Alvastia Chronicles

[Review] Alvastia Chronicles

Ich durfte schon mehrere Spiele von KEMCO testen und habe dies auch immer gerne getan. Das liegt daran, dass der Entwickler genau meinen Nerv an Retro JRPGs trifft.

Mit Alvastia Chronicles hat man die Möglichkeit mit 13 Charakteren gleichzeitig  in den Kampf zu ziehen. Über 100 Kameraden wollen angetroffen werden und ein Bündnis mit den Hauptcharakteren eingehen. Ob das Konzept á la Suikoden aufgeht, klären wir hier im Test!

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Die Welt am Himmel

Vor tausenden Jahren wurde die Welt wie wir sie kennen von dem gefährlichen Erzfeind angegriffen. Der Antagonist zerstörte die Umgebung und alles was sich darauf befand. So ging die Welt nieder, unbewohnbar und ohne Aussicht auf Besserung.

Doch die Götter haben dieses Szenario mit angesehen und hoben die Welt in den Himmel auf. Mit vier großen Säulen, konnten die Gottheiten die Erde in die Luft bringen und auch halten. Auf jeder dieser Säule ist ein Kristall angebracht der die Bewohner der Oberwelt von den grausamen Monstern, unter Führung des Erzfeindes, der Unterwelt schützen. Die Welt regenerierte sich und die Bewohner lebten in Wohlstand.

Alvastia Chronicles
Eine Säule die die Welt am Himmel hält

Doch eines Tages zerbrach der Kristall und die Bestien konnten in die Oberwelt eindringen. Angeführt von den Generälen des Erzfeindes, die Tetrachs, fielen sie Dörfer und Städte an. In so einem beschaulichen Dorf lebten Elmia und ihr Bruder Alan. An dem Tag, als der Erd-Tetrach bei diesem Dorf ankam, traf er auf das Geschwisterpaar und deren Eltern. Er tötete die Eltern von Alan und Elmia vor deren Augen. Noch immer starr vor Angst, erzählte der General ihnen noch, dass er sie aus Gutmütigkeit laufen lässt. Geschockt und verängstigt rennen die Geschwister weg, als Elmia auf Alan einredet um ihn zu trösten, kommt kein Wort aus seinen Mund. Ab diesem Zeitpunkt wird ihr Bruder nicht mehr reden…

So zogen die Jahre ins Land und die Rachegefühle von Alan und Elmia wurden immer stärker. Sie waren nun alt genug um die lange Reise anzutreten und den Erzfeind und dessen Generäle von der kompletten Vernichtung der Oberwelt abzuhalten.

Ganz schön viele Kämpfer

Alvastia Chronicles ist ein klassisches JRPG, mit Monstern die bekämpft werden wollen. Um diese Brut besiegen zu können um schlussendlich den Erzfeind abhalten zu können, die Oberwelt zu vernichten, müssen Alan und Elmia Verbündete treffen. Hier kommt das Highlight von dem Spiel zu tragen, denn es gibt über 100 Verbündete die mit dem Geschwisterpaar in den Kampf ziehen wollen. Elmia hat die Fähigkeit, die angeschlossenen Kameraden jederzeit und überall „zu beschwören“. Dies darf man sich jetzt nicht wie klassische Beschwörungen im Stile von Final Fantasy vorstellen. Die Kameraden befinden sich quasi in einem „Rucksack“ und man kann auf diese zurückgreifen.

So besteht eine Gruppe immer aus vier Mitgliedern, wobei ein Charakter dabei die Führung übernimmt. In einem aktiven Kampf können so insgesamt 12 Männer bzw. Frauen gleichzeitig teilnehmen. Die Führungsposition kann nicht von jeder beliebigen Figur eingenommen werden. So trifft man bis zu vier Protagonisten die an den Kämpfen teilnehmen können und eigene Gruppen bilden können. Nur Elmia ist die Ausnahme, sie nimmt eine besondere Rolle ein, die später erläutert wird.

Alvastia Chronicles
Bis zu 13 Mitglieder können auf eurer Seite kämpfen

Willst du mein Freund sein?

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wo sich die Freunde in spe verstecken. Die Antwort ist ziemlich einfach, so gut wie überall! Diese Aussage ist nicht übertrieben, denn so gut wie alles kann zum Verbündeten gemacht werden. Aber alles nach der Reihe, beginnen wir mit der Tatsache, dass ihr eure neuen Freunde erstmal überreden müsst euch einen übermächtigen Gegner zu stellen.

In Alvastia Chronicles braucht ihr aber nicht viele Argumente haben, den einmal angesprochen und der Charakter gehört zu euch. Natürlich gibt es auch Ausnahmen und hierbei muss man sehr viel Überzeugungskraft leisten. So wollen ziemlich starke Figuren erst sehen, dass ihr würdig seid. Nicht mit einem Kampf, sondern, wär hätte es gedacht, mit einer immensen Anzahl an Charakteren. Da stellt ein Schwertkämpfer die Aufgabe, dass ihr alle anderen Schwertkämpfer in ganz Alvastia zuerst überzeugen müsst. Diesen Krieger lernt ihr schon ziemlich früh in der Geschichte kennen. Aber ihr müsst keine Angst haben, dass ihr vergesst wo die Figur war oder was sie wollte. Im Menü gibt es einen Bereich wo alle Kameraden aufgelistet werden mit denen ihr gesprochen habt. Ist nun einer dabei, der noch nicht dem Team beigetreten ist, so steht dort sein Aufenthalt und die Bedingung um beizutreten. Sehr gutes Feature um die Übersicht zu behalten!

Alvastia Chronicles
Jeder Charakter möchte angeredet werden

Was, du willst mein Freund sein?

Neben menschlichen Figuren kommen noch Oger, Zwerge und Elfen auf Alan und Elmia zu. Diese Rassen sind mit Abstand noch die „Normalsten“ von allen. Denn es wollen auch Büsche, Bäume, Streitkolben, Fässer und andere Einrichtungsgegenstände mit in den Krieg ziehen.

Auf den ersten Blick ist diese Tatsache vielleicht verwunderlich, doch die passende Kurzgeschichte fügt sich gut in den Spieleablauf hinein. Auch muss erwähnt werden, dass der Bonsai einer der stärksten Kameraden im Spiel ist!

Alvastia Chronicles
Auch der Streitkolben möchte mitkämpfen

Kämpfe wie damals!

Monster und Bestien erwarten die Protagonisten überall in Alvastia Chronicles. Die Kämpfe sind stets zufallsgeneriert, sodass man keine Möglichkeit hat die Monster zu umgehen. Dieser Aspekt stört aber nicht, da die Schlachten schnell und zügig von der Hand gehen.

Hat eine Schlacht begonnen, greift die Gruppe an die am schnellsten ist. Durch die Kombination der Gefährten, stehen dem Anführer die unterschiedlichsten Fähigkeiten zur Verfügung. Neben den Fertigkeiten können normale physische Angriffe gestartet werden, auch der Einsatz von Items ist jeder Zeit möglich.

Hat man sich aber für eine Fähigkeit entschieden, erkennt man schnell, dass es keine klassischen Magiepunkte gibt. Es werden nämlich „Fertigkeitpunkte“ verwendet, die aber ähnlich wie Magiepunkte agieren. Wesentlicher Unterschied zu anderen RPGs ist allerdings, dass sich die Leiste nach dem Kampf komplett wieder füllt. Für lange Grindingabschnitte eine absolute Wohltat.

Besonders effektiv ist Elmia im Kampf. Da sie keine Gruppe direkt führt, kann sie im Hintergrund diverse Skills einsetzten, die die Gruppe unterstützt oder den Gegner schädigt. Im oberen Bereich des Bildschirms befindet sich eine Leiste. Ist diese voll, kann Elmia ihren „Burst-Skill“ aktivieren. Damit kann sie vier aufeinanderfolgende Angriffe bzw. Zauber entfesseln. Man kann beliebig Heil-, Angriff- oder Unterstützungsskills kombinieren. Dadurch lassen sich so manche Kämpfe komplett umändern, sodass man selber wieder die Oberhand hat.

Alvastia Chronicles
Ganz schön viel los bei den Kämpfen

Retrografik mit Stil

KEMCO überzeugt nicht immer mit der Grafik, denn oftmals sieht man den Spielen die Smartphone Vergangenheit an. Mit Alvastia Chronicles ist es hingegen anders, die Retrografik weiß zu überzeugen. Die gesamte Umgebung und die Sprites sind in einem hübschen 16-Bit Kleid eingehüllt. Nichts wirkt unfertig oder billig umgesetzt. Natürlich muss man so einen Stil mögen, aber auch Skeptiker können hier mit nostalgischer Umsetzung überzeugt werden.

Fazit

Alvastia Chronicles bietet eine Story mit Höhen und Tiefen, ungeahnte Wendungen und Überraschungen an. Man würde diesem Titel das gar nicht ansehen, aber ich wurde durchwegs gut unterhalten.

Besonders gut hat mir die Fülle an rekrutierbaren Charakteren gefallen. An jeder Ecke der Welt, kann man mehr Freunde finden. Durch dieses Feature wird man indirekt dazu gezwungen, sich mit der Welt auseinanderzusetzen. Anzumerken ist, dass es keine Synchronisation der Figuren gibt, sodass alles gelesen werden muss. Hier muss man seine Englisch Kenntnisse auspacken, denn eine deutsche Übersetzung gibt es nicht.

Auch die Vielfalt der unterschiedlichen Figuren hat mich begeistert. Will man sich mit Fässer oder Bäumen befreunden, ist das in Alvastia Chronicles kein Problem.

Die Kämpfe sind durchwegs gut gestaltet, nur sind die Zufallskämpfe ab einem gewissen Punkt nur noch nervend. Es fühlt sich so an, als wären es einfach zu viele in zu kurzer Zeit. Ein netter Beigeschmack ist, dass man gegen Ende des Spieles, ziemlich überlevelt ist, sodass der Endboss eigentlich kein Problem darstellen sollte.

Wer auf der Suche nach einem soliden JRPG mit Sammelfaktor ist, wird mit Alvastia Chronicles viel Freude haben!

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