und speichern. Das hat mir schon beim G3 Spaß gemacht, der ebenfalls via Sound Blaster Command gesteuert wird.

Dem Super X-Fi kann ich persönlich fürs Gaming nichts abgewinnen. Dieser simulierte Raumklang ist allerdings auch nicht pauschal schlecht, auch wenn das erstmal so klingt. Ausprobiert habe ich In-Ears, On-Ears, Over-Ears und jeweils Varianten als Headset bzw. Kopfhörer. Das hat einiges an Zeit gekostet, aber man muss ja mal alles anstöpseln.

Fürs Gaming habe ich Super X-Fi sehr unterschiedlich empfunden. Ich zocke primär Multiplayer-Shooter, Battle Royale und Konsorten, wo sich ein eher unbrauchbares Klangbild ergeben hat. Zumindest hat es mir so gar nicht gefallen, zumal z.B. Schritte nicht mehr eindeutig ausmachbar waren, wie etwa beim Stereo-Modus oder gar dem 7.1 Sound. Bei weniger intensiven Genres ergibt sich ein völlig anderes Bild und ein genialer Klang. Vor allem dann, wenn die musikalische Untermalung eine große Rolle spielt.

Beim Genuss von Musik oder Filmen muss ich schon sagen, dass es mir extrem gut gefallen hat. Bei der Musik ist es aber doch noch etwas abhängig vom Genre, wobei das jeder für sich entscheiden muss. Besonders Live-Alben kann man mit Super X-Fi genießen, als wäre man mittendrin.

Creative Sound Blaster X3

Fazit

Ich muss zugeben, dass ich mittlerweile ein kleiner Creative-Fan geworden bin, was die externen Soundkarten angeht. Die Produkte sind durchdacht und liefern einen top Sound. Noch mehr freute ich mich, wenn die Software besser liefe. Konkret geht es um Sound Blaster Command unter Windows. Da sind so viele Bugs drin, dass ich am liebsten komplett ohne gearbeitet hätte. Da aber die mobile App, die nicht ein einziges mal abgestürzt ist oder gehangen hat, nicht alle Features enthält, ist man letztlich gezwungen, sich mit dem Programm unter Windows rumzuschlagen. Aus Sicht eines Kunden, der sich vielleicht auch nicht so gut mit der Materie auskennt, ist das ein No-Go. Aus meiner Sicht eines Power-Users kann ich damit arbeiten, bis der Entwickler entsprechend Fixes bringt. Zum Vergleich: Die Software des Sound BlasterX G6 ist dahingehend ziemlich perfekt: Alles klappt und keine Abstürze oder Bugs (So weit ist es bisher testen konnte).

Hat man aber ein lauffähiges Setup aufgebaut und konfiguriert, die Hürden mal beiseite gelassen, ist der Creative Sound Blaster X3 absolut top! Verarbeitung, Handling und Klang der Spitzenklasse. Für mich sind besonders die zwei unabhängigen Soundquellen zur Wiedergabe wichtig. Diese bringt der G6 nicht mit, sondern “nur” den Chat-Mix mit der direkt angeschlossenen Konsole.

Der Creative Sound Blaster X3 ist zu meinem primären DAC geworden und wird sicherlich so schnell nicht vom Thron meines Setups gestoßen. In Summe landen wir hier bei einem “gut” und wenn die Software gefixt wird, ich werde das im Auge behalten, kann sich der X3 locker ein “sehr gut” oder besser abholen!

Wertungsbox-Gut

 

CREATIVE Sound Blaster X3 Hi-Res 7.1 Diskrete Externe USB-DAC- und Verstärker-Soundkarte mit Super X-Fi für PC und Mac
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  • ANPASSBARE EQ-VOREINSTELLUNGEN MIT EINGEBAUTER AUDIO-BALANCE-FUNKTION | Die X3 wird mit anpassbaren...

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